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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 4 und 5<br />

»wenn der Herr will«. Wenn er kommt,<br />

dann will er den Stolz derer bloßstellen,<br />

die so groß daherreden, aber keine geistliche<br />

»Kraft« haben.<br />

4,20 Schließlich zählt die »Kraft«,<br />

»denn das Reich Gottes besteht nicht« in<br />

erster Linie aus Worten, sondern aus<br />

Taten. Es besteht nicht aus Bekenntnis,<br />

sondern aus Realitäten.<br />

4,21 Die Art, in der Paulus zu ihnen<br />

kommen wird, wird von ihnen selbst<br />

abhängen. Wenn sie weiter rebellisch<br />

bleiben, dann wird er »mit der Rute zu«<br />

ihnen »kommen«. Wenn sie sich aber<br />

andererseits demütigen und unterwerfen,<br />

dann wird er »in Liebe und im Geist<br />

der Sanftmut« zu ihnen kommen.<br />

B. Sittenlosigkeit unter den<br />

Gläubigen (Kap. 5)<br />

Kapitel 5 behandelt die Notwendigkeit<br />

disziplinarischer Maßnahmen in einer<br />

Gemeinde, wenn eines der Mitglieder<br />

eine ernste Sünde öffentlicher Natur<br />

begangen hat. Gemeindezucht ist für die<br />

Gemeinde notwendig, um in den Augen<br />

der Welt ihre Heiligkeit zu wahren und<br />

auch, damit der Heilige Geist in ihrer<br />

Mitte unbetrübt wirken kann.<br />

5,1 Offensichtlich war es überall<br />

bekannt, daß einer der Männer der Gemeinde<br />

in Korinth sich der »Unzucht«<br />

hingegeben hat. Hier handelte es sich um<br />

eine sehr extreme Sünde, eine die man<br />

noch nicht einmal »unter den Nationen«<br />

finden konnte. Es ging hier darum, daß<br />

»einer« verbotenen Umgang mit »seines<br />

Vaters Frau« gehabt hatte. Zweifellos<br />

war die eigene Mutter des Mannes gestorben<br />

und der Vater hatte ein zweites<br />

Mal geheiratet. So würde der Ausdruck<br />

»seines Vaters Frau« seine Stiefmutter<br />

bezeichnen. Sie war wahrscheinlich ungläubig,<br />

weil eine Gemeindezucht gegen<br />

sie nicht erwähnt wird. In ihrem Fall hatte<br />

die Gemeinde kein Recht zu richten.<br />

5,2 Wie hatten nun die korinthischen<br />

Christen darauf reagiert? Statt in tiefe<br />

Trauer zu verfallen, waren sie stolz und<br />

hochmütig. Vielleicht waren sie auf ihre<br />

Toleranz stolz, daß sie den Sünder nicht<br />

richteten. Oder vielleicht waren sie so<br />

706<br />

stolz auf die vielen geistlichen Gaben der<br />

Gemeinde, daß sie nicht ernsthaft über<br />

das Geschehen nachdachten. Oder sie<br />

waren vielleicht mehr an hohen Mitgliederzahlen<br />

interessiert, als an Heiligung.<br />

Jedenfalls wurden sie durch die Sünde<br />

nicht ausreichend schockiert.<br />

»Ihr seid aufgeblasen und habt nicht<br />

vielmehr Leid getragen, damit der, welcher<br />

diese Tat begangen hat, aus eurer<br />

Mitte hinweggetan würde!« Dieser Satz<br />

impliziert, daß der Herr selbst, wenn die<br />

Gläubigen die rechte Haltung der Demütigung<br />

vor ihm eingenommen hätten,<br />

in dieser Angelegenheit gehandelt hätte<br />

und den Sünder gestraft hätte. Erdmann<br />

sagt:<br />

Sie hätten verstehen müssen, daß die<br />

wahre Herrlichkeit der Gemeinde nicht in<br />

Beredsamkeit und großartigen Gaben ihrer<br />

Lehrer besteht, sondern in moralischer Reinheit<br />

und dem beispielhaften Leben ihrer Mitglieder.<br />

12)<br />

5,3 Im Gegensatz zu ihrer Gleichgültigkeit<br />

steht die Tatsache, daß der Apostel,<br />

obwohl er »abwesend« war, in dieser<br />

Angelegenheit »das Urteil gefällt«<br />

hat, als ob er anwesend wäre.<br />

5,4 Paulus stellt hier die Gemeinde<br />

dar, wie sie sich versammelt, um Maßnahmen<br />

gegen den Sünder zu ergreifen.<br />

Obwohl er nicht leiblich anwesend ist, so<br />

ist er doch im »Geist« anwesend, wenn<br />

sie sich »im Namen unseres Herrn Jesus<br />

Christus« (Elb, auch im gr. Text doppelte<br />

Erwähnung Jesu in diesem Vers. ER zieht<br />

die zweite Erwähnung in den Vers 5.<br />

Anm. d. Übers.) versammeln. Der Herr<br />

Jesus hatte der Gemeinde und den Aposteln<br />

die Autorität verliehen, in solchen<br />

Fällen Urteile zu fällen. Deshalb sagt<br />

Paulus, daß er mit der »Kraft« (oder<br />

Autorität) »unseres Herrn Jesus« handeln<br />

würde.<br />

5,5 Paulus wollte folgende Maßnahme<br />

ergreifen: »Einen solchen im Namen<br />

unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern<br />

<strong>zum</strong> Verderben des Fleisches,<br />

damit der Geist errettet werde am Tage<br />

des Herrn.« Die Kommentatoren sind<br />

sich über die Bedeutung dieses Satzes<br />

nicht einig. Einige sind der Ansicht, daß

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