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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 2<br />

macht, daß sie nicht willkommen sind.<br />

Bekehrte Juden sind nicht immer von<br />

Herzen aufgenommen worden. Orientalische<br />

Christen haben die verschiedensten<br />

Arten von Diskriminierung erfahren.<br />

Man ist sich einig, daß auf dem<br />

Gebiet der Beziehung zwischen Einheimischen<br />

und Ausländern große soziale<br />

Probleme bestehen. Aber ein Christ muß<br />

den göttlichen Prinzipien treu bleiben.<br />

Seine Pflicht ist es, der Wahrheit praktischen<br />

Ausdruck zu verleihen, daß alle<br />

Gläubigen in Christus eins sind.<br />

2,5.6a Parteilichkeit verträgt sich<br />

nicht mit dem christlichen Glauben.<br />

Jakobus zeigt das in den Versen 5-13. Er<br />

schreibt uns vier wichtige Gründe auf,<br />

warum es für einen Gläubigen lächerlich<br />

ist, die Reichen zu bevorzugen und auf<br />

die Armen herabzusehen.<br />

Als erstes bedeutet es, daß wir einen<br />

Menschen entehren, dem Gott Ehre gegeben<br />

hat. »Gott hat die vor der Welt Armen<br />

auserwählt, reich im Glauben und Erben<br />

des Reiches zu sein, das er denen verheißen<br />

hat, die ihn lieben.« Die Armen<br />

sind Gottes Auserwählte, seine Elite,<br />

Erben und Geliebte Gottes. Immer wieder<br />

lesen wir in der Bibel, daß es gerade die<br />

Armen und nicht die Reichen sind, die<br />

zur Fahne Christi strömen. Unser Herr<br />

selbst hat gesagt: »Armen wird gute Botschaft<br />

verkündigt« (Matth 11,5). Es waren<br />

die einfachen Leute, die ihn gerne hörten,<br />

nicht die Reichen oder die Aristokraten<br />

(Mk 12,37). Reiche sind im allgemeinen<br />

arm im Glauben, weil sie auf ihren Besitz<br />

statt auf den Herrn vertrauen. Andererseits<br />

sind die Armen von Gott erwählt,<br />

»reich im Glauben« zu sein. Wenn wir die<br />

Einwohner des Reiches Gottes betrachten,<br />

dann würde genaueres Nachforschen ergeben,<br />

daß die meisten von ihnen im<br />

Leben arm gewesen sind. Im Reich Gottes<br />

werden sie jedoch Stellungen des Reichtums<br />

und der Herrlichkeit innehaben.<br />

Wie töricht und gefährlich ist es doch, diejenigen<br />

verächtlich zu behandeln, die<br />

eines Tages im Reich unseres Herrn und<br />

Retters erhöht werden.<br />

2,6b Aus einem zweiten Grund ist es<br />

töricht, den Reichen Ehre zu erweisen,<br />

1274<br />

weil nämlich die Reichen als Gesellschaftsgruppe<br />

normalerweise diejenigen<br />

waren, die das Volk Gottes unterdrückt<br />

haben. Die Argumentation scheint an<br />

dieser Stelle etwas verzwickt und sogar<br />

verwirrend zu sein. Der Reiche, von dem<br />

wir vorhin hörten, war zweifellos gläubig.<br />

Das bedeutet nicht, daß die Reichen<br />

in Vers 6 auch Gläubige sind. Jakobus<br />

will einfach nur sagen: »Warum soll ich<br />

Menschen Ehre erweisen, nur weil sie<br />

reich sind? Wenn ihr das tut, dann ehrt<br />

ihr die, die immer die ersten waren, die<br />

euch herumgestoßen und vor die Gerichte<br />

gezogen haben.« Calvin faßte die<br />

Argumentation treffend zusammen:<br />

»Warum solltet ihr eure Henker ehren?«<br />

2,7 Aus einem dritten Grund ist es<br />

töricht, Partei für die Reichen zu ergreifen,<br />

weil sie es nämlich gewohnt sind,<br />

böse Schimpfworte zu gebrauchen und<br />

den Namen Christi im gleichen Atemzug<br />

zu nennen. Dies ist »der gute Name, nach<br />

dem« die Gläubigen »genannt sind«<br />

(LU1912) – Christen oder Nachfolger<br />

Christi. Zwar haben die Reichen kein<br />

Monopol auf Auflehnung gegen den<br />

Herrn, doch stimmt es, daß diejenigen,<br />

die arme Gläubige verfolgen, diese Verfolgung<br />

oft mit den schlimmsten Beschimpfungen<br />

Christi begleiten. Warum<br />

sollten deshalb Gläubige jemandem Vorrechte<br />

einräumen, nur weil er reich ist?<br />

Die Charakterzüge, die normalerweise<br />

mit Reichtum einhergehen, gereichen<br />

dem Herrn Jesus normalerweise nicht<br />

zur Ehre.<br />

In dem Ausdruck »der gute Name,<br />

der über euch ausgerufen worden ist«<br />

sehen einige Ausleger einen Hinweis auf<br />

die christliche Taufe. Gläubige werden<br />

auf den Namen des Herrn Jesus getauft.<br />

Und gerade diesen Namen lästern die<br />

Reichen häufig.<br />

2,8 Das vierte Argument des Jakobus<br />

lautet, daß Ehrbezeigungen gegen Reiche<br />

gegen das Gesetz verstoßen: »Du<br />

sollst deinen Nächsten lieben wie dich<br />

selbst.« Dieses Gesetz wird das »königliche<br />

Gesetz« genannt, weil es dem König<br />

gehört und auch König aller Gesetze ist.<br />

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