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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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die wir vergessen haben<br />

wird er uns zeigen,<br />

daß sie ihm getan sind.<br />

J. Über Jesu Tod und Auferstehung<br />

(20,17-19)<br />

20,17-19 Es ist offensichtlich, daß der<br />

Herr Peräa verließ, um sich auf die Reise<br />

nach Jerusalem über Jericho zu machen<br />

(s. V. 29). Und wieder nahm er die Zwölf<br />

beiseite, um ihnen zu erklären, was geschehen<br />

würde, nachdem sie die Heilige<br />

Stadt erreichten. Er würde »den Hohenpriestern<br />

und Schriftgelehrten überliefert<br />

werden« – eine offensichtliche Anspielung<br />

auf den Verrat des Judas. Er<br />

würde von den jüdischen Führern <strong>zum</strong><br />

Tode verurteilt werden. Weil sie nicht das<br />

Recht haben, eine Todesstrafe zu vollziehen,<br />

würden sie »ihn den Nationen überliefern«,<br />

d. h. den Römern. Er würde verspottet,<br />

gegeißelt und gekreuzigt werden.<br />

Aber der Tod würde seine Beute<br />

nicht behalten dürfen – »am dritten Tag<br />

wird er auferstehen«.<br />

K. Über die Stellung im Reich<br />

(20,20-28)<br />

Hier sehen wir, wie die menschliche<br />

Natur beschaffen ist. Sofort nach seiner<br />

dritten Leidensankündigung dachten die<br />

Jünger an ihren eigenen Ruhm, statt an<br />

Jesu Leiden.<br />

Die erste Leidensankündigung veranlaßte<br />

Petrus <strong>zum</strong> Widerspruch (Kap. 16,22).<br />

Auf die zweite folgte bald die Frage der Jünger<br />

»Wer ist der größte . . .?« Und so finden<br />

wir hier, die dritte Leidensankündigung,<br />

begleitet von der ehrgeizigen Anfrage von<br />

Jakobus und Johannes. Sie verschlossen ihre<br />

Augen hartnäckig vor den Warnungen vor<br />

Schwierigkeiten und wollten nur das Versprechen<br />

der Herrlichkeit sehen – damit<br />

erhielten sie aber eine falsche, materialistische<br />

Sicht des Reiches. (Aus dem englischen<br />

Material des Bibellesebundes.)<br />

20,20.21 Die Mutter von Jakobus und<br />

Johannes kam <strong>zum</strong> Herrn und bat ihn,<br />

daß ihre Söhne im Reich an seiner Seite<br />

sitzen dürften. Ihr Wunsch, daß sie in der<br />

Nähe Jesu seien, und daß sie selbst noch<br />

immer auf seine zukünftige Herrschaft<br />

Matthäus 20<br />

hoffte, spricht für sie. Aber sie hatte die<br />

Prinzipien nicht verstanden, nach denen<br />

im Reich Ehren verteilt werden würden.<br />

Markus sagt uns, daß ihre Söhne<br />

selbst kamen und fragten (Mk 10,35),<br />

vielleicht kamen sie auf ihre Aufforderung,<br />

vielleicht kamen die drei aber auch<br />

gemeinsam <strong>zum</strong> Herrn. Wir haben es<br />

hier nicht mit einem Widerspruch zu tun.<br />

20,22 Jesus antwortete offen, daß sie<br />

gar nicht wüßten, um was sie bäten. Sie<br />

wollten die Krone ohne das Kreuz, einen<br />

Thron ohne den Opferaltar, die Herrlichkeit<br />

ohne die Leiden, die zu ihr führen.<br />

So fragte er sie unverblümt: »Könnt ihr<br />

den Kelch trinken, den ich trinken werde?«<br />

Es wird uns nicht überlassen, darüber<br />

nachzugrübeln, was er mit dem<br />

»Kelch« meinte, denn er hatte es eben in<br />

den Versen 18 und 19 erst beschrieben. Er<br />

würde leiden und sterben müssen.<br />

Jakobus und Johannes betonten, daß<br />

sie in der Lage seien, seine Leiden zu teilen,<br />

obwohl ihr Selbstvertrauen hier wohl<br />

mehr auf Eifer als auf Wissen beruhte.<br />

20,23 Jesus versicherte ihnen nun,<br />

daß sie seinen Kelch wirklich trinken<br />

würden. Jakobus würde den Märtyrertod<br />

sterben, Johannes würde verfolgt<br />

und auf die Insel Patmos verbannt werden.<br />

Robert Little sagte: »Jakobus starb<br />

den Tod eines Märtyrers, Johannes lebte<br />

das Leben eines Märtyrers.«<br />

Dann erklärte Jesus, daß er nicht einfach<br />

jemandem irgendeinen Ehrenplatz<br />

im Reich versprechen konnte, denn der<br />

Vater hatte schon ein besonderes Verfahren<br />

bestimmt, nach dem diese Plätze verteilt<br />

werden. Sie dachten, es ginge hier<br />

um eine Art politische Beförderung, daß<br />

sie, weil sie so eng mit Christus lebten,<br />

nun auch einen besonderen Anspruch<br />

auf bevorzugte Positionen hätten. Aber<br />

es geht hier nicht um eine Frage persönlicher<br />

Günstlingswirtschaft. In der Vorsehung<br />

Gottes werden die Plätze zur Rechten<br />

und Linken Jesus nach den Leiden für<br />

Jesus vergeben werden. Das bedeutet, die<br />

ersten Plätze werden nicht nur an Christen<br />

aus dem ersten Jahrhundert vergeben,<br />

es mag sein, daß einige der heute<br />

Lebenden sie erlangen – durch Leiden.<br />

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