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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Dämonen opfern«. Auf sehr seltsame<br />

und mysteriöse Weise ist der Götzendienst<br />

mit den Dämonen verbunden.<br />

Indem sie die Götzen benutzen, kontrollieren<br />

die Dämonen Herz und Sinn derer,<br />

die an sie glauben. Es gibt nur einen Teufel,<br />

nämlich Satan, doch es gibt viele<br />

Dämonen, die seine Boten und Agenten<br />

sind. Paulus fügt hinzu: »Ich will aber<br />

nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit den<br />

Dämonen.«<br />

10,21 »Ihr könnt nicht des Herrn<br />

Kelch trinken und der Dämonen Kelch;<br />

ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilnehmen<br />

und am Tisch der Dämonen.« In<br />

diesem Vers ist »des Herrn Kelch« ein<br />

bildlicher Ausdruck, der die Segnungen<br />

beschreibt, die uns durch Christus zuteil<br />

werden. Wir haben es hier mit einem<br />

sprachlichen Bild zu tun, das als Metonymie<br />

bekannt ist, wo das Gefäß für dessen<br />

Inhalt steht. Auch der Ausdruck »Tisch<br />

des Herrn« ist solch ein bildlicher Ausdruck.<br />

Es geht hier nicht nur um das<br />

Herrnmahl an sich, aber es ist in dem<br />

Bild enthalten. Ein Tisch ist ein Möbelstück,<br />

wo Essen ausgeteilt und Gemeinschaft<br />

genossen wird. Hier steht der<br />

»Tisch des Herrn« stellvertretend für die<br />

Gesamtsumme der Segnungen, die wir<br />

in Christus genießen.<br />

Wenn Paulus sagt, daß wir »nicht des<br />

Herrn Kelch … und der Dämonen Kelch«<br />

trinken können, und daß wir »nicht am<br />

Tisch des Herrn … und am Tisch der<br />

Dämonen« teilnehmen können, so meint<br />

er damit nicht, daß uns das leiblich<br />

unmöglich ist. Es ist natürlich möglich,<br />

daß ein Gläubiger in einen Götzentempel<br />

geht und dort an einem Festmahl teilnimmt.<br />

Doch Paulus meint hier die<br />

moralische Inkonsequenz. Es wäre Verrat<br />

und Untreue gegen den Herrn, wenn<br />

wir einerseits bekennen, daß wir ihm<br />

anhängen und treu sind, und dann hingingen<br />

und mit denen Gemeinschaft<br />

haben, die den Götzen dienen. Es wäre<br />

moralisch unpassend und eine Versündigung<br />

gegen den Herrn.<br />

10,22 Aber nicht nur das, es wäre<br />

nicht möglich, so zu handeln, ohne »den<br />

Herrn zur Eifersucht reizen«. Wie Wil-<br />

1. Korinther 10<br />

liam Kelly einmal gesagt hat: »Die Liebe<br />

kann bei geteilter Zuneigung nicht<br />

anders als eifersüchtig werden, sie wäre<br />

keine Liebe mehr, wenn sie Untreue nicht<br />

übelnehmen würde.« 36)<br />

Der Christ sollte<br />

sich fürchten, Gott so zu mißfallen oder<br />

seinen gerechten Zorn herauszufordern.<br />

Oder »sind wir etwa stärker als er«? D. h.,<br />

wagen wir es, ihn zu betrüben und sein<br />

strafendes Urteil über uns zu ziehen?<br />

10,23 Der Apostel wendet sich nun<br />

vom Thema der Teilhabe an Götzenopferfesten<br />

ab und erklärt einige allgemeine<br />

Prinzipien, die die Christen in ihrem<br />

alltäglichen Leben leiten sollten. Wenn er<br />

sagt: »Alles ist erlaubt«, so meint er das<br />

nicht absolut. Er will z. B. nicht im Geringsten<br />

andeuten, daß es ihm erlaubt<br />

sei, zu morden oder sich sinnlos zu betrinken!<br />

Hier müssen wir wieder verstehen,<br />

daß sich dieser Ausdruck auf Angelegenheiten<br />

bezieht, die wertneutral<br />

sind. Es gibt einen großen Bereich im<br />

christlichen Leben, wo Dinge an sich völlig<br />

legitim sind, und es doch aus anderen<br />

Gründen für einen Christen nicht gut<br />

wäre, daran teilzuhaben. Deshalb sagt<br />

Paulus: »Alles ist erlaubt, aber nicht alles<br />

ist nützlich.« So mag etwas <strong>zum</strong> Beispiel<br />

für einen Gläubigen durchaus erlaubt<br />

sein, und doch kann es sein, daß es nicht<br />

gut ist, so angesichts der Gebräuche des<br />

Landes, in dem er lebt, zu handeln. Auch<br />

gibt es Dinge, die zwar an sich nicht böse<br />

sind, aber auch nicht erbauend. Das<br />

heißt, meine Handlungsweise führt nicht<br />

dazu, daß ein Bruder in seinem Glauben<br />

erbaut wird. Sollte ich dann so hochmütig<br />

sein, und meine eigenen Rechte<br />

einklagen? Oder sollte ich nicht lieber beachten,<br />

was meinem Bruder in Christus<br />

hilft?<br />

10,24 Bei allen Entscheidungen, die<br />

wir treffen, sollten wir nicht selbstsüchtig<br />

daran denken, was uns selbst gut tut,<br />

sondern wir sollten besser auf das Wohlergehen<br />

»des anderen« achten. Die Prinzipien,<br />

die wir in diesem Abschnitt studieren,<br />

kann man sehr gut auf Themen<br />

wie Kleidung, Essen und Trinken, Lebensstandard<br />

und Unterhaltung, an der<br />

wir teilnehmen, anwenden.<br />

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