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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Philipper 1<br />

<strong>Kommentar</strong><br />

I. Die Grüße des Paulus, Lobpreis<br />

und Gebet (1,1-11)<br />

1,1 Paulus und Timotheus werden zu<br />

Beginn des Briefes in einem Atemzug<br />

genannt. Das bedeutet nicht, daß Timotheus<br />

geholfen hat, den Brief zu schreiben.<br />

Er war beim ersten Besuch des Paulus<br />

in Philippi bei diesem gewesen, und<br />

deshalb war er den Heiligen dort bekannt.<br />

Nun ist »Timotheus« bei »Paulus«,<br />

als der Apostel seinen Brief schreibt.<br />

Paulus war nun schon ein älterer<br />

Mann (Philem 9), während Timotheus<br />

noch recht jung war. So waren Jugend<br />

und Alter hier im Dienst des besten<br />

Herrn zusammen unter ein Joch gebunden.<br />

Jowett drückt das treffend aus: »Es<br />

ist die Vereinigung von Frühling und<br />

Herbst, von Begeisterung und Erfahrung,<br />

von Impulsivität und Weisheit, von<br />

liebevoller Hoffnung und ruhiger reicher<br />

Sicherheit.« 2)<br />

Beide werden als »Knechte Christi<br />

Jesu« beschrieben. Beide liebten ihren<br />

Herrn. Die Bande von Golgatha fesselten<br />

sie für immer im Dienst für ihren Erlöser.<br />

Der Brief ist an »alle Heiligen in Christus<br />

Jesus, die in Philippi sind, samt den<br />

Aufsehern und Dienern« gerichtet. Das<br />

Wort alle findet sich in diesem Brief recht<br />

oft. Paulus war an allen Kindern Gottes<br />

von Herzen interessiert.<br />

Der Ausdruck »die Heiligen in Christus<br />

Jesus, die in Philippi sind« beschreibt<br />

die zweifache Stellung der Gläubigen.<br />

Ihre geistliche Stellung war die<br />

des Ausgesondertseins für Gott »in Christus<br />

Jesus«. Ihre geographische Stellung<br />

war in »Philippi«. So waren sie an zwei<br />

Orten gleichzeitig.<br />

Dann erwähnt der Apostel die<br />

»Bischöfe und Diakone« (LU84). Die<br />

»Bischöfe« waren die Ältesten oder Aufseher<br />

in der Gemeinde – diejenigen, die<br />

als Hirten ein Interesse an der Herde<br />

Gottes hatten und sie durch ihr gottesfürchtiges<br />

Beispiel leiteten. Die »Diakone«<br />

waren dagegen Diener der Gemeinde,<br />

die sich wahrscheinlich in erster Linie<br />

952<br />

mit materiellen Belangen, etwa den<br />

Finanzen, beschäftigten.<br />

Es gab nur diese drei Gruppen in der<br />

Gemeinde – »Heilige«, »Bischöfe« und<br />

»Diakone«. Wenn es einen einzelnen<br />

»Geistlichen« gegeben hätte, der die Gemeinde<br />

leitete, so hätte Paulus ihn ebenfalls<br />

erwähnt. Doch spricht er hier nur<br />

von »Bischöfen« (Mehrzahl) und Diakonen<br />

(ebenfalls Mehrzahl).<br />

Hier sehen wir, wie einfach das Gemeindeleben<br />

in dieser Anfangszeit war.<br />

»Die Heiligen« werden als erste erwähnt,<br />

dann ihre geistlichen Leiter, und schließlich<br />

ihre zeitlichen Diener. Das ist alles!<br />

1,2 In seinem für ihn typischen Gruß<br />

wünscht Paulus den Heiligen »Gnade«<br />

und »Friede«. Mit der ersteren ist nicht<br />

so sehr die Gnade gemeint, die dem Sünder<br />

zur Zeit seiner Bekehrung widerfährt,<br />

sondern die Gnade, die er sich<br />

ständig am Thron der Gnade erbitten<br />

muß, damit sie ihm in Notzeiten zur Verfügung<br />

steht (Hebr 4,16). Ebenfalls geht<br />

es beim »Frieden«, den Paulus für sie<br />

erbittet, nicht so sehr um den Frieden mit<br />

Gott, den sie schon haben, als den »Frieden«<br />

Gottes, der durch Gebet und Danksagung<br />

zu ihnen kommt (4,6.7).<br />

Beide Segnungen kommen »von<br />

Gott, unserem Vater, und dem Herrn<br />

Jesus Christus«. Der Apostel ehrte den<br />

Sohn so, wie er den Vater ehrte (Joh 5,23).<br />

Es gibt für Paulus keinen Zweifel: Jesus<br />

Christus ist Gott.<br />

1,3 Nun bricht der Apostel in ein<br />

Danklied aus. Doch das ist für den Apostel<br />

nichts neues. Die Wände des Gefängnisses<br />

zu Philippi hatten vom Echo der<br />

Lieder des Paulus und Silas auf ihrem<br />

ersten Besuch dort widergehallt. Als er<br />

diese Worte schreibt, ist er wahrscheinlich<br />

Gefangener in Rom – doch noch<br />

immer singt er »Lieder in der Nacht«.<br />

Der unermüdliche Paulus! »Jede Erinnerung«<br />

an die Philipper bringt ihm <strong>zum</strong><br />

herzlichen Danken. Sie waren nicht nur<br />

seine Kinder im Glauben, sondern erwiesen<br />

sich auch auf viele Weise als vorbildliche<br />

Gemeinde.<br />

1,4 »In jedem« seiner »Gebete« trat er<br />

für die Philipper »mit Freuden« ein. Für

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