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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Timotheus 1<br />

rungen festhalten soll, durch die diese<br />

Wahrheit weitergegeben wurde. Vielleicht<br />

kann ein Beispiel uns helfen, dies<br />

zu verstehen. In unseren Tagen wird<br />

manchmal gesagt, wir sollten solche altmodischen<br />

Ausdrücke wie »wiedergeboren<br />

werden« oder »das Blut Jesu« fallen<br />

lassen. Die Menschen würden gerne<br />

eine gebildetere Sprache benutzen. Doch<br />

liegt hierin eine unterschwellige Gefahr.<br />

Wenn wir die schriftgemäße Art der Formulierung<br />

fallen lassen, dann lassen wir<br />

damit oft gleichzeitig die Wahrheiten fallen,<br />

die durch diese Formulierungen ausgedrückt<br />

werden. Deshalb sollte Timotheus<br />

»das Vorbild der gesunden Worte«<br />

festhalten.<br />

Doch der Vers könnte auch nahelegen,<br />

daß die Worte des Paulus als Vorbild<br />

für Timotheus dienen sollten. Alles, was<br />

Timotheus von nun an lehren würde,<br />

sollte mit den Grundlagen übereinstimmen,<br />

die ihm mitgegeben worden waren.<br />

Bei der Durchführung seines Dienstes,<br />

sollte Timotheus das »in Glauben und<br />

Liebe, die in Christus Jesus sind«, tun.<br />

»Glauben« heißt hier nicht nur Vertrauen,<br />

sondern auch Abhängigkeit. Zur<br />

»Liebe« gehört nicht nur die Liebe zu<br />

Gott, sondern auch »Liebe« zu den Mitchristen<br />

und der verlorenen Welt.<br />

1,14 »Das schöne anvertraute Gut« ist<br />

das Evangelium. Die Botschaft der erlösenden<br />

Liebe ist Timotheus »anvertraut«<br />

worden. Er soll nichts hinzufügen oder<br />

versuchen, sie zu verbessern. Seine Verantwortung<br />

ist es, es »durch den Heiligen<br />

Geist, der in uns wohnt« zu bewahren.<br />

Als Paulus diesen Brief schrieb, war<br />

er sich des weitverbreiteten Abweichens<br />

vom Glauben bewußt, das die Gemeinde<br />

bedrohte. Angriffe auf den christlichen<br />

Glauben würden aus vielen verschiedenen<br />

Richtungen kommen. Timotheus<br />

wird ermahnt, treu <strong>zum</strong> Wort Gottes zu<br />

stehen. Er würde das nicht in eigener<br />

Kraft tun müssen. Der in ihm wohnende<br />

»Heilige Geist« würde alle Mittel bereitstellen,<br />

die er zur Bewältigung dieser<br />

Aufgabe benötigte.<br />

1,15 Als der Apostel an die dunklen<br />

Wolken denkt, die über der Gemeinde<br />

1138<br />

aufziehen, wird er daran erinnert, wie<br />

die Christen »in Asien … sich« von ihm<br />

»abgewandt« haben. Weil zu der Zeit, als<br />

der Brief geschrieben wurde, Timotheus<br />

wahrscheinlich in Ephesus weilte, wußte<br />

er genau, worüber der Apostel schrieb.<br />

Es ist wahrscheinlich, daß die Christen<br />

in Asien ihre Verbindung zu Paulus<br />

lösten, als sie erfuhren, daß er gefangen<br />

genommen worden war. Sie verließen<br />

ihn zu der Zeit, als er sie am meisten gebraucht<br />

hätte, vielleicht weil sie um ihre<br />

eigene Sicherheit fürchteten. Die römische<br />

Regierung suchte nach allen, die<br />

versuchten, den christlichen Glauben zu<br />

verbreiten. Der Apostel Paulus war einer<br />

der bekanntesten Vertreter des Christentums.<br />

Jeder, der es wagte, öffentlich Kontakt<br />

zu ihm zu halten, würde als jemand<br />

dastehen, der sich mit seiner Sache identifizierte.<br />

Es wird weder gesagt noch angedeutet,<br />

daß diese Christen den Herrn oder<br />

die Gemeinde verließen. Trotzdem handelten<br />

sie feige und untreu, als sie Paulus<br />

in dieser Krisensituation allein ließen.<br />

Vielleicht waren »Phygelus und Hermogenes«<br />

Leiter der Bewegung, die sich<br />

von Paulus absetzen wollte. Jedenfalls<br />

brachten sie unglaubliche Schande und<br />

Verachtung über sich selbst, weil sie sich<br />

weigerten, zusammen mit seinem Diener<br />

die Schmach Christi zu ertragen. Guy<br />

Kings <strong>Kommentar</strong> lautet, daß sie »für<br />

ihre häßlichen Namen nichts konnten,<br />

doch sie konnten ganz sicher etwas für<br />

ihren häßlichen Charakter«.<br />

1,16 Es gibt zwei Ansichten über<br />

»Onesiphorus«. Einige denken, daß auch<br />

er Paulus verlassen hatte, und daß deshalb<br />

der Apostel bete, Gott möge »Barmherzigkeit«<br />

mit ihm haben. Andere sind<br />

der Ansicht, daß er als schöne Ausnahme<br />

derer erwähnt wird, die eben beschrieben<br />

worden sind. Wir glauben, daß die<br />

letztere Ansicht die richtige ist.<br />

Paulus bittet den Herrn, daß er »dem<br />

Hause des Onesiphorus Barmherzigkeit«<br />

geben möge. »Barmherzigkeit« ist nach<br />

Matthäus 5,7 die Belohnung der Barmherzigen.<br />

Uns wird nicht genau gesagt,<br />

wie Onesiphorus Paulus »erquickt« hat.

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