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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Johannes 13<br />

den anderen Jüngern nicht gehört worden<br />

war. Sie wußten immer noch nicht,<br />

daß Judas ihren Herrn verraten würde.<br />

»Einige meinten«, daß Jesus Judas<br />

einfach nur gesagt hatte, schnell noch<br />

etwas »für das Fest« zu kaufen. Oder<br />

aber sie meinten, daß Jesus Judas beauftragt<br />

hatte, »den Armen« eine Spende zu<br />

geben, weil Judas die Kasse der Jünger<br />

verwaltete.<br />

13,30 Judas nahm »den Bissen« als<br />

Zeichen der besonderen Aufmerksamkeit<br />

Jesu an, und verließ dann die Gemeinschaft<br />

des Herrn und der anderen<br />

Jünger. Die Schrift fügt hier die bedeutungsvollen<br />

Worte an: »Es war aber<br />

Nacht.« Es war nicht nur im wörtlichen<br />

Sinne Nacht, sondern für Judas war es<br />

auch geistlich Nacht – eine Nacht der Finsternis<br />

und der Reue, die niemals enden<br />

sollte. Es ist immer Nacht, wenn Menschen<br />

dem Erlöser den Rücken kehren.<br />

K. Das neue Gebot (13,31-35)<br />

13,31 Sobald Judas gegangen war, fing<br />

Jesus an, offener und vertrauter zu reden.<br />

Die Spannung war verflogen. »Jetzt ist<br />

der Sohn des Menschen verherrlicht«,<br />

sagte er. Der Herr schaute auf das Erlösungswerk,<br />

das er nun bald vollenden<br />

würde. Sein Tod mag wie eine Niederlage<br />

erschienen sein, doch war er das Mittel,<br />

durch das allein verlorene Sünder<br />

gerettet werden konnten. Auf seinen Tod<br />

folgten Auferstehung und Himmelfahrt<br />

und durch alles wurde er außerordentlich<br />

geehrt. »Und Gott ist verherrlicht«<br />

im Werk des Erlösers. Damit wurde er als<br />

heiliger Gott verkündigt, der die Sünde<br />

nicht einfach hinnehmen konnte, doch<br />

auch als liebender Gott, der den Tod des<br />

Sünders nicht will. Dieses Werk verkündigte<br />

Gott auch als gerechten Gott, der<br />

dennoch in der Lage ist, Sünder zu rechtfertigen.<br />

Auf Golgatha wurde jede Eigenschaft<br />

Gottes in außerordentlicher Weise<br />

verherrlicht.<br />

13,32 »Wenn Gott verherrlicht ist in<br />

ihm«, und das ist der Fall 41) , »so wird<br />

auch Gott ihn verherrlichen in sich<br />

selbst«. Gott achtet darauf, daß seinem<br />

Sohn die ihm gebührende Ehre entge-<br />

436<br />

gengebracht wird. »Und er wird ihn<br />

sogleich verherrlichen« – ohne Verzögerung.<br />

Gott der Vater erfüllte diese Vorhersage<br />

des Herrn Jesus, als er ihn von<br />

den Toten auferweckte und ihm den<br />

Platz zu seiner Rechten im Himmel gab.<br />

Gott wollte nicht warten, bis das Reich<br />

Gottes verwirklicht wurde. Er wollte seinen<br />

Sohn »sogleich verherrlichen«.<br />

13,33 Zum ersten Mal nennt der Herr<br />

Jesus seine Jünger »Kinder« – ein Kosename.<br />

Und er verwendet ihn erst, nachdem<br />

Judas gegangen ist. Er würde nur<br />

»noch eine kleine Weile« bei ihnen sein.<br />

Dann würde er am Kreuz sterben. Sie<br />

würden ihn dann »suchen«, doch wären<br />

sie nicht in der Lage, ihm zu folgen, denn<br />

er würde in den Himmel zurückkehren.<br />

Der Herr hatte das gleiche »den Juden«<br />

auch gesagt, doch meinte er es hier in<br />

einem anderen Sinn. Für die Jünger würde<br />

er nur zeitweilig weggehen. Er würde<br />

für sie wiederkommen (Kap. 14). Doch<br />

»die Juden« würde er endgültig verlassen.<br />

Er würde in den Himmel zurückkehren,<br />

und sie würden ihm wegen ihres<br />

Unglaubens dorthin nicht folgen können.<br />

13,34 Während seiner Abwesenheit<br />

sollten die Jünger durch das »Gebot« der<br />

Liebe regiert werden. Dieses Gebot war<br />

zu diesem Zeitpunkt nicht neu, denn die<br />

Zehn Gebote lehren, Gott und den Nächsten<br />

zu lieben. Doch dieses Gebot war auf<br />

andere Weise »neu«. Es war »neu«, weil<br />

der Heilige Geist den Gläubigen die<br />

Fähigkeit schenken würde, ihm zu gehorchen.<br />

Es war »neu« in dem Sinne, daß<br />

es dem alten überlegen war. Das alte Gebot<br />

sagte: »Liebe deinen Nächsten.« Das Neue<br />

Gebot sagte: »Liebe deine Feinde.«<br />

Jemand hat einmal treffend gesagt,<br />

daß das Gesetz, den anderen zu lieben,<br />

nun mit neuer Klarheit ausgelegt wird,<br />

daß es durch eine neue Motivation und<br />

neue Verpflichtungen verstärkt wird,<br />

daß es durch ein neues Beispiel veranschaulicht<br />

wird und daß ihm auf neue<br />

Weise gehorcht wird.<br />

Wie es in diesem Vers erklärt wird, ist<br />

es auch neu im Sinne einer höheren Ebene<br />

der Liebe: »wie ich euch geliebt habe,<br />

auch ihr einander liebt.«

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