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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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te. Er folgerte, daß Gott, wenn er ihm<br />

befahl, seinen Sohn zu opfern, ihn »auch<br />

aus den Toten erwecken« würde, um seine<br />

Verheißung zu erfüllen.<br />

Bis zu dieser Zeit gab es noch keinen<br />

Fall einer Auferstehung von den Toten.<br />

Es gab in der menschlichen Geschichte<br />

keinerlei Statistiken über solche Fälle. In<br />

einem ganz realen Sinne hat Abraham<br />

die Vorstellung von der Auferstehung<br />

erfunden. Sein Glaube an die Verheißung<br />

Gottes führte ihn zu der Schlußfolgerung,<br />

daß Gott Isaak von den Toten auferwecken<br />

mußte.<br />

»Im Gleichnis« erhielt er Isaak auch<br />

»aus den Toten« zurück. Er hatte sich mit<br />

der Vorstellung vertraut gemacht, daß<br />

Isaak geopfert werden mußte. Gott reichte<br />

seine Absicht. Doch, wie Grant es so<br />

treffend ausgedrückt hat: »Der Herr<br />

ersparte Abraham einen Schmerz, den er<br />

sich selbst nicht ersparen würde.« Er gab<br />

einen Bock an Isaaks statt, und der einzige<br />

Sohn durfte mit seinem Vater nach<br />

Hause zurückkehren.<br />

Ehe wir dieses herausragende Glaubensbeispiel<br />

verlassen, sollten wir noch<br />

zweierlei erwähnen. Erstens: Gott hatte<br />

von Anfang an nicht vor, daß Abraham<br />

seinen Sohn opfert. Menschenopfer<br />

waren nie der Wille Gottes für sein Volk.<br />

Er prüfte Abrahams Glauben und erkannte,<br />

daß er echt war, und dann hob er<br />

seine Anordnung auf.<br />

Zweitens wurde Abrahams Glaube<br />

an die Verheißung einer zahlreichen<br />

Nachkommenschaft über hundert Jahre<br />

lang erprobt. Der Patriarch war siebenundfünfzig,<br />

als ihm das erste Mal ein<br />

Sohn verheißen wurde. Er wartete fünfundzwanzig<br />

Jahre lang, ehe Isaak geboren<br />

wurde. Isaak war siebzehn Jahre alt,<br />

als Abraham ihn <strong>zum</strong> Berg Morija mitnahm,<br />

um ihn Gott zu opfern. Isaak war<br />

vierzig Jahre alt, als er heiratete und ihm<br />

Zwillinge geboren wurden. Abraham<br />

starb mit 175 Jahren. Zu dieser Zeit belief<br />

sich seine Nachkommenschaft auf einen<br />

Sohn (75 Jahre alt) und zwei Enkel (fünfzehn<br />

Jahre alt). Doch während seines<br />

ganzen Lebens »zweifelte er nicht durch<br />

Unglauben an der Verheißung Gottes,<br />

Hebräer 11<br />

sondern wurde gestärkt im Glauben,<br />

weil er Gott die Ehre gab. Und er war der<br />

vollen Gewißheit, daß er, was er verheißen<br />

habe, auch zu tun vermöge«<br />

(Röm 4,20.21).<br />

11,20 Es ist für unseren westlich ausgebildeten<br />

Verstand schwierig zu verstehen,<br />

was am Glauben von »Isaak«, »Jakob«<br />

und »Joseph« so ungewöhnlich war,<br />

wie es in den nächsten drei Versen erwähnt<br />

wird. »Isaak« z. B. erhielt seinen<br />

Platz in der Tafel der Glaubenshelden,<br />

weil er seine Söhne »Jakob und Esau« segnete.<br />

Was ist daran so bemerkenswert?<br />

Ehe die Kinder geboren waren, hatte<br />

der Herr Rebekka angekündigt, daß die<br />

Jungen die Urväter zweier Völker werden<br />

sollten, und daß der Ältere (Esau)<br />

dem Jüngeren (Jakob) dienen würde.<br />

Esau war der Liebling von Isaak und hätte<br />

normalerweise als Ältester den Erstgeburtssegen<br />

von seinem Vater erhalten.<br />

Doch Rebekka und Jakob betrogen Isaak,<br />

der nicht mehr gut sehen konnte, so daß<br />

er Jakob den Erstgeburtssegen gab. Als<br />

alles herauskam, zitterte Isaak. Doch<br />

Isaak erinnerte sich an Gottes Wort, daß<br />

der Ältere dem Jüngeren dienen sollte,<br />

und auch, wenn er Esau lieber hatte,<br />

erkannte er, daß Gott seine natürliche<br />

Schwäche überwunden hatte, und es<br />

dabei bleiben mußte.<br />

11,21 Es gab viele unrühmliche Kapitel<br />

im Leben Jakobs, doch wird er hier<br />

trotzdem als Glaubensheld geehrt. Sein<br />

Charakter änderte sich mit dem Alter<br />

und er starb in Herrlichkeit. Als er<br />

Ephraim und Manasse segnete, die »Söhne<br />

Josephs«, kreuzte er seine Hände, so<br />

daß der Segen des Älteren auf Ephraim,<br />

den Jüngeren, kam. Trotz der Proteste<br />

Josephs bestand Jakob darauf, daß dieser<br />

Segen so bleiben mußte, weil dies die<br />

Reihenfolge war, die der Herr bestimmt<br />

hatte. Obwohl sein leibliches Augenlicht<br />

schon schwach war, war doch sein<br />

geistliches Sehvermögen umso deutlicher.<br />

Zum Schluß seines Lebens finden<br />

wir Jakob in Anbetung, indem er sich<br />

»über die Spitze seines Stabes« stützte.<br />

C. H. Mackintosh faßt dies in seinem<br />

üblichen schönen Stil zusammen:<br />

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