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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Timotheus 3<br />

die Schrift zu benutzen, um Irrlehrer<br />

abzuweisen (Apg 20,29-31). Es bedeutet<br />

nicht notwendigerweise, daß der Bischof<br />

die Lehrgabe haben muß, sondern daß er<br />

sowohl in seinem Besuchsdienst als auch<br />

in der Gemeinde die Lehren des Glaubens<br />

darstellen und das Wort der Wahrheit<br />

recht austeilen kann, und daß er<br />

bereit ist und den Mut hat, es zu tun.<br />

3,3 Der Ausdruck »Trinker« bezieht<br />

sich auf Alkoholabhängige. Der Bischof<br />

darf sich dem Trunk nicht hingeben und<br />

auf diese Weise Streit verursachen, d. h.<br />

Schlägereien.<br />

»Kein Schläger« bedeutet, daß dieser<br />

Mann keine physische Gewalt auf andere<br />

ausüben darf. Wenn er z. B. ein Herr<br />

über Sklaven ist, dann schlägt er diese<br />

niemals.<br />

Die Worte »nicht unehrliche Hantierung<br />

treiben« (LU1912) finden sich in<br />

einigen alten Manuskripten nicht, jedoch<br />

in der Mehrheit der Manuskripte. 8)<br />

Unehrliches<br />

Handeln wird in der Gemeinde<br />

und in der Welt sehr schlechte Früchte<br />

hervorbringen.<br />

Ein Ältester muß »gütig« sein. In seiner<br />

Gemeindearbeit braucht er Geduld,<br />

Nachsicht und einen Geist der Hingabe.<br />

Er darf »nicht streitsüchtig« sein,<br />

nachtragend oder über jede Kleinigkeit<br />

in Aufregung geraten. Er besteht nicht<br />

auf seinen eigenen Rechten, sondern hat<br />

ein ausgeglichenes Temperament und ist<br />

anderen sympathisch.<br />

Ein Bischof darf »nicht geldliebend«<br />

sein, d. h. geizig. Hier liegt die Betonung<br />

auf der Liebe <strong>zum</strong> Geld. Der Bischof sollte<br />

am geistlichen Leben des Volkes Gottes<br />

interessiert sein und sich nicht von<br />

einem großen Verlangen nach Reichtum<br />

ablenken lassen.<br />

3,4 Um als Ältester anerkannt zu werden,<br />

muß der Mann »dem eigenen Haus<br />

gut« vorstehen »und die Kinder mit aller<br />

Ehrbarkeit in Unterordnung« halten.<br />

Diese Qualifikation trifft solange zu, wie<br />

die Kinder im Haus des Ältesten wohnen.<br />

Wenn sie ausgezogen sind und ihre<br />

eigenen Familien gegründet haben, dann<br />

besteht nicht mehr die Möglichkeit, diese<br />

Unterordnung zu demonstrieren. Wenn<br />

1108<br />

ein Mann »dem eigenen Haus gut vorsteht«,<br />

dann wird er die Extreme von unnötiger<br />

Härte und ungerechter Laxheit<br />

meiden.<br />

3,5 Das Argument hier ist eindeutig.<br />

Wenn es einem Mann nicht gelingt, »dem<br />

eigenen Haus … vorzustehen«, wie will<br />

er jemals »für die Gemeinde Gottes sorgen«?<br />

In seiner Familie ist die Anzahl der<br />

Personen relativ gering. Sie sind alle mit<br />

ihm verwandt, und die meisten Familienmitglieder<br />

werden sehr viel jünger sein<br />

als er selbst. In der Gemeinde dagegen<br />

hat er es meist mit viel mehr Leuten zu<br />

tun, und mit diesen größeren Zahlen<br />

gehen auch entsprechende Unterschiede<br />

im Temperament einher. Es ist offensichtlich,<br />

daß, wenn jemand nicht in der Lage<br />

ist, einem kleinen Bereich vorzustehen, er<br />

dann sicherlich auch nicht in der Lage ist,<br />

einem größeren vorzustehen.<br />

Vers 5 ist wichtig, weil er die Arbeit<br />

eines Ältesten definiert. Seine Aufgabe<br />

besteht darin, »für die Gemeinde Gottes«<br />

zu »sorgen«. Man beachte, daß es nicht<br />

heißt, über die Gemeinde Gottes zu herrschen.<br />

Ein Ältester ist kein Despot, ja<br />

noch nicht einmal ein gütiger Herrscher,<br />

sondern jemand, der das Volk Gottes leitet<br />

wie ein Hirte seine Herde.<br />

Das einzige andere Mal, bei dem der<br />

Ausdruck »sorgen« im NT benutzt wird,<br />

ist in der Geschichte vom barmherzigen<br />

Samariter (Lk 10,34). Dieselbe zarte,<br />

mitleidsvolle Fürsorge, die vom barmherzigen<br />

Samariter dem Opfer der<br />

Räuber erzeigt wurde, sollte von dem<br />

Ältesten erzeigt werden, der für die Gemeinde<br />

sorgt.<br />

3,6 »Nicht ein Neubekehrter.« Jemand,<br />

der gerade erst <strong>zum</strong> Christentum<br />

bekehrt worden ist, oder jemand, der<br />

noch jung im Glauben ist, ist nicht qualifiziert,<br />

Ältester zu werden. Diese Arbeit<br />

erfordert erfahrene und im Glauben verständige<br />

Männer. Die Gefahr ist, daß ein<br />

Neubekehrter »aufgebläht« vor Stolz ist<br />

und dann »dem Gericht des Teufels« verfällt.<br />

Das »Gericht des Teufels« bedeutet<br />

nicht das Gericht, das Satan über einen<br />

Menschen bringt, sondern das Gericht,<br />

das Satan selbst wegen seinem Stolz traf.

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