05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Apostelgeschichte 24<br />

24,10 »Paulus« erhob sich auf ein Zeichen<br />

des »Statthalters« hin, um sich zu<br />

verteidigen. Zunächst gab er seiner<br />

Befriedigung Ausdruck, vor einem<br />

Mann erscheinen zu dürfen, der sich in<br />

den Sitten und Gebräuchen des jüdischen<br />

Volkes auskannte, da er »seit vielen<br />

Jahren« mit ihnen zu tun hatte. Das<br />

mag als Schmeichelei erscheinen, doch in<br />

Wahrheit war es eine höfliche Feststellung<br />

der Wahrheit.<br />

Der Apostel antwortete dann auf eine<br />

Klage nach der anderen, die gegen ihn<br />

erhoben worden war.<br />

24,11 Die Anklage, ein öffentliches<br />

Ärgernis darzustellen, beantwortete er<br />

damit, daß nur »zwölf Tage« vergangen<br />

seien, seit er »nach Jerusalem . . . hinaufging«,<br />

und das es sein Anliegen gewesen<br />

sei, »anzubeten«, und nicht, um Unruhe<br />

zu verbreiten.<br />

24,12.13 Als Nächstes bestritt er die<br />

Anklage, die Juden zu einem Aufstand<br />

angestiftet zu haben. Zu keiner Zeit,<br />

»weder im Tempel, . . . in den Synagogen<br />

noch in der Stadt« hatte er mit den Menschen<br />

diskutiert, um sie anzustiften. Das<br />

waren die Fakten, und niemand konnte<br />

das Gegenteil beweisen.<br />

24,14-17 Paulus leugnete nicht die<br />

dritte Anklage, nämlich, daß er ein<br />

Anführer der »Sekte« der Nazoräer sei.<br />

Doch was er sagte, war, daß er in dieser<br />

Eigenschaft »dem Gott« der Juden gedient<br />

habe, »indem« er »allem« glaubte,<br />

»was in dem« AT »geschrieben steht«. Er<br />

teile insbesondere die Erwartung aller<br />

orthodoxen Juden, insbesondere der<br />

Pharisäer, »daß eine Auferstehung der<br />

Gerechten wie der Ungerechten sein«<br />

werde. Im Licht dieser kommenden<br />

»Auferstehung« versuche er immer, eine<br />

ungetrübte Gemeinschaft mit dem Herrn<br />

und seinen Mitmenschen aufrecht zu<br />

erhalten. Weit davon entfernt, die Juden<br />

zu einem Aufstand anzustiften, war Paulus<br />

nach Jerusalem gekommen, um dem<br />

jüdischen Volk »Almosen zu bringen«. Er<br />

bezog sich dabei natürlich auf die Sammlung<br />

der Gemeinden in Mazedonien und<br />

Achaja, die für die bedürftigen Hebräerchristen<br />

in Jerusalem bestimmt war.<br />

576<br />

24,18.19 Bezüglich der vierten Klage,<br />

nämlich, daß er »den Tempel« entheiligt<br />

habe, antwortete Paulus folgendermaßen:<br />

Während er dabei war, im »Tempel«<br />

Opfer zu bringen, um ein jüdisches<br />

Gelübde zu erfüllen, »fanden« ihn »einige<br />

Juden aus Asien« und klagten ihn an,<br />

unreine Heiden in den »Tempel« mitzunehmen.<br />

Das war natürlich nicht wahr.<br />

Der Apostel war zu dieser Zeit allein und<br />

war »gereinigt« von aller rituellen<br />

Unreinheit. Diese »Juden aus Asien«, die<br />

den Aufruhr gegen ihn in Jerusalem angeführt<br />

hatten, hätten nach Cäsarea kommen<br />

und ihn anklagen sollen, »wenn sie<br />

etwas gegen« ihn »hätten«.<br />

24,20.21 Paulus forderte nun diese<br />

anwesenden Juden auf, eindeutig die<br />

Verbrechen zu nennen, derer er sich<br />

schuldig erwiesen habe, als er »vor dem<br />

hohen Rat« in Jerusalem »stand«. Das<br />

konnten sie jedoch nicht. Alles was sie<br />

gegen ihn anführen konnten, war der<br />

»Ausruf« des Paulus: »Wegen der Auferstehung<br />

der Toten werde ich heute von<br />

euch gerichtet.« Mit anderen Worten, die<br />

Anklagen, die irgendwelche kriminellen<br />

Vergehen betrafen, beruhten nicht auf<br />

der Wahrheit, und das, was wahr war,<br />

stellte kein Vergehen dar.<br />

24,22 Als »Felix« die Angelegenheit<br />

hörte, stand er in einem Dilemma. Er<br />

wußte genug über den christlichen Glauben,<br />

um zu entscheiden, wer hier recht<br />

hatte. Der Gefangene vor ihm hatte sich<br />

offensichtlich keines Vergehens gegen<br />

das Römische Gesetz schuldig gemacht.<br />

Doch wenn er das vor Paulus zugeben<br />

würde, würde er den Zorn der Juden<br />

gegen sich heraufbeschwören. Vom politischen<br />

Standpunkt aus war es wichtig,<br />

daß er ihre Gunst behielt. So flüchtete er<br />

sich in die Ausrede, den Fall noch weiter<br />

behandeln zu wollen. Er kündigte an,<br />

daß er warten wolle, bis »Lysias, der<br />

Oberste« nach Cäsarea kommen konnte.<br />

Doch in Wirklichkeit war dies nichts<br />

anderes als eine Verzögerungstaktik. Wir<br />

hören nirgends, daß »der Oberste« je<br />

nach Cäsarea gekommen wäre.<br />

24,23 Als er die Verhandlung schloß,<br />

»befahl« Felix, daß Paulus zwar »in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!