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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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nicht bedeutet, daß der Herr Jesus der<br />

erste gewesen sei, der von den Toten auferstanden<br />

ist. Es gab sowohl im AT als<br />

auch im NT Fälle von Totenauferweckungen.<br />

Doch der Herr Jesus war der<br />

erste, der von den Toten auferstand, um<br />

niemals mehr zu sterben, er war der<br />

erste, der mit einem verherrlichten Leib<br />

und als Haupt einer neuen Schöpfung<br />

auferstand. Seine Auferstehung ist einzigartig<br />

und die Garantie, daß alle, die<br />

auf ihn vertrauen, ebenfalls auferstehen<br />

werden. Sie verkündigt ihn als Höchsten<br />

der geistlichen Schöpfung.<br />

Alfred Mace hat das gut ausgedrückt:<br />

Christus kann nirgends die zweite Rolle<br />

spielen. Er ist der »Erstgeborene der Schöpfung«,<br />

weil er alles geschaffen hat<br />

(Kol 1,15.16). Er ist auch der Erstgeborene<br />

von den Toten im Zusammenhang einer erlösten<br />

himmlischen Familie. So geben Schöpfung<br />

und Erlösung ihm die Ehre des Vorranges,<br />

wegen seiner Eigenschaften und wegen<br />

seines Werkes »damit er in allem den Vorrang<br />

habe«. Er ist überall der Erste. 8)<br />

Der Herr Jesus hat so den doppelten<br />

Vorrang – zunächst in der Schöpfung,<br />

und dann in der Gemeinde. Gott hat bestimmt,<br />

daß er »in allem den Vorrang<br />

habe«. Welch eine Antwort ist das an diejenigen,<br />

die zur Zeit des Paulus (und in<br />

unserer eigenen) versuchten, Christus<br />

seiner Göttlichkeit zu berauben, und ihn<br />

nur zu einem Geschöpf machen wollten,<br />

sei es auch noch so hochstehend!<br />

Wenn wir lesen »damit er in allem den<br />

Vorrang habe«, so ist es nur recht, wenn<br />

wir uns selbst fragen: »Hat er auch in meinem<br />

persönlichen Leben den Vorrang?«<br />

1,19 Darby übersetzt Vers 19 folgendermaßen:<br />

»Denn es war das Wohlgefallen<br />

der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen«<br />

(Elb). Aus manchen Übersetzungen<br />

könnte man entnehmen (z. B. Luther),<br />

daß es Gott zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

gefallen habe, alle Fülle im Sohn<br />

wohnen zu lassen. Die wirkliche Bedeutung<br />

hier ist, daß die »Fülle« der Gottheit<br />

immer in Christus gewohnt hat.<br />

Die gnostischen Irrlehrer lehrten, daß<br />

Christus eine Art »Zwischenstufe« auf<br />

dem Weg zu Gott sei, ein notwendiges<br />

Glied in der Kette. Doch gab es auf dem<br />

weiteren Weg noch bessere Glieder. »Geh<br />

von ihm weiter«, drängten sie, »und du<br />

wirst die Fülle erlangen«. »Nein«, sagt<br />

Paulus, »Christus selbst ist die ganze<br />

Fülle«.<br />

Alle Fülle wohnt in Christus. Das<br />

Wort, das hier steht, bedeutet »dauernd<br />

wohnen« 9)<br />

Kolosser 1<br />

und nicht nur einen kurzen<br />

Besuch abstatten.<br />

1,20 Vers 19 ist folgendermaßen mit<br />

Vers 20 verbunden: »Und es gefiel dem<br />

Vater, ›durch ihn (Christus) alles mit sich<br />

zu versöhnen – indem er Frieden gemacht<br />

hat durch das Blut seines Kreuzes‹.« Mit<br />

anderen Worten, es gefiel der Gottheit<br />

nicht nur, daß die ganze Fülle in ihm wohnen<br />

sollte, sondern auch, daß Christus<br />

»alles mit sich … versöhnen« sollte.<br />

In diesem Kapitel werden zwei Versöhnungen<br />

erwähnt: 1. Die Versöhnung<br />

von Dingen (alles, V. 20) und 2. die Versöhnung<br />

von Menschen (V. 21). Die erste<br />

liegt noch in der Zukunft, während die<br />

zweite für die Vergangenheit derer gilt,<br />

die an Christus glauben.<br />

Exkurs <strong>zum</strong> Thema Versöhnung<br />

Versöhnen bedeutet, eine rechte Beziehung<br />

oder einen Maßstab wiederherzustellen,<br />

oder dort Frieden zu machen, wo<br />

vorher Feindschaft war. Die Bibel spricht<br />

nirgendwo davon, daß Gott mit den<br />

Menschen versöhnt werden müsse, sondern<br />

immer muß der Mensch mit Gott<br />

versöhnt werden. Die fleischliche Gesinnung<br />

ist Feindschaft wider Gott<br />

(Röm 8,7) und deshalb muß der Mensch<br />

versöhnt werden.<br />

Als die Sünde in die Welt kam, wurde<br />

der Mensch von Gott entfremdet. Er nahm<br />

eine feindselige Haltung gegen Gott ein.<br />

Deshalb muß er versöhnt werden.<br />

Doch die Sünde hat die gesamte<br />

Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen,<br />

nicht nur die menschliche Familie.<br />

1. Bestimmte Engel haben in der Vergangenheit<br />

gesündigt. (Doch gibt es<br />

in Gottes Wort keinerlei Hinweis darauf,<br />

daß diese Engel wieder versöhnt<br />

werden könnten. Sie werden »<strong>zum</strong><br />

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