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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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9,34 Und wieder suchten die Pharisäer<br />

in Beschimpfungen Zuflucht. Sie<br />

wollten andeuten, daß die Blindheit des<br />

Mannes direkte Folge seiner Sünden<br />

gewesen sei. Welches Recht hätte er<br />

denn, sie zu belehren? Die Wahrheit ist,<br />

daß er jedes Recht dazu hatte, denn, wie<br />

Ryle gesagt hat: »Das Lehren des Heiligen<br />

Geistes findet sich viel öfter bei Menschen<br />

in bescheidener Stellung als bei<br />

Menschen von Rang und Namen.« Wenn<br />

es hier heißt »sie warfen ihn hinaus«,<br />

dann geht es wahrscheinlich um mehr<br />

als nur darum, aus dem Tempel hinausgewiesen<br />

zu werden. Es bedeutet vielleicht,<br />

daß er von der jüdischen Religion<br />

exkommuniziert wurde. Und was war<br />

der Grund für diese Exkommunikation?<br />

Einem Blindgeborenen wurde am Sabbat<br />

das Augenlicht gegeben. Nur weil er<br />

demjenigen, der dieses Wunder an ihm<br />

getan hatte, nichts Böses nachreden wollte,<br />

wurde er ausgestoßen.<br />

9,35 Jesus suchte nun nach dem<br />

Mann. Es ist, als ob Jesus damit sagen<br />

wollte: »Wenn sie dich nicht wollen,<br />

dann nehme ich dich auf.« Diejenigen,<br />

die um Jesu willen ausgestoßen werden,<br />

verlieren nichts, sondern erlangen einen<br />

großen Segen dadurch, daß sie persönlich<br />

von Jesus willkommen geheißen und<br />

in seine Gemeinschaft aufgenommen<br />

werden. Man beachte, wie der Herr Jesus<br />

den Mann <strong>zum</strong> persönlichen Glauben an<br />

ihn als den Sohn Gottes führt! Er stellt<br />

einfach die Frage: »Glaubst du an den<br />

Sohn Gottes?« (LU 1912) 30)<br />

9,36 Obwohl er sein leibliches Augenlicht<br />

erhalten hatte, fehlte ihm noch das<br />

geistliche Sehvermögen. Er fragte den<br />

Herrn, »wer« der Sohn Gottes sei, damit<br />

er »an ihn glauben« könne. Als er das<br />

Wort »Herr« verwendete, meinte er<br />

damit nicht, daß Jesus sein Herr sei, sondern<br />

gebrauchte das Wort als Anrede.<br />

9,37 Jesus stellte sich ihm nun als<br />

Sohn Gottes vor. Nicht ein bloßer<br />

Mensch hatte ihm sein Augenlicht wiedergegeben<br />

und das Unmögliche möglich<br />

gemacht. Es war der Sohn Gottes,<br />

der ihn gesehen hatte und nun mit ihm<br />

»redete«.<br />

Johannes 9<br />

9,38 Daraufhin glaubte der Mann<br />

ganz schlicht an den Herrn Jesus, fiel nieder<br />

und »betete ihn an« (LU 1912). Nun<br />

war sowohl seine Seele gerettet als auch<br />

sein Leib geheilt. Welch ein großartiger<br />

Tag war das in seinem Leben! Er hatte<br />

sowohl das leibliche als auch das geistliche<br />

Sehvermögen geschenkt bekommen.<br />

Man beachte, daß der Blinde den<br />

Herrn nicht anbetete, bevor er nicht wußte,<br />

daß Jesus der Sohn Gottes war. Da er<br />

ein intelligenter Jude war, hätte er nie<br />

einen gewöhnlichen Menschen angebetet.<br />

Doch sobald er erfahren hatte, daß<br />

der, der ihn geheilt hatte, der Sohn Gottes<br />

war, betete er ihn an – nicht für seine<br />

Taten, sondern dafür, was er war.<br />

9,39 Auf den ersten Blick scheint dieser<br />

Vers Johannes 3,17 zu widersprechen,<br />

wo es heißt: »Denn Gott hat seinen Sohn<br />

nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt<br />

richte . . .« Doch gibt es hier keinen wirklichen<br />

Widerspruch. Der Zweck des<br />

Kommens Christi auf diese Erde war es,<br />

zu retten und nicht zu richten. Dennoch<br />

ist das Gericht die unausweichliche Folge<br />

für alle, die ihn nicht annehmen.<br />

Die Predigt des Evangeliums hat<br />

zweierlei Wirkung: Wer zugibt, ein<br />

»Nichtsehender« zu sein, erhält das Sehvermögen.<br />

Doch diejenigen, die meinen,<br />

zu den »Sehenden« zu gehören, und<br />

zwar ohne den Herrn Jesus zu haben,<br />

deren Blindheit wird verschlimmert.<br />

9,40 »Einige von den Pharisäern«<br />

erkannten, daß der Herr Jesus von ihnen<br />

und ihrer Blindheit sprach. So kamen sie<br />

zu ihm und fragten unverschämt, ob er<br />

wohl damit andeuten wolle, daß auch sie<br />

blind wären. Sie wollten auf ihre Frage<br />

natürlich eine negative Antwort haben.<br />

9,41 Man könnte die Antwort des<br />

Herrn auch mit folgenden Worten<br />

umschreiben: »Wenn ihr zugebt, daß ihr<br />

blind und sündig seid, und daß ihr einen<br />

Retter nötig habt, dann können eure Sünden<br />

vergeben werden und ihr wäret<br />

gerettet. Doch ihr bekennt, nichts nötig<br />

zu haben. Ihr behauptet, gerecht zu sein<br />

und keine Sünde zu haben. Deshalb gibt<br />

es für eure Sünden keine Vergebung.«<br />

Als Jesus sagte: ». . . so hättet ihr keine<br />

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