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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 11<br />

setzung lautet: »Während er gerade verraten<br />

wurde.« Während der schreckliche<br />

Plan, ihn festzunehmen, draußen gefaßt<br />

wurde, versammelte »der Herr Jesus«<br />

seine Jünger in dem Obergemach und<br />

»nahm Brot«.<br />

Die Tatsache, daß dies »in der Nacht«<br />

geschah, bedeutet nicht, daß man das<br />

Herrnmahl deshalb notwendigerweise<br />

abends feiern müßte. Zu dieser Zeit war<br />

der Sonnenuntergang der Beginn des<br />

jüdischen Tages. Unser Tag beginnt mit<br />

dem Sonnenaufgang. Es ist auch angemerkt<br />

worden, daß es einen Unterschied<br />

zwischen apostolischen Beispielen und<br />

apostolischen Anweisungen gibt. Wir sind<br />

nicht verpflichtet, genau so zu handeln,<br />

wie es die Apostel taten, doch wir sind<br />

ganz gewiß verpflichtet, allem zu gehorchen,<br />

was sie lehrten.<br />

11,24 Der Herr Jesus nahm als erstes<br />

das Brot und »dankte« dafür. Weil das<br />

Brot für seinen Leib stand, dankte er<br />

damit praktisch Gott, daß er ihm einen<br />

menschlichen Leib gegeben hat, in dem<br />

er auf die Erde kommen und für die Sünden<br />

der Welt sterben konnte.<br />

Als der Heiland sagte: »Dies ist mein<br />

Leib«, meinte er dann, daß das Brot im<br />

wirklichem Sinne zu seinem Leib wurde?<br />

Das römisch-katholische Dogma von der<br />

Transsubstantiation lehrt, daß Brot und<br />

Wein wörtlich in den Leib und das Blut<br />

Christi verwandelt wurden. Die lutherische<br />

Lehre der Konsubstantiation besagt,<br />

daß der wahre Leib und das wahre Blut<br />

Christi in, bei und unter Brot und Wein<br />

auf dem Tisch stehen.<br />

Wenn wir diese Ansichten widerlegen,<br />

sollte es ausreichen sich zu erinnern,<br />

daß der Leib unseres Herrn Jesus, als er<br />

dieses Gedächtnismahl einführte, noch<br />

nicht hingegeben und sein Blut noch<br />

nicht vergossen worden war. Als der<br />

Herr Jesus sagte: »Dies ist mein Leib«,<br />

meinte er: »Das ist ein Symbol für meinen<br />

Leib« oder »Dies ist ein Bild für meinen<br />

Leib, der für euch gebrochen werden<br />

wird«. Wenn wir das Brot essen, so erinnern<br />

wir uns an seinen Sühnetod für uns.<br />

Es liegt eine unaussprechliche Liebe in<br />

dem Ausdruck »zu meinem Gedächtnis«.<br />

742<br />

11,25 »Ebenso« nahm der Herr Jesus<br />

»auch den Kelch nach dem« Passahmahl<br />

»und sprach: Dieser Kelch ist der neue<br />

Bund in meinem Blut, dies tut, sooft ihr<br />

trinkt, zu meinem Gedächtnis«. Das<br />

Herrnmahl wurde direkt nach dem Passahmahl<br />

eingesetzt. Deshalb heißt es<br />

hier, daß der Herr Jesus »den Kelch nach<br />

dem Mahl« nahm. Im Zusammenhang<br />

mit dem »Kelch« sagte er, daß er »der<br />

neue Bund in« seinem »Blut« sei. Das<br />

bezieht sich auf den Bund, den Gott dem<br />

Volk Israel in Jeremia 31,31-43 verheißen<br />

hat. Es geht hier um eine bedingungslose<br />

Verheißung, durch die er versprach,<br />

mit ihrer Ungerechtigkeit barmherzig zu<br />

sein und ihrer Sünden und Schuld nicht<br />

mehr zu gedenken. Die Bedingungen<br />

des <strong>Neuen</strong> Bundes werden auch in<br />

Hebräer 8,10-12 angegeben. Der Bund ist<br />

zur Zeit in Kraft, doch der Unglaube hält<br />

das Volk Israel ab, in seinen Genuß zu<br />

kommen. Alle diejenigen, die dem<br />

Herrn Jesus vertrauen, erben die Verheißungen,<br />

die hier gegeben wurden.<br />

Wenn das Volk Israel sich <strong>zum</strong> Herrn<br />

bekehrt, dann werden sie die Segnungen<br />

des <strong>Neuen</strong> Bundes genießen. Das wird<br />

während der tausendjährigen Herrschaft<br />

Christi auf Erden sein. Der »Neue<br />

Bund« wurde durch das »Blut« Christi<br />

unterzeichnet, und deshalb spricht Jesus<br />

davon, daß der »Kelch … der neue Bund<br />

in« seinem »Blut« sei. Die Grundlage für<br />

den neuen Bund wurde durch das Kreuz<br />

geschaffen.<br />

11,26 Vers 26 behandelt die Frage, wie<br />

oft das Herrnmahl gefeiert wird. »Denn<br />

sooft ihr dieses Brot eßt und den Kelch<br />

trinkt« heißt es. Damit wird keine gesetzliche<br />

Regel gegeben, auch wird kein festes<br />

Datum genannt. Es scheint aus Apostelgeschichte<br />

20,7 hervorzugehen, daß<br />

es eine Praxis der Jünger war, sich am<br />

ersten Tag der Woche zu treffen, um des<br />

Herrn zu gedenken. Daß diese Anweisung<br />

nicht nur für die Tage der ersten<br />

Gemeinde galt, wird durch den Ausdruck<br />

»bis er kommt« hinreichend bewiesen.<br />

Godet weist sehr schön darauf<br />

hin, daß das Herrnmahl »die Verbindung<br />

seiner Erscheinungen auf Erden ist, ein

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