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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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sind; sie sind gläubige Brüder und<br />

Schwestern. Christen werden in anderen<br />

Abschnitten des NT auch noch Jünger<br />

und Gläubige genannt.<br />

Die Worte »in Christus« sprechen von<br />

ihrer »geistlichen« Stellung. Als sie errettet<br />

wurden, hat Gott sie in Christus hineinversetzt,<br />

so daß sie »angenommen in<br />

dem Geliebten« sind. Seitdem besitzen<br />

sie Jesu Leben und sein Wesen. Seitdem<br />

sind sie in Gottes Augen nicht mehr<br />

Söhne Adams oder unbekehrte Menschen,<br />

sondern er sieht sie nun in all dem<br />

Wohlgefallen, mit dem er seinen eigenen<br />

Sohn ansieht. Der Ausdruck »in Christus«<br />

bedeutet mehr Annahme, Nähe<br />

und Sicherheit als ein menschlicher Geist<br />

verstehen kann. Der geographische Aufenthaltsort<br />

der Gläubigen wird durch<br />

den Ausdruck »zu Kolossä« beschrieben.<br />

Es ist zu bezweifeln, ob wir je von dieser<br />

Stadt gehört hätten, wenn dort nicht das<br />

Evangelium gepredigt und Menschen<br />

errettet worden wären.<br />

Paulus entbietet nun den Heiligen<br />

diesen wunderschönen Gruß: »Gnade<br />

euch und Friede von Gott, unserem<br />

Vater!« Keine Worte könnten besser die<br />

Segnungen des Christentums zusammenfassen<br />

als »Gnade und Friede«.<br />

»Gnade« war ein üblicher griechischer<br />

Gruß, während »Friede« der jüdische<br />

Gruß war. Diese Worte wurden gesagt,<br />

wenn man sich traf, und wenn man wieder<br />

auseinander ging. Paulus nahm beide<br />

zusammen und adelte ihre Bedeutung<br />

und ihre Verwendung. »Gnade« zeigt<br />

uns Gott, wie er sich zur sündigen, verlorenen<br />

Menschheit in Liebe und zartem<br />

Mitgefühl hinabbeugt. »Friede« faßt alle<br />

Folgen zusammen, die es hat, wenn ein<br />

Mensch Gottes Gnade als Geschenk annimmt.<br />

R. J. Little sagt: »Gnade kann vieles<br />

bedeuten, sie ist wie ein Blankoscheck.<br />

Friede ist ausdrücklich ein Teil<br />

des christlichen Erbes, und deshalb sollten<br />

wir Satan nicht gestatten, ihn uns zu<br />

rauben.« Auch die Reihenfolge der Worte<br />

ist von Bedeutung: erst kommt die<br />

»Gnade«, dann der »Friede«. Wenn Gott<br />

nicht als erster in Liebe und Barmherzigkeit<br />

an uns gehandelt hätte, dann wären<br />

Kolosser 1<br />

wir noch immer in unseren Sünden.<br />

Doch weil er die Initiative ergriffen hat<br />

und seinen Sohn sandte, damit er für uns<br />

starb, können wir nun Frieden mit Gott<br />

und mit den Menschen haben, und wir<br />

tragen den Frieden Gottes in unseren<br />

Herzen. Auch wenn man all dies gesagt<br />

hat, muß man doch vor der Aufgabe verzweifeln,<br />

solche herrlichen Worte wie<br />

diese zu definieren.<br />

B. Der Dank des Paulus und sein<br />

Gebet für die Gläubigen (1,3-14)<br />

1,3 Nachdem er die Heiligen in Begriffen<br />

gegrüßt hat, die zu den Parolen des Christentums<br />

wurden, handelt der Apostel<br />

wieder ganz charakteristisch: Er fällt auf<br />

seine Knie und »dankt« und betet. Anscheinend<br />

hat der Apostel immer sein<br />

Gebet mit dem Lobpreis seines Herrn<br />

begonnen, und wir tun gut daran, diesem<br />

Beispiel zu folgen. Sein Gebet ist an<br />

den »Vater unseres Herrn Jesus Christus«<br />

gerichtet. Gebet ist das unaussprechliche<br />

Vorrecht, eine Audienz beim<br />

Herrscher des Universums zu haben.<br />

Doch kann man fragen: »Wie kann es ein<br />

einfacher Mensch wagen, sich in die<br />

schreckliche Gegenwart des allerhöchsten<br />

Gottes zu begeben?« Die Antwort<br />

findet sich in unserem Text. Der herrliche<br />

und majestätische Gott des Universums<br />

ist der »Vater unseres Herrn Jesus Christus«.<br />

Der Gott, der so unendlich hoch<br />

ist, kommt uns ganz nahe. Weil wir als<br />

Gläubige in Christus an Christi Leben<br />

teilhaben, ist Gott auch unser Vater<br />

(Joh 20,17). Wir dürfen uns durch Christus<br />

nähern. »Allezeit … für euch beten.«<br />

Wenn man diesen Satz an sich alleine<br />

sieht, scheint er nicht so bemerkenswert<br />

zu sein, doch bekommt er eine neue<br />

Bedeutung, wenn wir uns daran erinnern,<br />

daß dies das Interesse des Paulus<br />

an Menschen beschreibt, denen er noch<br />

nie begegnet ist. Wir finden es oft schwer,<br />

vor dem Thron der Gnade an unsere<br />

eigene Verwandtschaft und unsere<br />

Freunde zu denken, doch man denke<br />

sich die Gebetsliste, die der Apostel<br />

Paulus gehabt haben muß! Er betete<br />

nicht nur für Christen, die er persönlich<br />

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