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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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fen fest ein. Wir sollen uns nicht nur gegen<br />

den Schlaf wappnen, sondern auch gegen<br />

wandernde Gedanken, Unaufmerksamkeit<br />

und Unehrlichkeit. Und wir sollen<br />

aufpassen, daß uns nicht die Zeit <strong>zum</strong><br />

Gebet geraubt wird (Eph 6,18). Außerdem<br />

sollen wir unsere Gebete »mit Danksagung«<br />

verbinden. Wir sollten nicht nur<br />

dankbar für geschehene Gebetserhörungen<br />

sein, sondern im Glauben können wir<br />

dem Herrn schon für Gebete danken, die<br />

er noch nicht erhört hat. Guy King faßt<br />

das schön zusammen: »Seine Liebe will<br />

das Beste für uns, und seine Weisheit<br />

weiß, was das Beste für uns ist, und seine<br />

Macht erreicht das Beste für uns.« 21)<br />

4,3 Paulus bittet, daß die Kolosser<br />

»auch für« ihn beten, und für die Diener<br />

des Herrn, die bei ihm in Rom sind. Es ist<br />

schön zu sehen, daß er nicht darum bittet,<br />

aus dem Gefängnis zu kommen, sondern,<br />

»daß Gott« ihm »eine Tür … auftue«,<br />

um das Wort zu predigen. Der Apostel<br />

wünschte sich, daß Gott ihm die<br />

Türen öffne. Welch eine wichtige Lehre<br />

enthält das doch für uns! Es ist nur zu<br />

leicht möglich, daß wir uns im christlichen<br />

Dienst die Türen selbst aufmachen.<br />

Doch das ist eine Gefahr, die wir meiden<br />

sollten. Wenn der Herr die Türen für uns<br />

öffnet, dann können wir mutig hineingehen,<br />

und zwar in dem Bewußtsein, daß<br />

er uns leitet. Wenn wir dagegen die<br />

Türen selbst öffnen, dann können wir<br />

uns nicht sicher sein, in Gottes Willen zu<br />

leben, und wir könnten uns schon bald<br />

fleischlicher Mittel bedienen, um das<br />

sogenannte Werk des Herrn zu tun. Die<br />

besondere Bitte des Paulus ist es, daß<br />

ihm »eine Tür des Wortes« aufgetan<br />

werde, »das Geheimnis des Christus zu<br />

reden, dessentwegen« er »auch gebunden«<br />

war. »Das Geheimnis des Christus«<br />

in diesem Vers ist die Wahrheit über die<br />

Gemeinde, und besonders der Aspekt,<br />

den man durch den Ausdruck »Christus<br />

für die Heiden« definieren könnte. Das<br />

war der besondere Aspekt der Evangeliumsbotschaft,<br />

die Paulus zur Predigt<br />

anvertraut war. Weil er es gewagt hatte<br />

zu behaupten, daß Heiden auf die gleiche<br />

Weise erlöst werden könnten wie die<br />

Kolosser 4<br />

Juden, war es den Juden letztendlich<br />

gelungen, ihn als Gefangenen nach Rom<br />

senden zu lassen.<br />

Es gibt einige Ausleger, die der Ansicht<br />

sind, daß das große Geheimnis der<br />

Gemeinde Paulus im Gefängnis offenbart<br />

wurde. Sie legen deshalb großen Wert auf<br />

die »Gefangenschaftsbriefe«, während<br />

sie offensichtlich die Bedeutung der<br />

Evangelien und der anderen Bücher des<br />

NT unterschätzen. Doch aus diesem Vers<br />

geht hervor, daß die Predigt des Geheimnisses<br />

die Ursache für die Gefangenschaft<br />

des Paulus war und daß es ihm deshalb<br />

einige Zeit vor seiner Gefangenschaft<br />

offenbart worden sein muß.<br />

4,4 Er möchte das Geheimnis gerne<br />

»kundmachen«, d. h. auf solch klare und<br />

eindeutige Weise predigen, daß es von<br />

den Menschen leicht verstanden wird.<br />

Dies sollte das Anliegen jedes Christen<br />

sein, der Christus bekannt machen<br />

möchte. Es ist keine Tugend »tiefsinnig«<br />

zu predigen. Wir sollten darauf abzielen,<br />

die Massen zu erreichen, und dazu muß<br />

die Botschaft einfach und deutlich präsentiert<br />

werden.<br />

4,5 Christen sollten »in Weisheit<br />

gegenüber denen, die draußen sind«<br />

wandeln. Sie sollten erkennen, daß ihr<br />

alltägliches Verhalten sorgfältig von Ungläubigen<br />

beobachtet wird. Die Welt ist<br />

an unserem Wandel mehr interessiert als<br />

an unseren Worten. In der Sprache von<br />

Edgar Guest: »Ich sehe lieber jeden Tag<br />

eine Predigt, als mir eine anzuhören.«<br />

Das bedeutet nicht, daß der Christ nicht<br />

Christus auch mit den Lippen bekennen<br />

sollte, doch es geht hier darum, daß sein<br />

Wandel mit seinen Worten übereinstimmen<br />

sollte. Man soll nie von ihm sagen<br />

können: »Große Worte, nichts dahinter.«<br />

»Die gelegene Zeit« auszukaufen<br />

bedeutet, jede Gelegenheit wahrzunehmen.<br />

An jedem Tag unseres Lebens haben<br />

wir Gelegenheiten, von der erlösenden<br />

Macht unseres Herrn Jesus Christus<br />

Zeugnis abzulegen. Wenn diese Gelegenheiten<br />

kommen, dann sollten wir bereit<br />

sein, sie wahrzunehmen. Das Wort »auskaufen«<br />

bedeutet, daß damit oft Kosten<br />

verbunden sind. Doch was immer es uns<br />

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