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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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4,2 »Wenn Abraham aus Werken<br />

gerechtfertigt worden ist«, dann hätte er<br />

Grund gehabt, auf sich stolz zu sein. Er<br />

hätte sich selbst dafür auf die Schulter<br />

klopfen können, daß er sich eine gerechte<br />

Stellung »vor Gott« erarbeiten konnte.<br />

Doch das ist wirklich unmöglich. Niemand<br />

wird je in der Lage sein, vor Gott<br />

stolz auf sich sein zu können (Eph 2,9). In<br />

der Schrift gibt es nicht den geringsten<br />

Hinweis darauf, daß Abraham irgendeinen<br />

Grund gehabt habe, sich rühmen zu<br />

können, daß er durch Werke gerechtfertigt<br />

wurde.<br />

Doch man mag nun argumentieren:<br />

»Heißt es nicht in Jakobus 2,21, daß<br />

Abraham durch Werke gerechtfertigt<br />

wurde?« Ja, das steht dort, doch ist die<br />

Bedeutung eine andere. Abraham wurde<br />

nach 1. Mose 15,6 durch Glauben gerechtfertigt,<br />

als er Gottes Verheißung<br />

über eine zahllose Nachkommenschaft<br />

glaubte. Erst über dreißig Jahre später<br />

wurde er durch seine Werke gerechtfertigt,<br />

als er Isaak Gott als Brandopfer darbringen<br />

wollte (1. Mose 22). Dieser Gehorsamsakt<br />

war der Beweis für die Echtheit<br />

seines Glaubens. Es war ein äußerer<br />

Beweis dafür, daß er wirklich durch den<br />

Glauben gerechtfertigt worden war.<br />

4,3 »Was sagt die Schrift« über die<br />

Rechtfertigung Abrahams? Sie sagt: »Er<br />

glaubte dem Herrn; und er rechnete es<br />

ihm als Gerechtigkeit an« (1. Mose 15,6).<br />

Gott offenbarte sich Abraham und verhieß<br />

ihm unzählbar viele Nachkommen.<br />

Der Patriarch glaubte an den Herrn und<br />

Gott schrieb seinem Konto die »Gerechtigkeit«<br />

gut. Mit anderen Worten, Abraham<br />

wurde durch den Glauben gerechtfertigt.<br />

Es war ganz einfach. Werke hatten<br />

daran keinen Anteil. Sie werden noch<br />

nicht einmal erwähnt.<br />

4,4 All das bringt uns zu einer der<br />

erhabensten Aussagen der Bibel über<br />

den Unterschied zwischen Werken und<br />

Glauben im Zusammenhang mit dem<br />

Erlösungsplan Gottes.<br />

Wir können uns das so denken: Wenn<br />

jemand für seinen Lebensunterhalt arbeitet,<br />

also »Werke tut«, dann bekommt er<br />

am Ende des Monats seinen Scheck und<br />

Römer 4<br />

hat ein Recht auf seinen »Lohn«. Er hat<br />

ihn verdient. Er braucht sich vor seinem<br />

Arbeitgeber nicht zu verneigen oder<br />

Kratzfüße zu machen, ihm für eine solche<br />

Gnade zu danken und zu sagen, er<br />

habe das Geld nicht verdient. Ganz im<br />

Gegenteil! Er steckt sein Geld in die<br />

Tasche und geht in dem Bewußtsein nach<br />

Hause, daß er nur für seine Zeit und seine<br />

Arbeit entschädigt worden ist.<br />

Doch bei der Rechtfertigung ist es<br />

genau umgekehrt.<br />

4,5 Es mag zwar schockierend erscheinen,<br />

doch der Gerechtfertigte ist<br />

derjenige, der in erster Linie »nicht Werke<br />

tut«. Er bestreitet, daß die Möglichkeit<br />

besteht, sich seine Erlösung zu verdienen.<br />

Er schwört jedem eigenen Verdienst<br />

ab und kann nicht behaupten, daß auch<br />

nur etwas Gutes an ihm sei. Er erkennt<br />

an, daß seine größten Bemühungen niemals<br />

ausreichen können, um Gottes<br />

gerechte Anforderungen zu erfüllen.<br />

Statt dessen »glaubt« er »an den, . . .<br />

der den Gottlosen rechtfertigt«. Er kommt<br />

nicht mit dem Argument, daß er ja sein<br />

Bestes getan habe, daß er nach dem<br />

»größten Gesetz« gelebt habe oder daß er<br />

nicht so schlimm sei, wie andere. Nein, er<br />

kommt als »Gottloser«, als schuldiger<br />

Sünder und verläßt sich ganz auf die<br />

Gnade Gottes.<br />

Und was folgt daraus? »Sein Glaube«<br />

wird ihm »zur Gerechtigkeit gerechnet«.<br />

Weil er nun glaubt, statt Werke zu tun,<br />

rechnet ihm Gott »Gerechtigkeit« auf<br />

sein Konto an. Durch die Verdienste<br />

unseres auferstandenen Erlösers kann<br />

ihn Gott mit »Gerechtigkeit« kleiden und<br />

ihn so zur Aufnahme in den Himmel<br />

geeignet machen. Von diesem Zeitpunkt<br />

an sieht Gott ihn in Christus und nimmt<br />

ihn auf dieser Basis an.<br />

Zusammenfassend müssen wir nun<br />

sagen, daß Rechtfertigung für die Gottlosen<br />

bestimmt ist – nicht für gute Menschen.<br />

Es geht hier um Gnade – nicht um<br />

eine Bringschuld Gottes. Und Rechtfertigung<br />

wird durch den Glauben erlangt –<br />

nicht durch Werke.<br />

4,6 Als nächstes wendet sich Paulus<br />

»David« zu, um seine Behauptungen zu<br />

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