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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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hören. Ein Haupt handelt für alle, die<br />

ihm unterstehen. Wenn etwa der Präsident<br />

eines Landes eine Eingabe <strong>zum</strong><br />

Gesetz erhebt, dann handelt er für alle<br />

Bürger dieses Landes.<br />

Das geschah auch in Adams Fall.<br />

Aufgrund seiner »Sünde« kam »der Tod<br />

. . . in die Welt . . . zu allen Menschen«.<br />

Der Tod wurde das gemeinsame Erbe<br />

aller Nachfahren Adams, »weil sie alle«<br />

in Adam »gesündigt haben«. Natürlich<br />

ist es auch richtig, daß sie alle bestimmte<br />

Einzelsünden getan haben, aber darum<br />

geht es hier nicht. Es geht Paulus darum,<br />

daß die Sünde Adams eine stellvertretende<br />

Handlung war, und daß Gott seine<br />

gesamte Nachkommenschaft so ansieht,<br />

daß sie mit ihm »gesündigt« hat.<br />

Man mag einwenden, daß es Eva war<br />

und nicht Adam, die die erste Sünde auf<br />

Erden beging. Das stimmt, doch weil<br />

Adam als erster erschaffen worden ist,<br />

wurde ihm die Funktion des Hauptes<br />

zuerkannt. Dadurch hat er für alle seine<br />

Nachkommen stellvertretend gehandelt.<br />

Wenn der Apostel Paulus hier sagt,<br />

daß »der Tod zu allen Menschen durchgedrungen<br />

ist«, dann bezieht er sich auf<br />

den leiblichen »Tod«, auch wenn der Sündenfall<br />

Adam gleichzeitig den geistlichen<br />

Tod brachte. (Die Verse 13 und 14<br />

weisen darauf hin, daß der leibliche Tod<br />

gemeint ist.)<br />

Wenn wir nun diesen Schriftabschnitt<br />

betrachten, dann erheben sich unausweichlich<br />

gewisse Fragen. Ist es gerecht,<br />

daß Adams Nachkommen nur deshalb<br />

als Sünder angesehen werden, weil<br />

Adam gesündigt hat? Verurteilt Gott<br />

Menschen dafür, daß sie als Sünder mit<br />

einem sündhaften Wesen geboren sind,<br />

oder nur für die Sünden, die sie wirklich<br />

begangen haben? Wenn Menschen mit<br />

einem sündhaften Wesen geboren werden,<br />

wie kann Gott sie dann für das verantwortlich<br />

machen, was sie tun?<br />

Viele Ausleger haben mit diesen Fragen<br />

und einer Menge ähnlicher Probleme<br />

gekämpft und haben eine erstaunliche<br />

Zahl unterschiedlicher Schlüsse gezogen.<br />

Doch es gibt bestimmte Tatsachen,<br />

derer wir uns sicher sein können.<br />

Römer 5<br />

Zunächst einmal lehrt die Bibel, daß<br />

alle Menschen Sünder sind, sowohl von<br />

ihrem Wesen her als auch durch ihre Praxis.<br />

Jeder, der von menschlichen Eltern<br />

geboren wird, erbt Adams Sünde und<br />

sündigt auch aus seinem eigenen Willen<br />

heraus.<br />

Zweitens wissen wir, daß der Lohn<br />

der Sünde der Tod ist – sowohl der leibliche<br />

als auch die ewige Trennung von<br />

Gott.<br />

Niemand muß die Strafe für die Sünde<br />

erleiden, es sei denn er wählt diesen<br />

Weg. Das ist eine wichtige Tatsache. Um<br />

einen enormen Preis sandte Gott seinen<br />

Sohn, damit er als Stellvertreter für die<br />

Sünder sterben sollte. Die Erlösung von<br />

der Sünde und ihrem Lohn wird uns als<br />

Geschenk durch den Glauben an den<br />

Herrn Jesus Christus angeboten.<br />

Der Mensch wird aufgrund dreier<br />

Tatsachen verurteilt: Er hat ein sündhaftes<br />

Wesen, weil ihm Adams Sünde zugeschrieben<br />

wird, und er ist Sünder durch sein<br />

praktisches Verhalten. Doch seine<br />

schlimmste Sünde ist die Ablehnung der<br />

Erlösung, die Gott für ihn geschaffen hat<br />

(Joh 3,18.19.36).<br />

Man mag nun fragen: »Was ist mit<br />

denen, die dieses Evangelium niemals<br />

gehört haben?« Diese Frage wird, <strong>zum</strong>indest<br />

<strong>zum</strong> Teil, in Kapitel 1 beantwortet.<br />

Darüber hinaus können wir in der Gewißheit<br />

ruhen, daß der Richter der Welt<br />

recht richten wird (1. Mose 18,25). Er<br />

wird niemals ungerecht oder unfair handeln.<br />

Alle seine Entscheidungen basieren<br />

auf Gleichheit und Gerechtigkeit. Obwohl<br />

gewisse Situationen nach unseren<br />

begrenzten Ansichten Probleme darstellen,<br />

sind sie für Gott kein Problem. Wenn<br />

der letzte Fall verhandelt ist und die<br />

Türen des Gerichtssaales geschlossen<br />

werden, dann wird niemand eine Rechtsgrundlage<br />

haben, auf der er Einspruch<br />

gegen das Urteil erheben könnte.<br />

5,13 Paulus zeigt uns nun, daß die<br />

Sünde Adams das ganze Menschengeschlecht<br />

beeinflußt hat. Er stellt zunächst<br />

heraus, daß die »Sünde« vom Sündenfall<br />

Adams an »bis <strong>zum</strong> Gesetz«, das dem<br />

Volk Israel auf dem Sinai gegeben wur-<br />

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