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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Korinther 3<br />

hielten (2. Mose 19,13). Paulus sagt nicht,<br />

daß es bei der Gesetzgebung keine Herrlichkeit<br />

gegeben habe. Das war ganz<br />

sicher nicht der Fall. Als Gott Mose auf<br />

dem Berg Sinai die Zehn Gebote gab,<br />

waren sie eine großartige Offenbarung<br />

der Gegenwart und Macht Gottes (2. Mose<br />

19). Als Mose dort stand und mit Gott<br />

redete, begann sein Gesicht zu leuchten,<br />

was ein Widerschein der Herrlichkeit<br />

Gottes war. Deshalb konnten »die Söhne<br />

Israels nicht fest in das Angesicht Moses<br />

schauen … wegen der Herrlichkeit seines<br />

Angesichts«. Es schien zu hell, als daß<br />

man es ständig hätte anschauen können.<br />

Doch dann fügt Paulus die bedeutsamen<br />

Worte hinzu: »die doch verging.« Das bedeutet,<br />

daß der Glanz auf dem Gesicht<br />

Moses nicht dauerhaft war. Es war eine<br />

zeitweilige, vergängliche Herrlichkeit.<br />

Die geistliche Bedeutung ist, daß die<br />

Herrlichkeit des alten Bundes nur zeitweilig<br />

war. Das Gesetz hatte ausdrücklich<br />

eine einzige Aufgabe: Es sollte die Sünde<br />

aufdecken. Es zeigte die heiligen Forderungen<br />

Gottes, und in diesem Sinne war<br />

es herrlich. Doch wurde es nur bis zur<br />

Zeit Christi gegeben, der die Erfüllung<br />

des Gesetzes zur Gerechtigkeit für diejenigen<br />

ist, die glauben (Röm 10,4). Das<br />

Gesetz war ein Schatten, Christus ist der<br />

Gegenstand, der den Schatten wirft. Das<br />

Gesetz war ein Bild des Besseren, das<br />

noch kommen sollte, und all diese Dinge<br />

fanden ihre Erfüllung im Erlöser der Welt.<br />

3,8 Wenn aber nun das Gesetz so<br />

herrlich war, um wieviel mehr ist »der<br />

Dienst des Geistes« dann herrlich? Der<br />

Ausdruck »der Dienst des Geistes« bezieht<br />

sich auf das Evangelium. Der Geist<br />

Gottes wirkt durch die Predigt des Evangeliums<br />

und der Geist Gottes wiederum<br />

wird denen gegeben, die die gute Nachricht<br />

von der Erlösung annehmen. Das<br />

Wort »wird« in dem Ausdruck »wie wird<br />

nicht vielmehr« steht hier nicht für die<br />

Zukunft, sondern für eine unausweichliche<br />

Konsequenz. Wenn die eine Bedingung<br />

zutrifft, dann »wird« die andere<br />

unausweichlich darauf folgen.<br />

3,9 Hier wird der alte Bund »Dienst<br />

der Verdammnis« genannt. »Verdamm-<br />

792<br />

nis« war seine Folge. Er brachte allen<br />

Menschen »Verdammnis«, weil kein<br />

Mensch das Gesetz vollkommen halten<br />

konnte. Dennoch war eine gewisse Herrlichkeit<br />

damit verbunden. Es hatte einen<br />

echten Zweck und war für sein Zeitalter<br />

nützlich. Doch »der Dienst der Gerechtigkeit«<br />

ist »noch viel reicher an Herrlichkeit.«<br />

Hodge schreibt: »Der Dienst der<br />

Gerechtigkeit ist der Dienst, der die Gerechtigkeit<br />

offenbart, durch die Menschen<br />

gerechtfertigt und so von der Verdammnis<br />

befreit werden, die das Gesetz<br />

über sie ausgesprochen hat.« 11)<br />

Die Herrlichkeit<br />

des Evangeliums spricht nicht<br />

das Auge an, sondern den Geist. Die<br />

Herrlichkeit von Golgatha ist weitaus<br />

größer als die Herrlichkeit des Sinai.<br />

3,10 Obwohl in gewissem Sinne das<br />

Gesetz »verherrlicht« worden ist, war es<br />

doch im Vergleich mit dem neuen Bund<br />

»nicht verherrlicht«. Dieser Vers enthält<br />

einen starken Gegensatz und sagt, daß,<br />

wenn man die beiden Bünde nebeneinander<br />

stellt, der eine den anderen überstrahlt,<br />

d. h. der neue Bund übertrifft den<br />

alten Bund. A. T. Robertson sagt: »Die<br />

größere Herrlichkeit läßt die geringere<br />

verblassen. In mindestens einem Punkt<br />

hat der alte Bund keinerlei Herrlichkeit,<br />

weil die Herrlichkeit des neuen Bundes<br />

so groß ist.« 12)<br />

Denney kommentiert:<br />

»Wenn die Sonne in ihrer Macht scheint,<br />

so findet sich am Himmel keine andere<br />

Herrlichkeit.« 13)<br />

3,11 »Denn wenn das Vergehende in<br />

Herrlichkeit (wörtl. durch Herrlichkeit)<br />

war, wieviel mehr besteht das Bleibende<br />

in Herrlichkeit (wörtl. herrlich in Herrlichkeit)!«<br />

Wir sollten die beiden Präpositionen<br />

durch und in beachten. Der Gedanke<br />

dabei ist, daß Herrlichkeit die Gesetzgebung<br />

zwar begleitete, daß der<br />

neue Bund dagegen wesensmäßig herrlich<br />

ist. Die »Herrlichkeit« unterstützte den<br />

Abschluß des alten Bundes, doch das<br />

Evangelium von Gottes Gnade ist herrlich<br />

in sich selbst.<br />

Dieser Vers stellt auch das vergängliche,<br />

zeitliche Wesen des Gesetzes und<br />

das ewige Wesen des Evangeliums einander<br />

gegenüber. »Das Vergehende«

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