05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

»Dieser ist Johannes. Er kommt von den<br />

Toten zu mir zurück. Das erklärt diese<br />

Wunder.«<br />

14,3 In den Versen 3-12 haben wir<br />

eine sogenannte literarische Rückschau.<br />

Matthäus unterbricht seine Erzählung,<br />

um die Umstände näher zu belichten, die<br />

zur Ermordung des Johannes geführt<br />

hatten.<br />

14,4.5 Herodes war geschieden und<br />

lebte nun in Ehebruch und Blutschande<br />

mit Herodias, der Frau seines Bruders<br />

Philippus. Als Gottes Prophet konnte<br />

Johannes so etwas nicht ohne Ermahnung<br />

durchgehen lassen. Entrüstet und<br />

furchtlos zeigte er auf Herodes und klagte<br />

ihn wegen seines unmoralischen Lebenswandels<br />

an.<br />

Der König war nun zornig genug, ihn<br />

zu töten, doch war das politisch nicht ratsam.<br />

Die Menschen sagten von ihm, daß<br />

er ein Prophet wäre, und hätten eventuell<br />

mit einem Aufruhr auf seine Hinrichtung<br />

reagiert. So befriedigte der<br />

Tyrann seinen momentanen Zorn, indem<br />

er Johannes ins Gefängnis werfen ließ.<br />

»Die Gottlosen lieben Religion in der<br />

gleichen Weise, wie sie Löwen lieben –<br />

entweder tot oder im Käfig: Sie fürchten<br />

die Religion, wenn sie sich losreißt und<br />

ihr Gewissen aufrütteln will.« 31)<br />

14,6-11 Zu Herodes' Geburtstag erfreute<br />

die Tochter der Herodias den<br />

König durch ihr Tanzen so sehr, daß er<br />

ihr im Überschwang alles anbot, was sie<br />

sich wünschen mochte. Von ihrer schamlosen<br />

Mutter veranlaßt, bat sie unverschämt<br />

um das »Haupt Johannes' des<br />

Täufers auf einer Schüssel«. Bis dahin<br />

war des Königs Zorn über Johannes<br />

etwas abgekühlt, vielleicht bewunderte<br />

er den Propheten sogar für seinen Mut<br />

und seine Standhaftigkeit. Aber obwohl<br />

er traurig wurde, begriff er, daß er sein<br />

Versprechen erfüllen mußte. Der Befehl<br />

wurde gegeben. Johannes wurde geköpft<br />

und die grausige Bitte des tanzenden<br />

Mädchens erfüllt.<br />

14,12 Die Jünger des Johannes beerdigten<br />

den Leib ihres Meisters mit allen<br />

Ehren und gingen dann zu Jesus, um ihm<br />

die Neuigkeit zu bringen. Sie konnten zu<br />

Matthäus 14<br />

keinem besseren gehen, um ihren Kummer<br />

und ihre Entrüstung loszuwerden.<br />

Auch hätten sie uns kein besseres Beispiel<br />

geben können. In Zeiten der Verfolgung,<br />

Unterdrückung, des Leidens und<br />

des Kummers sollten auch wir gehen<br />

und es Jesus sagen.<br />

Was Herodes angeht, so war sein Verbrechen<br />

abgeschlossen, aber die Erinnerung<br />

daran dauerte an. Als er von Jesu<br />

Handeln hörte, verfolgte ihn die ganze<br />

Angelegenheit weiter.<br />

B. Die Speisung der Fünftausend<br />

(14,13-21)<br />

14,13.14 Als Jesus hörte, daß Herodes<br />

durch die Berichte von seinen Wundern<br />

geängstigt wurde, »zog er sich in einem<br />

Schiff« an einen einsamen Ort zurück.<br />

Wir können sicher sein, daß er nicht floh,<br />

denn er wußte, ihm konnte nichts geschehen,<br />

ehe seine Zeit nicht gekommen<br />

war. Den Beweggrund für sein Weggehen<br />

wissen wir nicht genau, aber sicher<br />

war einer der weniger wichtigen Gründe,<br />

daß die Jünger gerade von ihrer Predigtreise<br />

zurückgekehrt waren (Mk 6,30;<br />

Lk 9,10) und eine Zeit der Erholung und<br />

Ruhe nötig hatten.<br />

Dennoch kam die Volksmenge ihm<br />

zu Fuß nach. Als er an Land ging, warteten<br />

sie schon auf ihn. Weit davon entfernt,<br />

sich durch diese Unterbrechung<br />

irritieren zu lassen, machte sich unser<br />

barmherziger Herr sofort ans Werk und<br />

heilte alle ihre Kranken.<br />

14,15 Als es Abend wurde, das heißt,<br />

nach 15.00 Uhr, merkten seine Jünger,<br />

daß sich Unheil zusammenbraute. Hier<br />

waren so viele Menschen, die nichts zu<br />

essen hatten. Sie baten Jesus, die Menge<br />

in die Dörfer zu schicken, damit sie sich<br />

dort etwas zu essen kaufen könnten. Wie<br />

wenig verstanden sie das Herz Christi<br />

und wie wenig kannten sie seine Macht.<br />

14,16-18 Der Herr versicherte ihnen,<br />

daß es nicht nötig sei, sie wegzuschicken.<br />

Warum sollten die Menschen den Einen<br />

verlassen, der seine Hand für sie auftut<br />

und alles Lebendige nach seinem Wohlgefallen<br />

sättigt (Ps 145,16)? Dann brachte<br />

er seine Jünger in Verlegenheit, indem er<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!