05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Korinther 12<br />

der tränenreiche Besuch (2. Kor 2,1;<br />

13,1). Der jetzige wird dann der »dritte«<br />

sein.<br />

Wenn Paulus kommt, ist er entschlossen,<br />

daß er ihnen »nicht zur Last fallen«<br />

will. Er meint natürlich, er will von ihnen<br />

keinen finanziellen Lohn annehmen. Er<br />

möchte von ihnen unabhängig bleiben,<br />

soweit es seinen materiellen Unterhalt<br />

angeht. Der Grund liegt darin, daß er<br />

nicht an ihrem materiellen Reichtum<br />

interessiert war, sondern an ihnen selbst.<br />

Paulus interessierte sich mehr für Menschen<br />

als für Dinge.<br />

Er möchte für die Korinther die Rolle<br />

eines Elternteiles spielen. »Denn die Kinder<br />

sollen nicht für die Eltern Schätze<br />

sammeln, sondern die Eltern für die Kinder.«<br />

Dies ist einfach eine Aussage über<br />

das Leben, wie wir es kennen. Normalerweise<br />

sind es die »Eltern«, die hart und<br />

sorgfältig arbeiten, um dafür zu sorgen,<br />

daß die »Kinder« Nahrung und Kleidung<br />

haben. Die Kinder sorgen normalerweise<br />

nicht auf diese Art für ihre Eltern. Paulus<br />

will hier sagen, daß er gerne möchte, daß<br />

die Korinther ihm erlauben, wie ein Vater<br />

für seine Kinder dazusein.<br />

Man sollte vorsichtig sein, in diesen<br />

Vers zu viel hineinzulesen. Es geht hier<br />

nicht darum, daß die Eltern für die Zukunft<br />

ihrer Kinder einen Schatz sammeln<br />

sollten. Das hat nichts mit zukünftigen<br />

Bedürfnissen zu tun, sondern nur mit<br />

den gegenwärtigen Notwendigkeiten.<br />

Paulus denkt an die Versorgung seiner<br />

unmittelbaren Bedürfnisse, wenn er in<br />

Korinth sein wird. Er war entschlossen,<br />

nicht von den Heiligen dort abhängig zu<br />

sein. Es gab keinen Gedanken daran, daß<br />

sie für ihn ein Ruhegeld für sein Alter<br />

zurücklegen sollten, oder daß er das für<br />

die Korinther tun wollte.<br />

12,15 Hier erhalten wir einen sehr<br />

schönen Einblick in die nicht zu unterdrückende<br />

Liebe des Apostels für das<br />

Volk Gottes in Korinth. Er war bereit, sich<br />

»gern« für ihre Seelen in unermüdlichem<br />

Dienst und Opfer hinzugeben, d. h. für<br />

ihr geistliches Wohlergehen. Er liebte sie<br />

mehr als die Irrlehrer in ihrer Mitte es<br />

taten, doch wurde er von ihnen »weniger<br />

838<br />

wiedergeliebt«. Doch das war für ihn<br />

nicht ausschlaggebend. Auch wenn er<br />

nicht auf Gegenliebe von ihnen hoffen<br />

konnte, würde er sie doch weiterhin lieben.<br />

Darin folgte er völlig dem Herrn.<br />

12,16 Der Apostel nimmt alle Anschuldigungen<br />

seiner Kritiker gegen ihn<br />

auf. Sie sagten praktisch: »Nun, vielleicht<br />

hat Paulus nicht direkt von euch Geld<br />

genommen. Doch er gebrauchte Hinterlist,<br />

um dennoch welches zu erhalten. Er<br />

sandte seine Abgesandten zu euch, und<br />

sie gaben ihm euer Geld.«<br />

12,17 Der Apostel fragt nun direkt:<br />

»Wenn ich euch nicht ausgenommen<br />

habe, ›habe ich‹ dann etwa andere zu<br />

euch gesandt, die es taten?« Er will wissen,<br />

ob diese Anschuldigungen stimmen.<br />

12,18 Er beantwortet seine eigene<br />

Frage. Der Ausdruck »ich habe Titus<br />

gebeten« bedeutet wahrscheinlich: »Ich<br />

habe Titus gebeten« euch zu besuchen.<br />

Paulus schickte ihn nicht allein, sondern<br />

hat »den Bruder mit ihm gesandt«,<br />

damit es auch nicht nur die geringsten<br />

Zweifel an den Motiven des Paulus gab.<br />

Was passierte, als Titus nach Korinth<br />

kam? Bestand er auf seinen Rechten? Bat<br />

er die Korinther, ihn zu unterstützen?<br />

Versuchte er, an ihnen reich zu werden?<br />

Nein, aus diesem Abschnitt scheint hervorzugehen,<br />

daß Titus sich mit einer<br />

weltlichen Beschäftigung Geld verdiente.<br />

Das wird durch die beiden Fragen<br />

nahegelegt: »Sind wir nicht in demselben<br />

Geist gewandelt? Nicht in denselben<br />

Fußspuren?« Mit anderen Worten, Titus<br />

und Paulus verfolgten bei ihrer Arbeit<br />

dieselben Grundsätze, so daß sie nicht<br />

von den Korinthern unterhalten werden<br />

mußten.<br />

12,19 Die Korinther mochten denken,<br />

daß Paulus sich mit all dem Gesagten<br />

»verteidigen« wolle, als ob sie seine Richter<br />

wären. Doch er schrieb ihnen statt<br />

dessen in der Gegenwart Gottes, damit<br />

sie erbaut würden. Er wollte sie in ihrem<br />

christlichen Lebenswandel stärken und<br />

vor den Gefahren warnen, die auf sie<br />

warteten. Es ging ihm mehr darum,<br />

ihnen zu helfen, als seinen eigenen Ruf<br />

zu verteidigen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!