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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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gründig« sind und über die Köpfe der<br />

Leute hinweggepredigt wird, dann wird<br />

ihnen das nichts nützen. Es mag dann<br />

zwar dem Sprecher einen gewissen Grad<br />

an Befriedigung schenken, doch wird es<br />

für das Volk Gottes keinen Nutzen<br />

haben.<br />

14,10 Paulus geht zu einem anderen<br />

Bild über, um seine Aussage weiter zu<br />

erklären. Er spricht hier von den »vielen<br />

Arten von Sprachen in der Welt«. Hier ist<br />

das Thema nun breiter gestreut als nur<br />

menschliche Sprache, sondern umfaßt<br />

auch die Kommunikation anderer Lebewesen.<br />

Vielleicht denkt Paulus an die<br />

verschiedenen Vogelstimmen und die<br />

anderen Stimmen, die Tiere verwenden.<br />

Wir wissen z. B., daß es bestimmte Rufe<br />

bei Vögeln gibt, mit denen sich Partner<br />

finden, sie sich bei der Wanderung verständigen<br />

oder die sie beim Füttern ihrer<br />

Jungen verwenden. Auch gibt es gewisse<br />

Laute, mit denen sich Tiere bei Gefahr<br />

gegenseitig warnen. Paulus sagt hier einfach,<br />

daß all diese Stimmen eine eindeutige<br />

Bedeutung haben.<br />

14,11 Das gilt auch für die menschliche<br />

Sprache. Wenn ein Mensch unartikulierte<br />

Laute von sich gibt, kann niemand<br />

ihn verstehen. Er könnte dann genausogut<br />

bedeutungslosen Unsinn schwätzen.<br />

Es gibt nur wenige Erfahrungen, die uns<br />

mehr auf die Probe stellen, als jemandem,<br />

der unsere Sprache nicht spricht,<br />

etwas mitzuteilen.<br />

14,12 Angesichts dessen sollten die<br />

Korinther ihren Eifer für »geistliche<br />

Gaben« mit dem Verlangen verbinden,<br />

die »Gemeinde« zu erbauen. Moffatt umschreibt<br />

hier: »Ihr sollt die Erbauung der<br />

Gemeinde zu eurem Ziel in eurem Verlangen<br />

nach dem Besseren machen.«<br />

Man beachte, daß Paulus sie niemals in<br />

ihrem Streben nach Geistesgaben behindern<br />

will, sondern sie so zu führen sucht,<br />

daß sie durch die Verwendung ihrer<br />

Gaben das höchste Ziel erreichen.<br />

14,13 Wenn jemand »in einer Sprache<br />

redet«, so »bete« er, »daß er es auch auslege«.<br />

Die Bedeutung kann auch sein,<br />

daß er beten solle, daß jemand auslegen<br />

kann. 49) Es ist möglich, daß jemand, der<br />

1. Korinther 14<br />

die Gabe der Zungenrede hat, auch die<br />

Gabe der Auslegung hat, aber das war<br />

wohl eher die Ausnahme als die Regel.<br />

Das Bild des menschlichen Leibes legt es<br />

näher, daß verschiedene Funktionen von<br />

verschiedenen Organen übernommen<br />

werden.<br />

14,14 Wenn jemand z. B. im Gottesdienst<br />

»in einer Sprache« betet, so<br />

»betet« sein »Geist« in dem Sinne, daß<br />

seine Gefühle Ausdruck finden, auch<br />

wenn er nicht die übliche Sprache benutzt.<br />

Doch sein »Verstand ist fruchtleer«<br />

in dem Sinne, daß niemand anders<br />

davon Nutzen hat. Die Gemeinde weiß<br />

nicht, was er sagt. Wie wir in den Bemerkungen<br />

zu 14,19 erklären werden, sind<br />

wir der Ansicht, daß der Ausdruck<br />

»mein Verstand« soviel bedeutet wie:<br />

»Das, was die anderen Leute von mir<br />

verstehen.«<br />

14,15 »Was ist nun« hier die Schlußfolgerung?<br />

Einfach folgendes: Paulus<br />

möchte nicht nur »beten mit dem Geist«,<br />

sondern »auch beten mit dem Verstand«,<br />

d. h. so, daß er verstanden wird. Es bedeutet<br />

nicht, daß er mit seinem eigenen<br />

Verstand betet, sondern eher, daß er so<br />

betet, daß andere ihn verstehen. Ebenso<br />

möchte er »lobsingen mit dem Geist«,<br />

aber er »will auch lobsingen«, so daß er<br />

verstanden wird.<br />

14,16 Daß dies die richtige Bedeutung<br />

des Abschnittes ist, wird in Vers 16 ausreichend<br />

bewiesen. Wenn Paulus in seinem<br />

Geist beten würde, aber so, daß er von<br />

den anderen nicht verstanden wird, wie<br />

könnte jemand, der die Sprache nicht versteht,<br />

<strong>zum</strong> Schluß »das Amen sprechen«?<br />

»Welcher die Stelle des Unkundigen<br />

einnimmt« bedeutet einen Menschen,<br />

der unter den Zuhörern sitzt und die<br />

Sprache des Sprechenden nicht versteht.<br />

Dieser Vers ermutigt nebenbei auch die<br />

intelligente Verwendung des Wortes<br />

»Amen« in öffentlichen Versammlungen<br />

der Gemeinde.<br />

14,17 Wenn man in einer fremden<br />

Sprache spricht, dann könnte man wirklich<br />

»Dank« sagen, aber andere werden<br />

dadurch »nicht erbaut«, wenn sie nicht<br />

wissen, was gesagt wurde.<br />

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