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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Markus 12<br />

gemeinsamen Haß auf den Herrn. Verzweifelt<br />

versuchten sie, ihn zu einer Aussage<br />

zu verleiten, die sie als Anklage<br />

gegen ihn verwenden könnten. So fragten<br />

sie ihn, ob es erlaubt sei, »dem Kaiser<br />

Steuern zu geben oder nicht«.<br />

Kein Jude freute sich über die Fremdherrschaft<br />

der Heiden. Die Pharisäer<br />

haßten sie von Herzen, während die<br />

Herodianer etwas toleranter waren.<br />

Wenn Jesus offen die Steuerzahlung an<br />

den Kaiser billigte, würde er sich bei vielen<br />

Juden unbeliebt machen. Wenn er<br />

jedoch gegen den Kaiser sprach, würden<br />

sie ihn vor die römische Verwaltung<br />

führen, damit er eingesperrt und als Verräter<br />

verurteilt würde.<br />

12,15.16 Jesus bat jemanden, ihm<br />

einen Denar zu bringen. Offensichtlich<br />

hatte er selbst keinen. Die Münze trug<br />

das Bild von Kaiser Tiberius, ein Zeichen<br />

dafür, daß die Juden unter Fremdherrschaft<br />

standen. Warum mußten sie unter<br />

diesen Zuständen leben? Wegen ihrer<br />

Untreue und Sünde. Sie hätten gedemütigt<br />

sein sollen, daß sie Münzen verwenden<br />

mußten, die das Bild eines heidnischen<br />

Diktators trugen.<br />

12,17 Der Herr sagte ihnen nun:<br />

»Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist,<br />

und Gott, was Gottes ist.« Ihr Fehlverhalten<br />

betraf weniger ihr Verhältnis <strong>zum</strong><br />

Kaiser, als vielmehr zu Gott. Sie hatten,<br />

wenn auch zögernd, den Römern<br />

Steuern gezahlt, aber die Ansprüche Gottes<br />

auf ihr Leben mißachtet. Die Münze<br />

trug das Bild des Kaisers, deshalb gehörte<br />

sie ihm. Der Mensch trägt das Bild<br />

Gottes – Gott schuf den Menschen nach<br />

seinem Bilde (1. Mose 1,26.27) – und deshalb<br />

gehört er Gott.<br />

Der Gläubige hat der Regierung,<br />

unter der er lebt, zu gehorchen und sie zu<br />

unterstützen. Er sollte nicht schlecht<br />

über die Herrschenden sprechen oder<br />

mitarbeiten, die Regierung zu stürzen. Er<br />

soll Steuern zahlen und für die Machthaber<br />

beten. Wenn er jedoch aufgefordert<br />

wird, etwas zu tun, das seine höherstehende<br />

Loyalität Christus gegenüber verletzen<br />

würde, sollte er sich weigern und<br />

(ggf.) die Strafe ertragen. Die Ansprüche<br />

204<br />

Gottes kommen immer zuerst. Solange<br />

er diese Ansprüche erfüllen kann, sollte<br />

der Christ immer seinen guten Ruf vor<br />

der Welt bewahren.<br />

H. Die Sadduzäer und ihre Frage zur<br />

Auferstehung (12,18-27)<br />

12,18 Die Sadduzäer waren die Liberalen<br />

oder Rationalisten jener Zeit. Sie spotteten<br />

über den Gedanken an eine leibliche<br />

Auferstehung. So kamen sie mit einer<br />

hinterhältigen Geschichte zu Jesus, um<br />

diese Wahrheit lächerlich zu machen.<br />

12,19 Sie erinnerten Jesus daran, daß<br />

das Gesetz des Mose für Witwen besondere<br />

Vorkehrungen getroffen hatte. Um<br />

den Familiennamen und das Eigentum<br />

in der Familie zu halten, bestimmte das<br />

Gesetz, daß, wenn ein Mann kinderlos<br />

starb, sein Bruder die Witwe zu heiraten<br />

hatte (5. Mose 25,5-10).<br />

12,20-23 Die Pharisäer legten Jesus<br />

einen konstruierten Fall vor, in dem eine<br />

Frau sieben Brüder hintereinandner heiratet,<br />

einen nach dem anderen. Schließlich<br />

»starb auch die Frau«. Man beachte<br />

nun ihre schlaue Frage! »Wessen Frau<br />

von allen wird sie in der Auferstehung<br />

sein?«<br />

12,24 Sie dachten, daß sie klug seien,<br />

aber der Herr zeigte ihnen, daß sie weder<br />

die Schriften kannten, die die Auferstehung<br />

lehrt, noch »die Kraft Gottes«, die<br />

die Toten auferweckt.<br />

12,25 Als erstes sollten sie wissen,<br />

daß die Ehebeziehung im Himmel nicht<br />

fortbesteht. Die Gläubigen werden einander<br />

im Himmel erkennen und werden<br />

ihre Unterschiede als Mann und Frau<br />

nicht verlieren, aber sie werden weder<br />

heiraten, »noch werden sie verheiratet«.<br />

In dieser Beziehung sind sie »wie Engel<br />

in den Himmeln«.<br />

12,26.27 Dann verwies der Herr die<br />

Sadduzäer, die die Bücher Mose höher<br />

schätzten als die übrigen Schriften des<br />

AT, zurück auf den Bericht von Mose<br />

und dem brennenden Dornbusch (2. Mose<br />

3,6). Dort sprach Gott von sich selbst<br />

als dem »Gott Abrahams und dem Gott<br />

Isaaks und dem Gott Jakobs«. Der Herr<br />

benutzte diesen Vers um zu zeigen, daß

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