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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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enutzte immer die Möglichkeiten, die er<br />

vorfand, um ein Wunder zu tun. Er<br />

gestattet den Menschen, ihm Wasserkrüge<br />

zur Verfügung zu stellen und sie mit<br />

Wasser zu füllen, aber dann tat er, was<br />

kein Mensch je hätte tun können – er verwandelte<br />

Wasser in Wein! Es waren die<br />

Diener und nicht die Jünger, die die Krüge<br />

mit Wasser füllten. Auf diese Art und<br />

Weise schloß der Herr jede Möglichkeit<br />

eines Betruges aus. Auch wurden die<br />

Krüge »bis oben an« gefüllt, so daß keiner<br />

behaupten konnte, daß Wein zu dem<br />

Wasser geschüttet worden wäre.<br />

2,8 Das Wunder hatte nun stattgefunden.<br />

Der Herr wies die Diener an, aus<br />

den Krügen zu schöpfen und »es dem<br />

Speisemeister« zu bringen. Daran wird<br />

deutlich, daß das Wunder sofort geschah.<br />

Das Wasser wandelte sich nicht in<br />

längerer Zeit in Wein um, sondern in<br />

Sekundenschnelle.<br />

2,9 Der Speisemeister hatte für das<br />

Decken der Tische und für die Speisen zu<br />

sorgen. Als er »das Wasser gekostet hatte«,<br />

merkte er, daß etwas ungewöhnliches<br />

damit geschehen war. »Er wußte<br />

nicht, woher der Wein war«, aber er wußte,<br />

daß er von sehr guter Qualität war, so<br />

daß er sofort den Bräutigam rief.<br />

Wie sollten Christen heute <strong>zum</strong> Weintrinken<br />

stehen? Manchmal wird Wein<br />

(oder anderer Alkohol) aus medizinischen<br />

Gründen verschrieben, und das<br />

deckt sich einwandfrei mit der Lehre des<br />

NT (1. Tim 5,23). Dennoch werden die<br />

meisten Christen sich des Weins trotzdem<br />

enthalten wollen, weil so viel<br />

Schlimmes im Zusammenhang mit Alkoholmißbrauch<br />

geschieht. Jeder kann vom<br />

Alkohol abhängig werden. Diese Gefahr<br />

umgeht man, indem man alkoholische<br />

Getränke meidet. Und außerdem muß<br />

man ständig die Folgen des eigenen Handelns<br />

für andere berücksichtigen.<br />

2,10 Der Speisemeister lenkt unsere<br />

Aufmerksamkeit darauf, wie anders als<br />

wir Menschen unser Herr Jesus handelt.<br />

Normalerweise war es bei einer Hochzeit<br />

üblich, den besten Wein dann zu servieren,<br />

wenn die Leute noch am besten sein<br />

Bukett wahrnehmen und genießen konn-<br />

Johannes 2<br />

ten. Nachdem sie viel gegessen und<br />

getrunken hatten, würden sie auf die<br />

Qualität des Weins nicht mehr so achtgeben.<br />

Aber auf dieser Hochzeit wurde der<br />

beste Wein <strong>zum</strong> Schluß gereicht. Das hat<br />

für uns eine geistliche Bedeutung. Die<br />

Welt bietet uns normalerweise das Beste<br />

zuerst an. Junge Leute werden durch ihre<br />

besten Angebote verlockt. Wenn sie dann<br />

ihr Leben bei leeren Vergnügungen verschwendet<br />

haben, hat die Welt im Alter<br />

nichts anderes mehr als den bitteren<br />

Bodensatz zu bieten. Das christliche<br />

Leben verläuft genau umgekehrt. Es<br />

wird immer besser. Christus hebt uns<br />

den besten Wein für den Schluß auf, auf<br />

das Fasten folgt ein Fest.<br />

Dieser Schriftabschnitt kann sehr<br />

direkt auf das Volk Israel angewendet<br />

werden. Zu dieser Zeit gab es im Judentum<br />

keine wahre Freude. Das Volk unterzog<br />

sich einer ermüdenden Reihe von<br />

Riten und Zeremonien, aber ihr Leben<br />

war geschmacklos. Sie kannten die göttliche<br />

Freude nicht. Der Herr Jesus versuchte,<br />

sie zu lehren, an ihn zu glauben.<br />

Er wollte ihr tristes Leben zur Fülle der<br />

Freude führen. Das Wasser der jüdischen<br />

Riten und Zeremonien konnte in den<br />

Wein der freudigen Realität in Christus<br />

verwandelt werden.<br />

2,11 Die Aussage, daß dies der<br />

»Anfang der Zeichen« Jesu war, schließt<br />

die dummen sogenannten »Wunder«<br />

aus, die unserem Herrn in seiner Kindheit<br />

zugeschrieben wurden. Diese findet<br />

man in apokryphen Evangelien, etwa im<br />

Petrusevangelium. Sie schreiben unserem<br />

Herrn Wunder zu, die er angeblich<br />

in seiner Kindheit vollbracht haben soll<br />

und die hart an die Grenze der Blasphemie<br />

reichen. Der Heilige Geist sah das<br />

voraus und bewahrte die Zeit der Kindheit<br />

und auch seinen Charakter durch<br />

diese kleine Anmerkung vor Legendenbildung.<br />

Wasser in Wein zu verwandeln, war<br />

ein »Zeichen«, d. h. ein Wunder mit einer<br />

Bedeutung. Es war eine übermenschliche<br />

Tat mit einer geistlichen Lehre. Diese<br />

Wunder sollten zeigen, daß Jesus wirklich<br />

der Christus Gottes war. Indem er<br />

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