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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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»Hölzerne und irdene« Gefäße bezieht<br />

sich nicht im allgemeinen auf<br />

Ungläubige, sondern insbesondere auf<br />

diejenigen, die schlechte Arbeiter sind<br />

und Irrlehren verbreiteten, wie etwa<br />

Hymenäus und Philetus (V. 17).<br />

Man sollte zu diesen Gefäßen bestimmte<br />

Dinge anmerken. Zunächst einmal<br />

gibt es eine wichtige Unterscheidung<br />

der Materialien, aus denen die Gefäße<br />

gemacht sind. Zweitens gibt es<br />

unterschiedliche Arten, diese Gefäße zu<br />

gebrauchen. Und schließlich unterscheiden<br />

sie sich in ihrem endgültigen Schicksal.<br />

Die hölzernen und irdenen Gefäße<br />

werden irgendwann weggeworfen, doch<br />

die goldenen und silbernen werden ihres<br />

Wertes wegen behalten.<br />

Der Ausdruck »einige zur Ehre, die<br />

anderen zur Unehre« ist verschieden<br />

interpretiert werden. Einige sind der Ansicht,<br />

daß »Unehre« einfach weniger<br />

Ehre bedeutet. In diesem Falle würden<br />

alle Gefäße für echte Gläubige stehen,<br />

wobei einige für ehrenvollere und andere<br />

für bescheidenere Aufgaben benutzt<br />

werden. Andere sind der Ansicht, daß<br />

die Gefäße »zur Ehre« sich auf Männer<br />

wie Paulus und Timotheus bezieht, während<br />

die »zur Unehre« sich auf solche<br />

Männer wie Hymenäus und Philetus<br />

beziehen.<br />

2,21 Die Interpretation dieses Verses<br />

beruht größtenteils darauf, was man<br />

unter »diesen« versteht: »Wenn nun jemand<br />

sich von diesen reinigt.« Bezieht<br />

sich »diesen« auf die Gefäße aus Holz<br />

und Ton? Oder bezieht es sich auf die Irrlehren,<br />

die weiter oben in dem Kapitel<br />

erwähnt wurden? Oder bezieht es sich in<br />

allgemeiner Weise auf böse Menschen?<br />

Die natürlichste Bedeutung ist wohl,<br />

wenn wir »diesen« mit den Gefäßen zur<br />

Unehre gleichsetzen. Timotheus wird<br />

aufgefordert, sich von bösen Menschen<br />

zu trennen und insbesondere von solchen<br />

Irrlehrern, wie Paulus sie eben genannt<br />

hat – Hymenäus und Philetus.<br />

Timotheus wird nicht aufgefordert,<br />

die Gemeinde zu verlassen. Auch wird er<br />

nicht aufgefordert, das Christentum als<br />

solches zu verlassen. Dies wäre für ihn<br />

2. Timotheus 2<br />

unmöglich, ohne sein christliches Zeugnis<br />

aufzugeben, weil die Christenheit alle<br />

einschließt, die sich in irgendeiner Weise<br />

zu Christus bekennen. Doch geht es hier<br />

um die Trennung von Übeltätern und<br />

darum, die Verbreitung von Irrlehren zu<br />

verhindern.<br />

Wenn jemand sich von bösen Verbindungen<br />

fernhält, so wird er »ein Gefäß<br />

zur Ehre sein«. Gott kann in seinem heiligen<br />

Dienst nur reine Gefäße verwenden.<br />

»Haltet euch rein, die ihr die Geräte<br />

des Herrn tragt!« (Jes 52,11, ER Anm.).<br />

Solch ein Mensch wird auch »geheiligt«<br />

sein in dem Sinne, daß er vom Bösen für<br />

den Dienst Gottes ausgesondert wird. Er<br />

wird »nützlich dem Hausherrn« sein –<br />

eine Eigenschaft, die von allen angestrebt<br />

werden sollte, die den Herrn lieben.<br />

Schließlich wird er noch »zu jedem guten<br />

Werk bereitet« sein. Er wird jederzeit<br />

bereit sein, sich gebrauchen zu lassen,<br />

und zwar auf die Weise, wie sein Herr es<br />

wünscht.<br />

2,22 Doch Timotheus soll sich nicht<br />

nur von bösen Menschen absondern,<br />

sondern sich auch von den »jugendlichen<br />

Lüsten« trennen. »Jugendliche<br />

Lüste« kann sich nicht nur auf leibliches<br />

Verlangen beziehen, sondern auch auf<br />

das Streben nach Geld, Ruhm und Vergnügen.<br />

Auch kann Eigenwille, Ungeduld,<br />

Stolz und Leichtfertigkeit dazu<br />

gehören. Wie wir schon erwähnt haben,<br />

war Timotheus wahrscheinlich zu dieser<br />

Zeit fünfunddreißig Jahre alt. Deshalb<br />

sind mit »jugendlichen Lüsten« nicht<br />

unbedingt die Lüste gemeint, die für Teenager<br />

charakteristisch sind, sondern umfaßt<br />

auch alle unheiligen Gelüste, die<br />

sich einem jungen Diener des Herrn bieten<br />

mögen und ihn von seinem Pfad der<br />

Reinheit und Gerechtigkeit abbringen<br />

wollen.<br />

Timotheus soll nicht nur »fliehen«,<br />

sondern auch nachfolgen. Es gibt immer<br />

eine negative und eine positive Seite.<br />

Er soll »nach Gerechtigkeit« streben.<br />

Das bedeutet einfach, daß sein Umgang<br />

mit Menschen, ob sie nun errettet oder<br />

unerlöst sind, immer von Ehrlichkeit, Gerechtigkeit<br />

und Fairness geprägt sein soll.<br />

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