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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Korinther 10<br />

fassen würde, wenn er sie träfe. Er würde<br />

in dieser Hinsicht sicher nicht feige<br />

sein.<br />

10,12 Es ist offensichtlich, daß diese<br />

Irrlehrer die Angewohnheit hatten, sich<br />

mit anderen zu vergleichen. Sie stellten<br />

Paulus als lächerlich hin. Sie waren der<br />

Ansicht, daß sie selbst <strong>zum</strong> harten Kern<br />

gehörten. Sie waren die Elite. Nach ihrer<br />

Ansicht konnte keiner mit ihnen mithalten<br />

und in einem so guten Licht dastehen.<br />

Deshalb sagt Paulus offensichtlich<br />

spottend: »Denn wir wagen nicht, uns<br />

gewissen Leuten von denen, die sich<br />

selbst empfehlen, beizuzählen oder<br />

gleichzustellen; aber da sie sich an sich<br />

selbst messen und sich mit sich selbst<br />

vergleichen, sind sie unverständig.« Sie<br />

klagten zwar Paulus an, in seinen Briefen<br />

mutig zu sein, doch ist er hier nicht<br />

mutig genug, sich unter diejenigen zu<br />

zählen, »die sich selbst empfehlen«, oder<br />

mit denen, deren Vergleichsmaßstab nur<br />

ihr eigenes Leben ist.<br />

Es sollte doch klar sein, daß, wenn jemand<br />

nur sich selbst als Maßstab nimmt,<br />

er immer im Recht ist! Es gibt keine Möglichkeit<br />

einer Verbesserung. Wer so handelt,<br />

ist »unverständig«. Jemand hat einmal<br />

treffend gesagt: »Es ist das Verhängnis<br />

aller Cliquen und Zirkel, daß sie ignorieren,<br />

daß es außerhalb ihrer Gruppe<br />

auch noch talentierte Menschen gibt.«<br />

B. Das Prinzip des Paulus: Neuland<br />

für Christus erobern (10,13-16)<br />

10,13 In den Versen 13 bis 16 erklärt Paulus<br />

seine Absicht, sich nur in dem »Wirkungskreis«<br />

des Dienstes zu rühmen,<br />

»den Gott« ihm gegeben hat. Er hat es<br />

sich <strong>zum</strong> Prinzip gemacht, sich nicht in<br />

die Arbeit irgendeines anderen hineinzudrängen,<br />

wenn er sich rühmen will. Das<br />

ist offensichtliche eine Anspielung auf<br />

die Irrlehrer. Es war ihr Prinzip, sich in<br />

Gemeinden einzuschleichen, die vom<br />

Apostel Paulus oder einem anderen<br />

Christen gegründet wurden, und dort<br />

auf dem Fundament weiterzuarbeiten,<br />

das andere gelegt haben. Wenn sie sich<br />

rühmten, dann in Wirklichkeit der Arbeit<br />

anderer.<br />

826<br />

Paulus erklärt nun, daß er sich<br />

»nicht« über etwas »rühmen« will, das<br />

außerhalb »des Wirkungskreises« seines<br />

Dienstes für Christus lag. Er will sich der<br />

Orte und Menschen rühmen, an denen<br />

Gott seinen Dienst gebraucht hat. Das<br />

würde z. B. Korinth einschließen, da er<br />

das Evangelium dorthin gebracht und<br />

sich daraufhin eine Gemeinde gebildet<br />

hat.<br />

In Wirklichkeit war Paulus beauftragt<br />

worden, das Evangelium zu den Heiden<br />

zu bringen. Dieser Auftrag umschloß<br />

natürlich auch Korinth. Die Apostel in<br />

Jerusalem hatten das bestätigt, doch nun<br />

kamen Irrlehrer von Jerusalem und<br />

arbeiteten in den Provinzen, die Gott<br />

Paulus übertragen hatte.<br />

10,14 Der Apostel läßt sich nicht dazu<br />

hinreißen, sich ausführlich zu rühmen.<br />

Gott hatte ihm ein Arbeitsgebiet zugewiesen<br />

und zu diesem Arbeitsgebiet gehörte<br />

Korinth. Er war nach Korinth<br />

gekommen, hatte dort das Evangelium<br />

gepredigt und eine Gemeinde gegründet.<br />

Wenn er das in Korinth nicht erreicht<br />

hätte, dann könnte ihm vorgeworfen<br />

werden, daß er sich über Gebühr rühmen<br />

würde.<br />

Er mußte Versuchungen, Prüfungen,<br />

Anfechtungen und Schwierigkeiten<br />

durchstehen, damit er die Korinther erreichen<br />

konnte. Nun drangen andere in<br />

sein Arbeitsgebiet ein, in dem er Pionierarbeit<br />

geleistet hatte, und sie rühmten<br />

sich lauthals ihrer Erfolge.<br />

Die Einheitsübersetzung übersetzt<br />

diesen schwierigen Vers: »Wir überschreiten<br />

also nicht unser Maß, wie wir<br />

es tun würden, wenn wir nicht bis zu<br />

euch gelangt wären, denn wir sind wirklich<br />

als erste mit dem Evangelium Christi<br />

bis zu euch gekommen.«<br />

10,15 Der Apostel ist entschlossen,<br />

sich »nicht« für etwas zu rühmen, das<br />

nicht unmittelbar das Ergebnis seines<br />

eigenen Dienstes für Christus gewesen<br />

wäre. Genau dessen machten sich jedoch<br />

die Irrlehrer schuldig: Sie rühmten sich<br />

der Arbeit anderer Menschen. Sie versuchten,<br />

die Schafe des Paulus zu stehlen,<br />

schädigten seinen Ruf, widerspra-

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