05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Apostelgeschichte 14 und 15<br />

chien der Gnade Gottes anbefohlen, ehe<br />

sie auf ihre zweite Missionsreise gingen<br />

(Kap. 15,40).<br />

Meist wird gelehrt, daß ihre geographische<br />

Strategie darin bestand, daß sie<br />

zunächst in große Städte gingen und dort<br />

Gemeinden gründeten, so daß diese Gemeinden<br />

dann das Umland evangelisieren<br />

konnten. Das ist jedoch eine grobe<br />

Vereinfachung. In erster Linie bestand<br />

ihre Taktik darin, der Führung des Heiligen<br />

Geistes zu gehorchen, ob sie nun in<br />

eine große oder kleine Stadt kamen. Der<br />

heilige Geist führte Philippus aus der<br />

Erweckung in Samaria zu einem einzelnen<br />

Mann auf der Straße nach Gaza<br />

(Apg 8,26-40). Und er führte Paulus nach<br />

Beröa (17,10), das Cicero eine »abgelegene<br />

Stadt« nannte. Offen gesagt sehen wir keine<br />

feststehende, unflexible geographische<br />

Strategie in der Apostelgeschichte, sondern<br />

eher, wie der souveräne Geist Gottes<br />

nach seinem eigenen Willen handelt.<br />

Überall dort wurden Ortsgemeinden<br />

gegründet, wo Menschen an das Evangelium<br />

glaubten. Diese Versammlungen<br />

gaben der Arbeit Dauerhaftigkeit und<br />

Stabilität. Sie regierten sich selbst, finanzierten<br />

sich selbst und vergrößerten sich<br />

selbst. Die Apostel besuchten die Versammlungen<br />

wiederholt, um die Gläubigen<br />

zu stärken und zu ermutigen<br />

(14,21.22; 15,41; 20,1.2) und um Älteste<br />

zu berufen (14,23).<br />

Auf ihren Missionsreisen bestritten<br />

die Apostel und ihre Mitarbeiter ihren<br />

Unterhalt manchmal selbst (18,3; 20,34),<br />

manchmal wurden sie jedoch auch durch<br />

Gaben von Gemeinden oder Einzelnen<br />

unterstützt (Phil 4,10.15-18). Paulus<br />

arbeitete nicht nur, um sich selbst zu versorgen,<br />

sondern auch die, die bei ihm<br />

waren (20,34).<br />

Obwohl sie durch ihre Ortsgemeinde<br />

der Gnade Gottes befohlen worden waren,<br />

und auch von Ortsgemeinden unterstützt<br />

wurden, wurden sie doch nicht von ihren<br />

Ortsgemeinden kontrolliert. Sie waren<br />

des Herrn freie Verkündiger des gesamten<br />

Ratschlusses Gottes und hielten<br />

nichts zurück, das irgendwie von Nutzen<br />

sein konnte (Kap. 20,20).<br />

540<br />

Am Ende ihrer Missionsreisen kehrten<br />

sie in ihre Heimatgemeinde zurück<br />

und berichteten, wie Gott durch sie<br />

gehandelt hat (Apg 14,26-28; 18,22.23).<br />

Das ist für alle Missionare aller Zeitalter<br />

der Gemeinde ein gutes Vorbild, dem<br />

man folgen sollte.<br />

E. Das Apostelkonzil in Jerusalem<br />

(15,1-35)<br />

15,1 Die Auseinandersetzung, die sich in<br />

der Gemeinde in Antiochien über die<br />

Beschneidung erhob, wird auch in Galater<br />

2,1-10 beschrieben. Wenn wir diese<br />

beiden Berichte zusammennehmen, erhalten<br />

wir folgendes Bild: »Einige«<br />

falsche Brüder aus der Gemeinde in Jerusalem<br />

reisten nach Antiochien und predigten<br />

in der dortigen Gemeinde. Der<br />

Kern ihrer Predigt war, daß die Heiden<br />

»beschnitten« werden mußten, um »errettet«<br />

zu werden. Es war ihrer Aussage<br />

nach nicht ausreichend, an den Herrn<br />

Jesus Christus zu glauben, man müsse<br />

sich zusätzlich noch dem Gesetz »Moses«<br />

unterstellen. Das war natürlich ein<br />

frontaler Angriff auf das Evangelium der<br />

Gnade Gottes. Das wahre Evangelium<br />

der Gnade lehrt, daß Christus alles notwendige<br />

zur Erlösung der Menschen am<br />

Kreuz vollbracht hat. Alles, was ein Sünder<br />

tun muß, besteht darin, ihn im Glauben<br />

anzunehmen. Sobald menschliche<br />

Werke oder Verdienste eingeführt werden,<br />

geschieht die Erlösung nicht mehr<br />

aus Gnade. Unter der Gnade hängt alles<br />

von Gott ab und nichts mehr vom Menschen.<br />

Wenn Bedingungen eingeführt<br />

werden, dann ist die Erlösung kein Geschenk<br />

mehr, sondern eine Bringschuld<br />

Gottes. Doch die Erlösung ist ein Geschenk,<br />

sie kann weder verdient noch erarbeitet<br />

werden.<br />

15,2.3 »Paulus und Barnabas« widerstanden<br />

diesen Judaisten (die das jüdische<br />

Gesetz aufzwingen wollten), weil<br />

sie wußten, daß diese gekommen waren,<br />

die Heiden ihrer Freiheit in Jesus Christus<br />

zu berauben.<br />

Hier in Apostelgeschichte 15 erfahren<br />

wir, daß die Brüder in Antiochien sich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!