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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Korinther<br />

IV. Hintergrund und Thema<br />

Ein Grund dafür, daß wir 2. Korinther so<br />

lieben, liegt gerade darin, daß er so persönlich<br />

ist. Wir kommen hier dem Herzen<br />

des Paulus näher als in jedem anderen<br />

seiner Briefe. Wir spüren etwas von<br />

der großen Begeisterung, mit der er das<br />

Werk des Herrn vorwärts trieb. Wir<br />

erfassen etwas von der Würde der größten<br />

Lebensberufung. Wir lesen mit stiller<br />

Bewunderung seinen Leidenskatalog.<br />

Wir erfahren, mit welch heißer Entrüstung<br />

er seinen skrupellosen Kritikern<br />

geantwortet hat. Kurz gesagt, Paulus läßt<br />

uns in jedes Geheimnis seines Wesens<br />

Einblick nehmen.<br />

Der erste Besuch des Paulus in Korinth<br />

wird in Apostelgeschichte 18 berichtet.<br />

Er fand auf seiner zweiten Missionsreise<br />

statt, kurz nachdem er in Athen<br />

seine berühmte Predigt auf dem Areopag<br />

gehalten hatte.<br />

In Korinth arbeitete Paulus mit Aquila<br />

und Priscilla als Zeltmacher zusammen<br />

und predigte in der Synagoge das Evangelium.<br />

Silas und Timotheus stießen aus<br />

Mazedonien zu ihm, um an seiner evangelistischen<br />

Arbeit teilzuhaben, die mindestens<br />

18 Monate dauerte (Apg 18,11).<br />

Als die meisten Juden seine Predigt<br />

ablehnten, wandte sich Paulus an die<br />

Heiden. Als immer mehr Menschen sich<br />

bekehrten – sowohl Juden als auch Heiden<br />

– brachten ihn die jüdischen Führer<br />

vor Gallio, den Prokonsul. Doch der letztere<br />

schlug die Anklage nieder, weil er<br />

für solche Angelegenheiten nicht zuständig<br />

war.<br />

Nach der Gerichtsverhandlung blieb<br />

Paulus noch viele Tage in Korinth und<br />

verließ es dann, um über Kenchreä und<br />

Ephesus seine lange Reise nach Cäsarea<br />

und Antiochien anzutreten.<br />

Auf seiner dritten Missionsreise kam<br />

Paulus wieder nach Ephesus und blieb<br />

778<br />

dort zwei Jahre. Während dieses Besuches<br />

kam eine Abordnung aus Korinth<br />

zu ihm und bat Paulus in vielen Angelegenheiten<br />

um Rat. Als Antwort auf diese<br />

Fragen entstand 1. Korinther.<br />

Später wollte der Apostel herausfinden,<br />

wie die Korinther auf seinen Brief<br />

reagiert hatten, insbesondere auf den<br />

Abschnitt über Gemeindezucht. Deshalb<br />

verließ er Ephesus und reiste nach<br />

Troas, wo er Titus zu treffen hoffte. Doch<br />

als ihm das nicht gelang, setzte er nach<br />

Mazedonien über. Und hier traf er Titus<br />

mit Nachrichten über die Gemeinde<br />

an – sowohl mit guten als auch schlechten<br />

Nachrichten. Die Heiligen hatten<br />

den in Sünde gefallenen Bruder zurechtgewiesen<br />

und diese Zurechtweisung<br />

hatte zu seiner geistlichen Umkehr geführt.<br />

Das war die gute Nachricht. Doch<br />

die Korinther hatten kein Geld für die<br />

Heiligen in Jerusalem gesandt, wie sie es<br />

vorgehabt hatten. Das war nicht so gut.<br />

Schließlich berichtete Titus noch, daß es<br />

in Korinth falsche Lehrer gab, die die<br />

Arbeit des Apostels untergruben und<br />

seine Autorität als Knecht Christi<br />

hinterfragten. Das war die schlechte<br />

Nachricht.<br />

Das sind also die Umstände, unter<br />

denen der 2. Korintherbrief von Mazedonien<br />

aus geschrieben wurde.<br />

Im ersten Brief sehen wir Paulus in<br />

erster Linie als Lehrer, im zweiten dagegen<br />

als Hirte. Wenn Sie sorgfältig hinhören,<br />

werden Sie den Herzschlag eines<br />

Menschen hören, der das Volk Gottes<br />

liebt und sich für sein Wohlergehen aufopfert.<br />

So wollen wir uns nun an dieses<br />

große Abenteuer machen, und wenn wir<br />

diese »atmenden Gedanken und brennenden<br />

Worte« lesen, dann sollten wir<br />

das mit dem Gebet um Erleuchtung<br />

durch Gottes Heiligen Geist tun.

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