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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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wegung ist, und daß der Zeugendienst<br />

nie einer bestimmten Klasse wie den<br />

Priestern oder dem Klerus übertragen<br />

wurde, sondern allen Gläubigen.<br />

Harnack stellt fest, daß<br />

. . . als die Gemeinde ihre größten Siege in<br />

ihren ersten Tagen im römischen Reich feierte,<br />

sie es nicht durch Lehrer oder Prediger<br />

oder Apostel tat, sondern durch inoffizielle<br />

Missionare. 42)<br />

Dean Inge schreibt:<br />

Das Christentum begann als eine prophetische<br />

Laienreligion . . . Von den Laien hängt<br />

die Zukunft des Christentums ab . . . 43)<br />

Bryan Green sagt:<br />

Die Zukunft des Christentums und der<br />

Evangelisation der Welt ruht in den Händen<br />

einfacher Männer und Frauen und nicht in<br />

erster Linie derer, die ordinierte christliche<br />

Prediger sind. 44)<br />

Leighton Ford sagt:<br />

Eine Kirche, die nur ihre Spezialisten . . .<br />

<strong>zum</strong> Zeugendienst abstellt, verletzt damit die<br />

Absichten ihres Hauptes und kompromittiert<br />

das konsequente Vorbild der ersten Christen.<br />

. . . Evangelisierung war Aufgabe der gesamten<br />

Gemeinde, nicht nur der »bekannten Persönlichkeiten«.<br />

45)<br />

Und schließlich schreibt noch J. A Stewart:<br />

Jedes Mitglied der Ortsgemeinde ging<br />

hinaus, um Menschen für Christus zu<br />

gewinnen, indem er persönlichen Kontakt zu<br />

ihnen pflegte, und dann diese Neugeborenen<br />

in die Ortsgemeinde brachte, wo sie im Glauben<br />

an den Erlöser gelehrt und gestärkt wurden.<br />

Sie wiederum gingen genauso hinaus,<br />

um dasselbe zu tun. 46)<br />

Die einfache Tatsache besteht, daß es<br />

in der apostolischen Gemeinde keine<br />

Geistlichkeit oder Pastoren gab, die einer<br />

Ortsgemeinde vorstanden. Die normale<br />

Ortsgemeinde bestand aus Heiligen,<br />

Bischöfen und Diakonen (Phil 1,1). Im<br />

Sinne des <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong>s waren alle<br />

Heiligen Geistliche. Die Bischöfe waren<br />

die Ältesten, die Aufseher oder geistlichen<br />

Führer. Die Diakone waren Diener,<br />

die z. B. finanzielle Aufgaben in der<br />

Gemeinde übernahmen.<br />

Kein Bischof oder Ältester hatte ein<br />

»Geistliches Amt«. Es gab eine Gemein-<br />

Apostelgeschichte 9<br />

schaft von Ältesten, die als Hirten der<br />

Herde zusammenarbeiteten.<br />

Doch einige mögen fragen: »Was ist<br />

mit den Aposteln, Propheten, Evangelisten,<br />

Hirten und Lehrern? Waren sie<br />

nicht die Geistlichen der ersten Gemeinden?«<br />

Diese Frage wird in Epheser 4,12<br />

beantwortet. Diese Gaben wurden zur<br />

Auferbauung der Heiligen gegeben,<br />

damit sie (die Heiligen) den Dienst weiter<br />

tun und auf diese Weise den Leib<br />

Christi bauen könnten. Ihr Ziel war es<br />

nicht, sich als ständige Funktionäre über<br />

eine Ortsgemeinde zu stellen, sondern<br />

auf den Tag hinzuarbeiten, an dem die<br />

Ortsgemeinde sich selbst führen könnte.<br />

Sie konnten dann weiterziehen, um neue<br />

Gemeinden zu gründen oder andere zu<br />

stärken.<br />

Nach den Berichten der Kirchenhistoriker<br />

entstand der Klerus im zweiten<br />

Jahrhundert, nicht jedoch in der Zeit der<br />

Apostelgeschichte. Die Einrichtung des<br />

Klerus war ein Hindernis für die Weltevangelisation<br />

und die Ausbreitung der<br />

Kirche, weil sie dazu geführt hat, daß zu<br />

viel von zu wenigen abhängt.<br />

Die Gläubigen des <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong>s<br />

sind nicht nur Geistliche, sondern sogar<br />

Priester. Als heilige Priester haben sie im<br />

Glauben ständigen Zugang zur Gegenwart<br />

Gottes, um ihn anzubeten (1. Petr<br />

2,5). Als königliche Priester haben sie das<br />

Vorrecht, von Jesus Christus zu berichten,<br />

der sie aus der Finsternis in sein<br />

wunderbares Licht berufen hat (1. Petr<br />

2,9). Das Priestertum aller Gläubigen<br />

bedeutet nicht, daß jeder in der Lage ist,<br />

öffentlich zu predigen oder zu lehren,<br />

sondern bezieht sich in erster Linie auf<br />

die Anbetung und das Zeugnis. Doch es<br />

bedeutet, daß es in der Kirche keine<br />

besondere Klasse von Priestern mehr<br />

gibt, die die Gottesdienste und heiligen<br />

Handlungen unter sich hätten.<br />

9,19-25 Die Jünger in Damaskus öffneten<br />

»Saulus« ihre Herzen und Häuser.<br />

Schon bald machte er sich auf zu »den<br />

Synagogen«, und verkündete dort mutig,<br />

daß Jesus »der Sohn Gottes ist«.<br />

Dadurch wurden die Juden verwirrt. Sie<br />

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