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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 3 und 4<br />

gehen, statt sich zu wehren oder selbst zu<br />

rechtfertigen. Er ist freundlich, höflich,<br />

hat Takt und ein mitfühlendes Herz.<br />

Man kann gut mit ihm reden, er versucht<br />

immer, den Standpunkt des anderen zu<br />

akzeptieren. Er ist nicht rachsüchtig,<br />

sondern immer bereit, denen zu vergeben,<br />

die ihm Unrecht tun. Und nicht<br />

nur das, er ist anderen gegenüber immer<br />

freundlich, insbesondere gegenüber<br />

denen, die Freundlichkeit am wenigsten<br />

verdienen. So verhält er sich allen gegenüber,<br />

ob reich oder arm, und die Großen<br />

stehen bei ihm nicht über den einfachen<br />

Leuten. Und schließlich ist er kein<br />

Heuchler. Er sagt nicht das eine, wenn er<br />

etwas anderes meint. Man wird ihn nie<br />

schmeicheln hören. Er redet immer die<br />

Wahrheit und trägt keine Maske.<br />

Der Weltkluge dagegen ist ganz<br />

anders. Sein Herz ist von Neid und Zwietracht<br />

erfüllt. In seinem Bestreben sich zu<br />

bereichern wird er gegenüber jedem<br />

Konkurrenten intolerant. Sein Verhalten<br />

ist alles andere als edel, es erhebt sich nie<br />

über diese Erde. Er lebt, um seine natürlichen<br />

Bedürfnisse zu befriedigen – wie<br />

es auch die Tiere tun. Und seine Methoden<br />

sind grausam, hinterhältig und teuflisch.<br />

Unter einer glatten Oberfläche verbirgt<br />

sich ein Leben voller Unmoral. Sein<br />

Gedankenleben ist unrein, seine Maßstäbe<br />

angepaßt, seine Sprache verdorben. Er<br />

streitet mit allen, die nicht genau seiner<br />

Meinung sind oder die ihm irgendwie in<br />

die Quere kommen. Zu Hause, bei der<br />

Arbeit und in der Freizeit ist er immer<br />

streitsüchtig. Er ist schroff und anmaßend,<br />

rüde und ordinär. Er ist nicht<br />

leicht zugänglich, er hält jeden auf<br />

Distanz. Ihn ruhig von einer Sache zu<br />

überzeugen ist fast unmöglich. Er hat zu<br />

allem eine Meinung und gibt keine seiner<br />

Überzeugungen auf. Wenn er sieht,<br />

daß sich jemand im Unrecht befindet,<br />

dann zeigt er keine Gnade. Er beschimpft<br />

ihn, ist unfreundlich und gemein zu ihm.<br />

Er schätzt Leute nur nach dem Nutzen<br />

ein, die sie für ihn haben könnten. Wenn<br />

er einen Menschen nicht länger »gebrauchen«<br />

kann, das heißt, wenn er keine<br />

Hoffnung mehr hat, irgendwie von ihm<br />

1286<br />

zu profitieren, dann verliert er das Interesse<br />

an ihm. Und schließlich ist er unehrlich<br />

und falschgesichtig. Man kann ihm<br />

nie trauen, weder seinen Worten noch<br />

seinen Taten.<br />

3,18 Jakobus schließt sein Kapitel mit<br />

den Worten: »Die Frucht der Gerechtigkeit<br />

aber wird in Frieden denen gesät, die<br />

Frieden stiften.« Dieser Vers ist ein Bindeglied<br />

zwischen dem soeben behandelten<br />

und dem folgenden Thema. Wir<br />

haben soeben erfahren, daß wahre Weisheit<br />

friedliebend ist. Im nächsten Kapitel<br />

wird ein Konflikt unter Gläubigen angesprochen.<br />

Hier werden wir daran erinnert,<br />

daß das Leben in gewisser Beziehung<br />

der Bestellung eines Feldes gleicht.<br />

Wir haben den Bauern (den weisen<br />

Mann, der Frieden stiftet), das Klima<br />

(den Frieden) und die Ernte (Gerechtigkeit).<br />

Der Bauer möchte eine Ernte der<br />

Gerechtigkeit einfahren. Kann dies in<br />

einer streitsüchtigen und zänkischen<br />

Atmosphäre geschehen? Nein, die Saat<br />

muß unter friedlichen Bedingungen<br />

gesät werden. Sie muß von friedliebenden<br />

Menschen gesät werden. Sie werden<br />

eine Ernte der Rechtschaffenheit für ihr<br />

eigenes und das Leben anderer ernten,<br />

denen sie dienen.<br />

Wieder hat Jakobus unseren Glauben<br />

auf die Probe gestellt, diesmal in Hinsicht<br />

auf die Weisheit, die wir in unserem<br />

Leben verwirklichen. Wir müssen uns<br />

selbst fragen – »Respektiere ich die stolzen<br />

Weltmenschen mehr als den demütigen<br />

Gläubigen im Herrn? Diene ich<br />

dem Herrn, ohne darauf zu schielen, wer<br />

den Lohn dafür erhält? Oder verwende<br />

ich manchmal fragwürdige Mittel, um<br />

einem guten Zweck zu dienen? Mache<br />

ich mich der Schmeichelei schuldig, um<br />

auf andere Menschen Einfluß auszuüben?<br />

Bin ich in meinem Herzen neidisch<br />

oder nachtragend? Fliehe ich mich in Sarkasmus<br />

und lieblose Bemerkungen? Sind<br />

meine Gedanken, Worte und Taten rein?«<br />

VIII. Begierde: Ursachen und Hilfe<br />

(Kap. 4)<br />

Jakobus hat dargestellt, daß der weise<br />

Mensch gleichzeitig friedliebend ist.

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