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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 3<br />

Der Arbeiter wird dann »Lohn empfangen«.<br />

3,15 Die zweite Art der Gemeindearbeit<br />

ist nutzlos. In diesem Fall wird der<br />

Diener »Schaden leiden«, obwohl »er<br />

selbst … gerettet werden« wird. E. W.<br />

Rogers betont: »›Schaden‹ bedeutet hier<br />

nicht, daß etwas, das man schon besessen<br />

hat, verwirkt wird.« 9)<br />

Aus diesem Vers<br />

sollte deutlich geworden sein, daß es<br />

beim Richterstuhl Christi nicht mehr um<br />

die Sünden des Gläubigen und ihre<br />

Bestrafung geht. Die Strafe für die Sünden<br />

des Gläubigen wurde von dem Herrn<br />

Jesus Christus am Kreuz von Golgatha<br />

getragen, und diese Angelegenheit ist ein<br />

für allemal erledigt. Deshalb wird die<br />

Errettung des Gläubigen hier beim Richterstuhl<br />

Christi keinesfalls in Frage gestellt,<br />

sondern es geht hier um den Dienst.<br />

Durch den Fehler, hier nicht zwischen<br />

Erlösung und Lohn zu unterscheiden,<br />

hat die katholische Kirche diesen Vers<br />

verwendet, um ihre Lehre vom Fegefeuer<br />

zu untermauern. Doch eine sorgfältige<br />

Untersuchung des Verses zeigt, daß hier<br />

so etwas wie ein Fegefeuer überhaupt<br />

nicht erwähnt wird. Es gibt hier keine<br />

Andeutung, daß das Feuer das Wesen<br />

eines Menschen reinigen könnte. Sondern<br />

das Feuer erprobt den Dienst oder<br />

die Arbeit eines Menschen, und stellt<br />

fest, welche Qualität sie hatte. Der<br />

Mensch wird auch gerettet, wenn seine<br />

Werke vom Feuer verzehrt werden.<br />

Ein interessanter Gedanke im Zusammenhang<br />

mit diesem Vers ist, daß das<br />

Wort Gottes manchmal mit dem Feuer<br />

verglichen wird (s. Jes 5,34 und Jer 23,29).<br />

Dasselbe Wort Gottes, das unseren<br />

Dienst beim Richterstuhl Christi beurteilt,<br />

haben wir auch heute schon zur Verfügung.<br />

Wenn wir entsprechend der Lehren<br />

der Bibel bauen, dann wird unser<br />

Werk an jenem Tag die Probe bestehen.<br />

3,16 Paulus erinnert die Gläubigen,<br />

daß sie »Tempel (gr., das innere oder<br />

höchste Heiligtum) Gottes« sind »und<br />

der Geist Gottes in« ihnen »wohnt«. Es<br />

stimmt auch, daß der Geist in jedem einzelnen<br />

Gläubigen wohnt, doch daran<br />

denkt Paulus hier gar nicht. Er sieht die<br />

702<br />

Gemeinde als eine Gemeinschaft von<br />

vielen, und wünscht, daß sie die heilige<br />

Würde einer solchen Berufung erkennen.<br />

3,17 Eine dritte Art des Werkes gibt es<br />

noch in der Ortsgemeinde, das man als<br />

äußerst zerstörerisch bezeichnen kann.<br />

Offensichtlich gab es Irrlehrer, die in die<br />

Gemeinde zu Korinth gekommen waren<br />

und deren Lehre eher zur Sünde als zur<br />

Heiligung führte. Sie fanden es nicht<br />

schlimm, solch eine Zerstörung im Tempel<br />

Gottes anzurichten, deshalb schleudert<br />

Paulus ihnen diese folgenschwere<br />

Erklärung entgegen: »Wenn jemand den<br />

Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott<br />

verderben.« Wenn wir es auf dem Hintergrund<br />

der Ortsgemeinde betrachten,<br />

so bedeutet das, wenn ein Mann in eine<br />

Gemeinde kommt und ihr Zeugnis unmöglich<br />

macht, so wird »Gott« ihn »verderben«.<br />

Der Abschnitt spricht von Irrlehrern,<br />

die keine echten Gläubigen an<br />

den Herrn Jesus sind. Wie folgenschwer<br />

ein solches Vergehen ist, zeigt sich durch<br />

die Schlußworte von Vers 17: »Der Tempel<br />

Gottes ist heilig, und der seid ihr.«<br />

3,18 Im christlichen Dienst gibt es,<br />

wie immer im christlichen Leben, die<br />

Gefahr des Selbstbetrugs. Vielleicht<br />

meinten einige derer, die nach Korinth<br />

als Lehrer gekommen waren, daß sie<br />

überragende Weisheit besäßen. Jeder, der<br />

eine übertriebene Vorstellung seiner<br />

weltlichen Weisheit hat, muß lernen, daß<br />

er in den Augen der Welt <strong>zum</strong> Narren<br />

werden muß, damit er in Gottes Augen<br />

»weise werden« kann. Godet liefert an<br />

diesem Punkt eine sehr hilfreiche Umschreibung:<br />

Wenn irgend jemand, ob Korinther oder<br />

nicht, sich die Rolle des Weisen oder den Ruf<br />

einen tiefen Denkers anmaßt, dann soll er<br />

sicher sein, daß er keine echte Weisheit erlangen<br />

wird, bis er durch eine Krise geht, in der<br />

die Weisheit, mit der er aufgeblasen ist, verschwindet<br />

und nachdem er nur noch die<br />

Weisheit erhält, die von oben ist. 10)<br />

3,19 »Die Weisheit dieser Welt ist Torheit<br />

bei Gott.« Der Mensch könnte durch<br />

Forschen Gott niemals finden, auch hätte<br />

menschliche Weisheit nie einen Erlösungsplan<br />

erdenken können, in dem

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