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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 6<br />

wir im Gedächtnis behalten, daß er selbst<br />

es nie gesprochen hat. Er gab es seinen<br />

Jüngern als ein Vorbild, nach dem sie ihre<br />

Gebete gestalten konnten. Es ist nicht<br />

eine Vorschrift, genau diese Worte zu gebrauchen.<br />

Vers 7 scheint dieses auszuschließen,<br />

weil viele Worte leere Phrasen<br />

werden, wenn man sie auswendig dahersagt.<br />

»Unser Vater, der du bist in den Himmeln.«<br />

Gebete sollten an Gott den Vater<br />

gerichtet sein, indem man seine souveräne<br />

Herrschaft über das Universum<br />

anerkennt.<br />

»Geheiligt werde dein Name.« Wir<br />

sollten unsere Gebete mit Anbetung<br />

beginnen, indem wir dem Ehre und Lob<br />

geben, der es so sehr verdient hat.<br />

6,10 »Dein Reich komme.« Nachdem<br />

wir angebetet haben, sollten wir für den<br />

Fortgang der Sache Gottes beten und so<br />

seine Anliegen an die erste Stelle setzen.<br />

Insbesondere sollten wir für den Tag<br />

beten, an dem unser Retter-Gott, der<br />

Herr Jesus Christus, sein Reich auf Erden<br />

aufrichten und in Gerechtigkeit regieren<br />

wird.<br />

»Dein Wille geschehe.« Durch diese<br />

Bitte erkennen wir an, daß Gott weiß,<br />

was am besten ist, und unterstellen unseren<br />

Willen dem seinen. Sie drückt auch<br />

unsere Sehnsucht aus, daß sein Wille in<br />

der ganzen Welt beachtet wird.<br />

»Wie im Himmel so auch auf Erden.«<br />

Dieser Teil bezieht sich auf alle drei vorhergegangenen<br />

Bitten. Die Anbetung<br />

Gottes, seine souveräne Herrschaft und<br />

die Ausführung seines Willens sind im<br />

Himmel schon verwirklicht. Dies ist das<br />

Gebet darum, daß diese Bedingungen in<br />

derselben Weise nun auch für die Erde<br />

gelten sollen.<br />

6,11 »Unser tägliches Brot gib uns<br />

heute.« Nachdem wir Gottes Anliegen<br />

an die erste Stelle gesetzt haben, dürfen<br />

wir nun auch unsere eigenen Nöte vor<br />

ihn bringen. Mit dieser Bitte erkennen<br />

wir unser Abhängigkeit von Gott an, daß<br />

er uns unser tägliches Brot gibt, sei es<br />

geistlich oder materiell.<br />

6,12 »Und vergib uns unsere Schulden,<br />

wie auch wir unseren Schuldnern<br />

48<br />

vergeben.« Dieser Satz bezieht sich nicht<br />

auf die Vergebung von Schuld, die wir<br />

durch Übertretung des Gesetzes auf uns<br />

geladen haben (diese Vergebung wird<br />

uns durch den Glauben an den Sohn Gottes<br />

gewährt), sondern bezieht sich auf<br />

die väterliche Vergebung, die notwendig<br />

ist, damit die Beziehung mit unserem<br />

Vater aufrechterhalten wird. Wenn die<br />

Gläubigen nicht willens sind, denen zu<br />

vergeben, die ihnen Unrecht tun, wie<br />

können sie dann erwarten, mit ihren<br />

Vater Gemeinschaft zu haben, der ihnen<br />

großzügig ihre eigenen Sünden vergeben<br />

hat?<br />

6,13 »Und führe uns nicht in Versuchung.«<br />

Diese Bitte scheint Jakobus 1,13<br />

zu widersprechen, in der es heißt, daß<br />

Gott niemanden versucht. Dennoch<br />

erlaubt es Gott, daß sein Volk erprobt<br />

wird. Diese Bitte drückt ein gesundes<br />

Mißtrauen gegenüber der eigenen Fähigkeit<br />

aus, den Versuchungen zu widerstehen<br />

oder in der Anfechtung standfest<br />

zu bleiben. Sie drückt die Anerkennung<br />

der völligen Abhängigkeit vom Herrn in<br />

bezug auf Bewahrung aus.<br />

»Sondern errette uns von dem<br />

Bösen.« Das ist das Gebet aller, die sich<br />

danach sehnen, durch die Kraft Gottes<br />

von der Sünde abgehalten zu werden. Es<br />

ist der Schrei des Herzens nach täglicher<br />

Heiligung von der Macht der Sünde und<br />

Satans im persönlichen Leben.<br />

»Denn dein ist das Reich und die<br />

Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.<br />

Amen.« Der letzte Satz dieses Gebetes<br />

wird in der römisch-katholischen und in<br />

den meisten evangelischen Bibelübersetzungen<br />

weggelassen, weil er in vielen<br />

alten Manuskripten fehlt. Dennoch ist<br />

ein solcher Lobpreis der vollkommene<br />

Schluß für das Gebet und ist auch im Tex-<br />

tus Receptus enthalten. 8)<br />

Er sollte, wie<br />

Johannes Calvin schreibt, »nicht nur<br />

unser Herzen wärmen, damit sie in die<br />

Herrlichkeit Gottes geformt werden,<br />

sondern uns auch sagen, daß all unsere<br />

Gebete keine andere Grundlage als Gott<br />

allein haben«.<br />

6,14.15 Diese Verse sind eine erklärende<br />

Anmerkung zu Vers 12. Sie gehö-

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