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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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9,1 Auf den ersten Blick scheint mit<br />

Kapitel 9 ein neues Thema zu beginnen.<br />

Doch die Frage des Götzenopferfleisches<br />

wird uns noch zwei weitere Kapitel lang<br />

beschäftigen. Paulus macht hier nur<br />

einen Einschub, um sein eigenes Beispiel<br />

der Selbstverleugnung <strong>zum</strong> Wohl anderer<br />

darzustellen. Er war bereit, sein Recht<br />

auf finanzielle Unterstützung als Apostel<br />

im Einklang mit dem Prinzip von 8,13<br />

aufzugeben. Deshalb ist dieses Kapitel<br />

mit Kapitel 8 aufs engste verbunden.<br />

Wie wir wissen, gab es in Korinth Brüder,<br />

die die Autorität des Paulus anzweifelten.<br />

Sie sagten, daß er keiner der Zwölf<br />

sei, und deshalb kein echter Apostel. Paulus<br />

wendet ein, daß er nicht unter menschlicher<br />

Autorität stehe und ein echter<br />

»Apostel« des Herrn Jesus sei. Er begründet<br />

diesen Anspruch mit zwei Tatsachen.<br />

Erstens hatte er »Jesus, unseren Herrn« in<br />

seiner Auferstehungsherrlichkeit »gesehen«.<br />

Das geschah auf der Straße nach Damaskus.<br />

Außerdem weist er auf die Korinther<br />

selbst als Beweis seiner Apostelschaft<br />

hin, indem er die Frage stellt: »Seid<br />

nicht ihr mein Werk im Herrn?« Wenn sie<br />

irgendwelche Zweifel an seiner Apostelschaft<br />

hatten, dann brauchten sie nur sich<br />

selbst zu untersuchen. Waren sie gerettet?<br />

Natürlich, würden sie sagen. Nun, wer<br />

hat sie zu Christus geführt? Natürlich der<br />

Apostel Paulus! Deshalb waren sie selbst<br />

ein Beweis für die Tatsache, daß er ein echter<br />

Apostel des Herrn war.<br />

9,2 »Andere« mochten ihn nicht als<br />

»Apostel« anerkennen, doch die Korinther<br />

selbst sollten das auf alle Fälle tun.<br />

Sie waren »das Siegel« seines »Apostelamtes<br />

… im Herrn«.<br />

9,3 Vers 3 bezieht sich wahrscheinlich<br />

auf etwas Vorhergegangenes. Paulus<br />

sagt hier, daß das, was er soeben gesagt<br />

hat, seine »Verteidigung vor denen, die<br />

mich zur Untersuchung ziehen« ist, bzw.<br />

vor denen, die seine Autorität als Apostel<br />

in Frage stellen.<br />

9,4 In den Versen 4-14 spricht der<br />

Apostel von seinem »Recht«, finanziellen<br />

Unterhalt zu erhalten. Als jemand, der<br />

von dem Herrn Jesus ausgesendet worden<br />

war, war Paulus berechtigt, von den<br />

1. Korinther 9<br />

Gläubigen finanziellen Ausgleich zu<br />

erhalten. Doch er hatte dieses Recht nicht<br />

immer in Anspruch genommen. Er hatte<br />

oft mit seinen Händen gearbeitet, indem<br />

er Zelte machte, damit er in der Lage war,<br />

das Evangelium den Menschen frei und<br />

ohne Verpflichtungen zu predigen. Zweifellos<br />

nützten seine Gegner diese Tatsache<br />

und meinten, daß der Grund, aus<br />

dem er keinen Unterhalt nähme, darin<br />

bestände, daß er wüßte, daß er kein richtiger<br />

Apostel sei. Er führt sein Thema<br />

fort, indem er eine Frage stellt: »Haben<br />

wir etwa kein Recht, zu essen und zu trinken?«<br />

– d. h. ohne dafür selbst arbeiten<br />

zu müssen? Haben wir kein Recht, von<br />

der Gemeinde unterstützt zu werden?<br />

9,5 »Haben wir etwa kein Recht, eine<br />

Schwester als Frau mitzunehmen wie die<br />

übrigen Apostel und die Brüder des<br />

Herrn und Kephas?« Vielleicht haben<br />

einige der Kritiker des Paulus gesagt,<br />

daß Paulus nicht geheiratet habe, weil er<br />

gewußt habe, daß er und seine Frau nicht<br />

berechtigt waren, von den Gemeinden<br />

unterhalten zu werden. Petrus und die<br />

anderen Apostel waren verheiratet, wie<br />

auch »die Brüder des Herrn«. Hier stellt<br />

der Apostel fest, daß er genau dasselbe<br />

Recht habe, verheiratet zu sein und von<br />

der Gemeinde für sich und seine Frau<br />

Unterhalt zu verlangen. Der Ausdruck<br />

»eine Schwester als Frau mitzunehmen«<br />

bezieht sich nicht nur auf das Recht zur<br />

Heirat, sondern auch auf das Anrecht auf<br />

Unterhalt für Ehemann und Ehefrau.<br />

»Die Brüder des Herrn« sind wahrscheinlich<br />

seine wirklichen Halbbrüder<br />

oder vielleicht seine Vettern. Dieser Text<br />

allein löst das Problem nicht, obwohl<br />

andere Schriftstellen darauf hinweisen,<br />

daß Maria noch andere Kinder nach<br />

Jesus, ihrem Erstgeborenen, hatte (Lk 2,7;<br />

s. Matth 1,25; 12,46; 13,55; Mk 6,3;<br />

Joh 2,12; Gal 1,19).<br />

9,6 Es scheint, daß »Barnabas«, wie<br />

Paulus, gearbeitet hatte, um seinen Lebensunterhalt<br />

zu bestreiten, während er<br />

das Evangelium predigte. Paulus fragt<br />

nun, ob nur sie allein das »Recht« haben,<br />

»nicht zu arbeiten« und sich vom Volk<br />

Gottes unterhalten zu lassen.<br />

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