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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Galater 5<br />

Menschen erlaube, zu leben, wie sie<br />

möchten. Man sagt: »Wenn die Erlösung<br />

nur aus dem Glauben geschieht, dann<br />

gibt es keinerlei Kontrolle mehr über das<br />

Leben des Menschen nach der Erlösung.«<br />

Doch der Apostel weist hier<br />

schnell darauf hin, daß die christliche<br />

Freiheit keinen Freibrief zur Sünde<br />

bedeutet. Der Maßstab des Gläubigen ist<br />

das Leben des Herrn Jesus, und Liebe zu<br />

Christus bedeutet, die Sünde zu hassen<br />

und Heiligung zu lieben.<br />

Vielleicht erachtete Paulus es hier als<br />

besonders nötig, seine Leser vor dem<br />

anderen Extrem zu warnen. Wenn Menschen<br />

eine Zeitlang unter den Begrenzungen<br />

des Gesetzes leben und dann<br />

ihre Freiheit wiedererlangen, dann besteht<br />

immer die Gefahr, vom Extrem der<br />

Knechtschaft in das der Achtlosigkeit zu<br />

fallen. Die richtige Balance ist die Freiheit<br />

zwischen Gesetz und Freizügigkeit. Der<br />

Christ ist vom Gesetz befreit, aber nicht<br />

gesetzlos.<br />

5,13 Christliche »Freiheit« erlaubt keine<br />

Sünde, sondern ermutigt zu liebevollem<br />

Dienst. »Liebe« wird hier als Motiv<br />

christlichen Verhaltens gesehen, während<br />

unter dem Gesetz das Motiv die Angst<br />

vor Strafe ist. Findlay sagt: »Sklaven der<br />

Liebe sind die wirklichen Freien.«<br />

Die christliche Freiheit liegt in Christus<br />

Jesus begründet (2,4) und das<br />

schließt jeden Gedanken daran aus, daß<br />

hier Freiheit zur Sünde gemeint sein<br />

könnte. Wir dürfen unsere Freiheit nie als<br />

Ausgangsbasis »für das Fleisch« mißbrauchen.<br />

Genauso wie eine Invasionsarmee<br />

versuchen wird, einen Brückenkopf<br />

zu erobern und von dort aus weitere<br />

Eroberungszüge zu planen, so wird das<br />

Fleisch schon geringe Zugeständnisse<br />

nutzen, um Territorium zu gewinnen.<br />

Eine ordentliche Art, unsere Freiheit<br />

zu gebrauchen, besteht im Folgenden:<br />

»Macht es euch zur Angewohnheit, Sklaven<br />

des anderen zu sein.«<br />

A. T. Pierson sagt:<br />

Echte Freiheit findet sich nur im Gehorsam<br />

gegen die nötige Beschränkung. Ein<br />

Fluß findet die Freiheit zu fließen nur zwischen<br />

seinen Ufern, ohne sie würde er sich in<br />

870<br />

einen schleimigen stinkenden Pfuhl verwandeln.<br />

Planeten, die nicht durch Gesetze gehalten<br />

werden, würden nur sich selbst und Teile<br />

des Universums zerstören. Dasselbe Gesetz,<br />

das die Sünder einzäunt, schließt auch andere<br />

aus. Die Beschränkungen, die unsere Freiheit<br />

kontrollieren, machen sie sicher und beschützen<br />

sie. Es geht nicht um Kontrolle,<br />

sondern um die richtige Kontrolle, und den<br />

Freien wird freudiger Gehorsam auszeichnen.<br />

20)<br />

5,14 Zunächst scheint es befremdend,<br />

daß Paulus hier noch einmal das Gesetz<br />

anführt, nachdem er im gesamten Brief<br />

betont hat, daß die Gläubigen ihm nicht<br />

unterworfen sind. Er will hier seine Leser<br />

nicht <strong>zum</strong> Gesetz zurückführen, sondern<br />

zeigen, daß genau das, was das Gesetz<br />

fordert, aber nicht erbringen kann, aus<br />

der Praxis christlicher Freiheit entsteht.<br />

5,15 Gesetzlichkeit führt unausweichlich<br />

zu Streit, und offensichtlich war das<br />

auch in Galatien so. Wie sonderbar! Hier<br />

waren Menschen, die unter dem Gesetz<br />

leben wollten. Das Gesetz fordert von<br />

ihnen, ihren Nächsten zu lieben, und<br />

doch geschah das genaue Gegenteil<br />

davon. Sie zankten und schlugen sich<br />

gegenseitig. Dieses Verhalten wird vom<br />

Fleisch bewirkt, dem das Gesetz Raum<br />

gibt, und auf das es einwirkt.<br />

B. Die Kraft zur Heiligung (5,16-25)<br />

5,16 Der Gläubige sollte »im Geist« wandeln,<br />

nicht im Fleisch. »Im Geist« oder<br />

durch den Geist wandeln bedeutet, ihm<br />

zu erlauben, seine Absichten auszuführen.<br />

Es heißt, in Gemeinschaft mit ihm zu<br />

bleiben. Es heißt, Entscheidungen im<br />

Licht seiner Heiligkeit zu treffen. Es<br />

heißt, sich mit Christus zu befassen, weil<br />

der Dienst des Geistes darin besteht, den<br />

Gläubigen mit dem Herrn zu beschäftigen.<br />

Wenn wir so »im Geist wandeln«,<br />

wird das »Fleisch« oder der Eigenwille<br />

behandelt, als wären sie tot. Wir können<br />

uns nicht gleichzeitig mit Christus<br />

beschäftigen und sündigen.<br />

Scofield schreibt:<br />

Das Problem des christlichen Lebens beruht<br />

auf der Tatsache, daß der Christ, solange<br />

er in dieser Welt lebt, sozusagen aus zwei

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