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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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»Friede« erwähnt wird. Es gibt erst dann<br />

Frieden, wenn Gerechtigkeit herrscht.<br />

Wir sehen das deutlich am Werk<br />

Christi. Am Kreuz »sind Gnade und<br />

Wahrheit sich begegnet, Gerechtigkeit<br />

und Frieden haben sich geküßt«<br />

(Ps 85,11). Weil der Heiland alle gerechten<br />

Ansprüche Gottes an uns wegen<br />

unserer Sünden erfüllte, können wir<br />

Frieden mit Gott haben.<br />

7,3 Das Rätsel um Melchisedek wird<br />

noch geheimnisvoller, wenn wir lesen,<br />

daß er weder »Vater« noch »Mutter«,<br />

kein »Geschlechtsregister« und weder<br />

Geburt noch Tod hat. Wenn wir diese<br />

Aussagen aus ihrem Kontext reißen,<br />

könnten wir zu dem Schluß kommen,<br />

daß er ein Besucher vom Himmel oder<br />

einem anderen Planeten war, oder daß er<br />

eine besondere Schöpfung Gottes war.<br />

Doch der Schlüssel <strong>zum</strong> Verständnis<br />

liegt darin, diese Aussagen in ihrem<br />

Zusammenhang zu verstehen. Es geht<br />

hier um die Priesterschaft. Der Verfasser<br />

zeigt die Unterschiede zwischen dem<br />

melchisedekschen und dem aaronitischen<br />

Priestertum auf. Um zur aaronitischen<br />

Priesterschaft zugelassen zu werden,<br />

mußte der betreffende Mann aus<br />

dem Stamm Levi und der Familie Aarons<br />

stammen. Die Abstammung war von<br />

höchster Bedeutung. Zudem begann seine<br />

Eignung mit seiner Geburt und endete<br />

mit dem Tod.<br />

Die Priesterschaft Melchisdeks war<br />

ganz anderer Art. Er erbte sie nicht,<br />

indem er in eine Priesterfamilie hineingeboren<br />

wurde. Gott wählte ihn einfach<br />

aus und machte ihn <strong>zum</strong> Priester. Bezüglich<br />

seiner Priesterschaft gab es keinerlei<br />

Aufzeichnungen über seinen »Vater«,<br />

seine Mutter oder sein »Geschlechtsregister«.<br />

In seinem Fall war das nicht wichtig,<br />

und soweit es die Aufzeichnungen<br />

betrifft, wird auch seine Geburt oder sein<br />

Tod nicht erwähnt. Deshalb ist sein Priestertum<br />

noch immer in Kraft.<br />

Wir sollten hieraus nicht schließen,<br />

daß Melchisedek keine Eltern hatte, daß<br />

er nicht geboren wurde und nicht starb.<br />

Darum geht es hier nicht. Es geht darum,<br />

daß es, soweit es um seine Priesterschaft<br />

Hebräer 7<br />

ging, diese wichtigen statistischen Angaben<br />

fehlen, weil sein Dienst als Priester<br />

von ihnen nicht abhing.<br />

Er war nicht der Sohn Gottes, wie<br />

einige irrtümlicherweise denken, sondern<br />

»gleicht dem Sohn Gottes« in dieser<br />

Hinsicht, daß seine Priesterschaft ohne<br />

Unterbrechung weitergeführt wurde.<br />

Nun wird der Verfasser zeigen, daß<br />

die Priesterschaft Melchisedeks der des<br />

Aaron überlegen war. Es gibt in dem<br />

Beweis drei Argumente: Das Argument<br />

über den Zehnten und der Segnung, das<br />

Argument, daß eine Veränderung stattgefunden<br />

hat, die die aaronitische Priesterschaft<br />

ersetzt, und das Argument<br />

über die Ewigkeit des melchisedekschen<br />

Priestertums.<br />

7,4 In den Versen 4-10 geht es um das<br />

erste Argument. Es beginnt mit einem<br />

ungewöhnlichen Ausruf, der die Leser<br />

auffordert, über die Größe Melchisedeks<br />

nachzudenken. »Schaut aber, wie groß<br />

dieser ist, dem Abraham, der Patriarch,<br />

den Zehnten von der Beute gab.« Weil<br />

Abraham einer der größten Sterne des<br />

hebräischen Himmels war, folgt daraus,<br />

daß Melchisedek ein noch größerer Stern<br />

sein mußte.<br />

7,5 Die Leviten waren vom Gesetz<br />

ermächtigt, »den Zehnten« von ihren<br />

Landsleuten zu nehmen. Sowohl die<br />

Priester als auch das Volk führte seine<br />

Abstammung auf »Abraham« zurück,<br />

den Vater der Gläubigen.<br />

7,6 Doch wenn Melchisedek »den<br />

Zehnten von Abraham genommen« hat,<br />

dann war dies eine ungewöhnliche und<br />

unkonventionelle Handlung. Abraham,<br />

der der Vater des Volkes genannt wird,<br />

aus dem der Messias kommen sollte,<br />

zahlte jemandem Tribut, der auf keinerlei<br />

Weise mit dem erwählten Volk verbunden<br />

war. Melchisedeks Priestertum hat<br />

alle rassischen Barrieren gesprengt.<br />

Eine andere bedeutsame Tatsache ist,<br />

daß Melchisedek Abraham »gesegnet«<br />

hat. Er sagte: »Gesegnet sei Abram von<br />

Gott, dem Höchsten, der Himmel und<br />

Erde geschaffen hat!« (1. Mose 14,19.20).<br />

7,7 Wenn ein Mann einen anderen<br />

segnet, dann bedeutet das gleichzeitig,<br />

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