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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 2 und 3<br />

Armee der Stadt näherte und daß bisher<br />

kein Widerstand gegen diese Armee<br />

erfolgreich gewesen war. Sie schloß daraus,<br />

daß der Gott der Hebräer der wahre<br />

Gott ist, und entschied sich, sich mit diesem<br />

Gott zu verbinden, was auch immer<br />

es sie kosten mochte. Als die Spione in<br />

die Stadt kamen, beherbergte sie sie.<br />

Indem sie das tat, bewies sie die Echtheit<br />

ihres Glaubens an den wahren und<br />

lebendigen Gott. Sie wurde nicht dadurch<br />

gerettet, daß sie die Spione verbarg,<br />

sondern ihre Gastfreundschaft bewies,<br />

daß sie eine echte Gläubige war.<br />

Einige Menschen mißbrauchen diesen<br />

Abschnitt, um zu beweisen, daß die<br />

Errettung <strong>zum</strong> Teil von guten Werken<br />

abhängt. Sie verstehen jedoch unter<br />

guten Werken: Spenden für wohltätige<br />

Zwecke, Schulden bezahlen, immer die<br />

Wahrheit sagen und regelmäßig zur Kirche<br />

gehen. Waren das die guten Werke<br />

von Abraham oder Rahab? Ganz sicher<br />

nicht! In Abrahams Fall hieß es, daß er<br />

bereit war, seinen Sohn zu töten! Im Falle<br />

Rahabs war es sogar Verrat! Wenn man<br />

diese Verhaltensweisen ohne den Glauben<br />

sieht, dann sind sie eher schlecht als<br />

gut. »Nimm den Glauben weg, und diese<br />

Taten wären nicht nur unmoralisch und<br />

hartherzig, sondern sogar sündig«, sagt<br />

Mackintosh so treffend. »Dieser Abschnitt<br />

bezieht sich auf Lebens-Werke,<br />

nicht auf Gesetzes-Werke. Wenn man<br />

von Abrahams und Rahabs Taten den<br />

Glauben wegnimmt, so sind es böse Werke.<br />

Aber wenn man sie als Glaubensfrucht<br />

sieht, so sind es Lebens-Werke.«<br />

Deshalb haben wir es hier nicht mit<br />

einem Abschnitt zu tun, der uns die Rettung<br />

durch gute Werke lehrt. Es würde<br />

den, der solches behauptet, in die Situation<br />

versetzen, Rettung durch Mord und<br />

Verrat zu predigen.<br />

2,26 Jakobus schließt diesen Abschnitt<br />

mit der Aussage: »Denn wie der<br />

Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der<br />

Glaube ohne Werke tot.« Hiermit wird<br />

das Thema sehr schön zusammengefaßt.<br />

Jakobus vergleicht den Glauben mit den<br />

menschlichen Leib und vergleicht dabei<br />

die Werke mit dem Geist. Der Leib ist<br />

1280<br />

ohne den Geist leblos und nutzlos. Deshalb<br />

»ist auch der Glaube ohne Werke<br />

tot«, er nützt nichts, er ist wertlos. Offensichtlich<br />

handelt es sich um einen<br />

falschen, nicht um den echten, rettenden<br />

Glauben.<br />

Zusammenfassend wäre zu sagen,<br />

daß Jakobus unseren Glauben an unsere<br />

Antworten auf folgende Fragen mißt:<br />

»Bin ich wie Abraham willig, das Liebste<br />

in meinem Leben Gott hinzugeben? Bin<br />

ich willig, wie Rahab <strong>zum</strong> Verräter der<br />

Welt zu werden, um Christus treu zu<br />

bleiben?«<br />

VI.Die Zunge: Gebrauch und<br />

Mißbrauch (3,1-12)<br />

Die ersten zwölf Verse des 3. Kapitels<br />

behandeln das Thema Zunge (es wird<br />

auch in 1,19.26; 2,12; 4,11 und 5,12 erwähnt):<br />

Ganz so wie die Ärzte früher die<br />

Zunge des Patienten untersuchten, um<br />

die Diagnose zu unterstützen, so prüft<br />

Jakobus die geistliche Gesundheit eines<br />

Menschen an seinem Reden. Selbsterkenntnis<br />

beginnt bei den Zungensünden.<br />

Jakobus würde dem modernen Ausspruch<br />

zustimmen: »Achte auf deine<br />

Zunge. Sie ist so naß und glitschig, daß<br />

du leicht darauf ausrutschen könntest!«<br />

3,1 Das Thema wird mit einer Warnung<br />

eingeleitet, nicht zu schnell ein<br />

Lehrer des Wortes Gottes sein zu wollen.<br />

Obwohl hier die Zunge nicht ausdrücklich<br />

genannt ist, ist der dahinterstehende<br />

Gedanke, daß jemand, der seine Zunge<br />

<strong>zum</strong> Lehren gebraucht, größere Verantwortung<br />

vor Gott und den Menschen<br />

hat. Die Worte »werdet nicht viele<br />

Lehrer« könnte man so umschreiben:<br />

»Drängt euch nicht in ungehöriger Weise,<br />

Lehrer zu werden.« Das sollte man<br />

jedoch nicht als Verbot für solche interpretieren,<br />

die von Gott wirklich <strong>zum</strong><br />

Lehren berufen sind. Es geht um die Warnung<br />

vor zu leichtfertiger Übernahme<br />

eines solchen Dienstes. Wer das Wort der<br />

Wahrheit lehrt, wird strenger beurteilt<br />

werden, wenn er sich nicht an das hält,<br />

was er lehrt.<br />

Mit der biblischen Lehre ist eine<br />

große Verantwortung verbunden. Der

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