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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Kolosser 3<br />

»dankbar« zu sein. Von allen Völkern der<br />

Welt haben wir den meisten Grund zur<br />

Dankbarkeit (vgl. 5. Mose 33,29). Es liegt<br />

nicht daran, daß wir nicht Grund genug<br />

<strong>zum</strong> Danken haben, sondern nur an<br />

unseren selbstsüchtigen Herzen.<br />

3,16 Man ist sich nicht über die Zeichensetzung<br />

von Vers 16 einig. In den<br />

Originalen des NT gab es keine Satzzeichen,<br />

und die Bedeutung eines solchen<br />

Verses wird sehr stark von den Satzzeichen<br />

bestimmt, die benutzt werden. Wir<br />

schlagen folgende Zeichensetzung vor:<br />

»Laßt das Wort Christi reichlich unter<br />

euch wohnen: lehrt und ermahnt einander<br />

in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen<br />

und geistlichen Liedern singt<br />

Gott dankbar in euren Herzen«<br />

(LU1984).<br />

Damit haben wir drei Abschnitte in<br />

diesem Vers. Zunächst einmal sollen wir<br />

»Das Wort des Christus … reichlich in«<br />

uns wohnen lassen. »Das Wort des Christus«<br />

ist die Lehre Christi, wie wir sie in<br />

der Bibel finden. Wenn wir unser Herz<br />

und unseren Geist mit seinem heiligen<br />

Wort sättigen, und danach streben, im<br />

Gehorsam dagegen zu wandeln, dann ist<br />

»das Wort des Christus« wirklich in<br />

unseren Herzen zuhause.<br />

Der zweite Gedanke lautet, daß wir<br />

uns »in aller Weisheit … gegenseitig«<br />

lehren und ermahnen sollen. Jeder Christ<br />

trägt gegenüber seinen Brüdern und<br />

Schwestern in Christus in dieser Hinsicht<br />

eine Verantwortung. »Lehren« hat mit<br />

Glaubenstatsachen zu tun, während sich<br />

»ermahnen« auf die Pflichten des Christen<br />

bezieht. Wir schulden es unseren<br />

Brüdern und Schwestern, unser Bibelwissen<br />

mit ihnen zu teilen und zu versuchen,<br />

ihnen durch praktischen und gottesfürchtigen<br />

Rat zu helfen. Wenn »in<br />

aller Weisheit« gelehrt und ermahnt<br />

wird, dann wird solcher Rat viel eher<br />

akzeptiert, als wenn wir unweise oder<br />

lieblos sprechen.<br />

Der dritte Gedanke lautet, daß wir<br />

»mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen<br />

Liedern … Gott in« unseren »Herzen<br />

in Gnade« singen sollen. »Psalmen«<br />

bezieht sich auf die von Gott einge-<br />

1016<br />

gebenen Texte im gleichnamigen Buch<br />

der Bibel, die im israelitischen Gottesdienst<br />

gesungen wurden. »Loblieder«<br />

dagegen sind Lieder, die an Gott, den<br />

Vater oder an den Herrn Jesus Christus<br />

gerichtet sind und ihn loben und anbeten.<br />

»Loblieder« sind nicht in dem<br />

demselben Sinne inspiriert wie die<br />

»Psalmen«. »Geistliche Lieder« bezieht<br />

sich auf christliche Poesie, die christliche<br />

Erfahrungen widerspiegeln.<br />

Wenn wir diese verschiedenen Arten<br />

von Liedern singen, dann sollten wir »in<br />

Gnade« oder mit Dank »in« unserem<br />

»Herzen« für »Gott« singen. An diesem<br />

Punkt mag es gut erscheinen zu sagen,<br />

daß der Christ unterscheiden sollte, welche<br />

Art von Musik er benutzt. Viele sogenannte<br />

»christliche« Musik von heute<br />

ist leichtfertig und hohl. Ein Großteil<br />

dieser Musik ist ausgesprochen schriftwidrig<br />

und noch mehr der weltlichen<br />

Pop- und Rockmusik ähnlich, so daß sie<br />

eine Schande für den Namen Christi ist.<br />

Vers 16 ist Epheser 5,18.19 sehr ähnlich,<br />

wo wir lesen: »Und berauscht euch<br />

nicht mit Wein, worin Ausschweifung<br />

ist, sondern werdet voll Geist, indem ihr<br />

zueinander in Psalmen und Lobliedern<br />

und geistlichen Liedern redet und dem<br />

Herrn mit eurem Herzen singt und<br />

spielt.« In Kolosser 3,16 ist der Hauptunterschied,<br />

daß es nicht heißt »werdet voll<br />

Geist«, sondern Paulus sagt: »Das Wort<br />

des Christus wohne reichlich in euch.«<br />

Mit anderen Worten, mit dem Heiligen<br />

Geist und mit dem Wort Gottes erfüllt zu<br />

sein ist notwendig, um ein freudiges,<br />

nützliches und fruchtbares Leben zu<br />

führen. Wir werden nicht mit dem Geist<br />

erfüllt, wenn wir nicht voll des Wortes<br />

Gottes sind, und das Studium des Wortes<br />

Gottes wird so lange ineffektiv bleiben,<br />

wie wir uns nicht von Herzen der Kontrolle<br />

des Heiligen Geistes hingeben.<br />

Können wir daraus nicht schließen, daß<br />

mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden,<br />

bedeutet, auch mit dem Wort Gottes<br />

erfüllt zu sein? Die Fülle des Heiligen<br />

Geistes ist keine geheimnisvolle, emotionale<br />

Krise, die wir einmal im Leben<br />

durchmachen, sondern besteht darin,

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