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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Lukas 22<br />

Verrat durch Judas, das zweite der selbstsüchtige<br />

Eifer der Jünger und nun kommen<br />

wir zur Feigheit des Petrus.<br />

22,31.32 Die Wiederholung »Simon,<br />

Simon« spricht von der Liebe und Güte<br />

des Herzens Christi für seinen schwankenden<br />

Jünger. »Satan« hatte alle Jünger<br />

»begehrt«, sie »zu sichten wie den Weizen«.<br />

Jesus sprach Petrus als Vertreter<br />

aller Jünger an. Doch der Herr hatte für<br />

Simon »gebetet«, daß sein »Glaube«<br />

nicht Schaden erleide. (»Ich aber habe für<br />

dich gebetet« sind ungeheuerliche Worte.)<br />

Nachdem Petrus zu Jesus »zurückgekehrt«<br />

sein würde, sollte er seine »Brüder<br />

stärken«. Dieses Zurückkehren bedeutet<br />

nicht das zurückkehren zur Errettung,<br />

sondern die Wiederherstellung, nachdem<br />

er vom Glaubensweg abgewichen<br />

ist.<br />

22,33.34 Mit unangemessenem<br />

Selbstvertrauen verkündigte Petrus, daß<br />

er »bereit« sei, Jesus »ins Gefängnis und<br />

in den Tod« zu folgen. Doch Jesus mußte<br />

ihm sagen, daß er, noch ehe der Morgen<br />

grauen würde, »dreimal geleugnet«<br />

haben werde, daß er den Herrn auch nur<br />

kenne!<br />

In Markus 14,30 wird der Herr<br />

zitiert, daß er gesagt habe, daß Petrus<br />

ihn dreimal verleugnen würde, ehe der<br />

Hahn zweimal krähte. In Matthäus<br />

26,34, Lukas 22,34 und Johannes 13,38<br />

sagt der Herr, daß Petrus ihn dreimal<br />

verraten würde, ehe der Hahn kräht. Es<br />

ist zugegebenermaßen schwierig, diesen<br />

scheinbaren Widerspruch aufzulösen.<br />

Es ist möglich, daß mehr als ein<br />

Hahn kräht, einer in der Nacht und<br />

einer in der Dämmerung. Auch sollte<br />

man beachten, daß die Evangelien mindestens<br />

sechs verschiedene Leugnungen<br />

durch Petrus berichten. Petrus verleugnete<br />

Jesus vor<br />

1. einer jungen Frau (Matth 26,69.70;<br />

Mk 14,66-68),<br />

2. einer anderen jungen Frau (Matth<br />

26,71.72),<br />

3. der Menge, die dabei stand (Matth<br />

26,73.74; Mk 14,70.71),<br />

4. einem Mann (Lk 22,58),<br />

5. einem anderen Mann (Lk 22,59.60),<br />

326<br />

6. dem Diener des Hohenpriesters<br />

(Joh 18,26.27) Dieser Mann ist wahrscheinlich<br />

keiner der bisher genannten,<br />

weil er sagte: »Sah ich dich nicht<br />

im Garten mit ihm?« (V. 26).<br />

H. Die neue Marschordnung (22,35-38)<br />

22,35 Früher einmal hat der Herr die Jünger<br />

»ohne Börse und Tasche und Sandalen«<br />

ausgesandt« – nur mit dem absoluten<br />

Minimum. Das Allernötigste sollte<br />

für sie reichen. Und so war es auch gewesen.<br />

Sie mußten bekennen, daß ihnen<br />

»nichts« gefehlt habe.<br />

22,36 Doch nun würde er sie bald verlassen,<br />

und sie mußten in eine neue Phase<br />

des Dienstes für ihn eintreten. Sie würden<br />

Armut, Hunger und Gefahren ausgesetzt<br />

sein, und es würde notwendig<br />

werden, für ihre laufenden Bedürfnisse<br />

Vorsorge zu tragen. Nun sollten sie »eine<br />

Börse, . . . eine Tasche« mitnehmen, und<br />

wenn sie kein »Schwert« hätten, sollten<br />

sie ihr »Kleid« verkaufen und »ein<br />

Schwert« dafür kaufen. Was meinte der<br />

Retter, als er den Jüngern befahl, »ein<br />

Schwert zu kaufen?« Es ist eindeutig,<br />

daß er nicht gemeint haben kann, daß die<br />

Jünger das Schwert als Angriffswaffe<br />

gegen andere Menschen einsetzen sollten.<br />

Das wäre eine Verletzung seiner Lehren<br />

in solchen Abschnitten wie:<br />

»Mein Reich ist nicht von dieser Welt;<br />

wenn mein Reich von dieser Welt wäre,<br />

so hätten meine Diener gekämpft«<br />

(Joh 18,36).<br />

»Denn alle, die das Schwert nehmen,<br />

werden durchs Schwert umkommen«<br />

(Matth 26,52).<br />

»Liebt eure Feinde (Matth 5,44).<br />

»Wenn jemand dich auf deine rechte<br />

Backe schlagen wird, dem biete auch die<br />

andere dar« (Matth 5,39; s. a. 2. Kor 10,4).<br />

Was meinte also Jesus mit Schwert?<br />

1. Einige sind der Meinung, daß er das<br />

Schwert des Geistes meinte, welches<br />

das Wort Gottes ist (Eph 6,17). Das ist<br />

möglich, doch müßte man dann die<br />

Börse, die Tasche und das Kleid ebenfalls<br />

geistlich deuten.<br />

2. <strong>William</strong>s ist der Ansicht, daß das<br />

Schwert für den Schutz einer ordent-

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