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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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erfahren hat. Zweifellos bestand der<br />

»Trost« in der guten Nachricht, die Titus<br />

ihm nach Mazedonien gebracht hatte.<br />

Der Apostel fährt dann fort zu zeigen,<br />

daß sich alles <strong>zum</strong> Guten für die Gläubigen<br />

auswirkt, denen er dient, ganz<br />

gleich, ob er nun angefochten oder getröstet<br />

wird. Der Dank ist an den »Gott und<br />

Vater unseres Herrn Jesus Christus« gerichtet.<br />

Dies ist der volle Titel Gottes im<br />

NT. Er wird nun nicht mehr der Gott<br />

Abrahams, Isaaks oder Jakobs genannt.<br />

Nun ist er »der Gott und Vater unseres<br />

Herrn Jesus Christus«. Dieser Name<br />

steht übrigens für die große Wahrheit,<br />

daß Jesus sowohl Gott als auch Mensch<br />

ist. Gott ist der Gott »unseres Herrn Jesus<br />

Christus« – das bezieht sich auf seine<br />

Beziehung zu Jesus, dem Menschensohn.<br />

Doch Gott ist auch der Vater »unseres<br />

Herrn Jesus Christus« – das bezieht sich<br />

auf seine Beziehung zu Christus, dem<br />

Sohn Gottes. Weiter wird Gott hier als<br />

»der Vater der Erbarmungen und Gott<br />

allen Trostes« beschrieben. Von ihm<br />

allein empfangen wir alle Barmherzigkeit<br />

und allen Trost.<br />

1,4 In allen seinen Anfechtungen war<br />

sich Paulus doch der tröstenden Gegenwart<br />

Gottes bewußt. Hier nennt uns Paulus<br />

einen der Gründe, weshalb Gott ihn<br />

tröstete. Es geschah, damit er andere mit<br />

demselben »Trost, mit dem« er »von Gott<br />

getröstet« wurde, »trösten könne«. Für<br />

uns bedeutet »Trost« normalerweise Tröstung<br />

in Zeiten des Leides. Doch im NT<br />

hat das Wort eine weitergehende Bedeutung.<br />

Es bedeutet auch Ermutigung und<br />

Ermahnung, die wir durch Menschen<br />

erhalten, die in Notzeiten bei uns sind. In<br />

diesem Vers steckt eine praktische Anwendung<br />

für uns alle. Wir sollen uns<br />

daran erinnern, daß wir, wenn wir getröstet<br />

werden, diesen Trost anderen weitergeben<br />

sollten. Wir sollten das Krankenund<br />

Sterbebett nicht meiden, sondern zu<br />

denen eilen, die unsere Ermutigung<br />

brauchen. Wir werden nicht getröstet,<br />

damit wir uns wohlfühlen, sondern um<br />

Tröster zu sein.<br />

1,5 Paulus kann deshalb andere trösten,<br />

weil die Tröstungen »des Christus«<br />

2. Korinther 1<br />

den »Leiden« gleich sind, die man für ihn<br />

erduldet. Unter »Leiden des Christus« ist<br />

auf keinen Fall das Sühneleiden Christi<br />

zu verstehen. Das war einzigartig, und<br />

daran kann niemand teilhaben. Doch die<br />

Christen können und werden leiden,<br />

weil sie <strong>zum</strong> Herrn Jesus gehören. Sie<br />

erleiden Tadel, Ablehnung, Feindschaft,<br />

Haß, Verleugnung, Verrat usw. Diese<br />

werden auch »die Leiden des Christus«<br />

genannt, weil er sie erdulden mußte, als<br />

er auf der Erde war, und sie noch immer<br />

erduldet, wenn Glieder seines Leibes sie<br />

erfahren. In all unseren Anfechtungen<br />

wird er angefochten (s. Jes 63,9 Elb).<br />

Doch Paulus argumentiert hier, daß es<br />

für alle diese Leiden einen reichen Ausgleich<br />

gibt, nämlich, daß man entsprechend<br />

auch Anteil am »Trost« Christi hat,<br />

und dieser »Trost« ist überreich.<br />

1,6 Der Apostel durfte erkennen, daß<br />

sowohl aus seinen Anfechtungen als<br />

auch aus seinem Trost Gutes entstand.<br />

Beides wurde durch das Kreuz geheiligt.<br />

Wenn er »bedrängt« wurde, dann führte<br />

das zu »Trost und Heil« für die Heiligen<br />

– nicht zur Erlösung ihrer Seele, sondern<br />

zur Stärkung, die sie durch ihre<br />

Anfechtungen hindurchtragen konnte.<br />

Sie wurden durch das Aushalten des<br />

Paulus ermutigt und herausgefordert<br />

und sollten schlußfolgern, daß Gott,<br />

wenn er Paulus die Gnade gab, Leiden<br />

zu ertragen, auch ihnen diese Gnade<br />

geben könnte. Als sich Samuel Rutherford<br />

im »Keller der Widrigkeiten« befand,<br />

wie es recht oft geschah, fing er an,<br />

sich nach den »besten Leiden« des Herrn<br />

umzusehen. Vielleicht lernte er das<br />

durch das Beispiel des Paulus, der wohl<br />

immer in der Lage war, trotz seiner Tränen<br />

noch den Regenbogen zu entdecken.<br />

Der Trost, den der Apostel empfing,<br />

sollte die Korinther mit »Trost« erfüllen<br />

und sie zu geduldigem Ausharren inspirieren,<br />

wenn sie durch dieselben Verfolgungen<br />

gehen müßten wie er. Nur diejenigen,<br />

die durch die tiefsten Erprobungen<br />

hindurchgehen mußten, können ein<br />

geeignetes Wort zu anderen reden, die<br />

berufen sind, dasselbe durch<strong>zum</strong>achen.<br />

Eine Mutter, die ihr einziges Kind ver-<br />

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