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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 2<br />

Daher erkennen wir, daß ein bestimmter<br />

Mensch durch Gnade, durch Glauben,<br />

durch das Blut, durch Gott, durch Kraft<br />

und durch Werke gerechtfertigt ist. Doch<br />

stellt das keinen Widerspruch dar. Diese<br />

Aussagen zeigen lediglich verschiedene<br />

Aspekte der gleichen Wahrheit. Gnade<br />

ist die Grundlage, auf der Gott rechtfertigt,<br />

Glaube ist das Mittel, durch das der<br />

Mensch die Rechtfertigung annimmt,<br />

das Blut ist der Preis, den unser Heiland<br />

dafür zu zahlen hatte, Gott ist Handelnder<br />

bei der Rechtfertigung, Kraft ist der<br />

Beweis der Rechtfertigung und Werke<br />

sind ihr Ergebnis.<br />

2,14 Jakobus besteht darauf, daß ein<br />

Glaube, der sich nicht in Werken auswirkt,<br />

nicht erretten kann. Es gibt zwei<br />

Schlüssel, die sehr helfen, diesen Vers zu<br />

verstehen. Erstens sagt Jakobus nicht:<br />

»Was nützt es, … obwohl ein Mensch<br />

glauben hat.« Sondern er sagt: »Was<br />

nützt es, … wenn jemand sagt, er habe<br />

Glauben.« Mit anderen Worten, es geht<br />

hier nicht um einen, der wirklich Glauben<br />

hat, und doch nicht gerettet ist. Jakobus<br />

beschreibt denjenigen, der nichts als<br />

seine Behauptung hat, zu glauben. Er<br />

sagt, daß er Glauben habe, aber in seinem<br />

Leben weist nichts außer seine Behauptung<br />

darauf hin. Der zweite hilfreiche<br />

Schlüssel zu diesem Vers findet sich in<br />

der Übersetzung »Hoffnung für alle«:<br />

»Kann ihn ein solcher 5)<br />

Glaube … ret-<br />

ten?« Mit anderen Worten: »Kann ihn<br />

diese Art von Glauben retten?« Wenn wir<br />

fragen, welche Art von Glauben Jakobus<br />

meint, dann finden wir die Antwort im<br />

ersten Teil des Verses. Er spricht über<br />

einen Glauben, der nur aus Worten besteht,<br />

sich aber nicht in Werken beweist.<br />

Solch ein Glaube ist wertlos. Er ist »heiße<br />

Luft«, weiter nichts.<br />

2,15.16 Nun wird gezeigt, wie vergeblich<br />

Worte ohne Taten sind. Wir lernen<br />

zwei Menschen kennen. Der eine hat<br />

weder genug zu essen noch anzuziehen.<br />

Der andere hat beides, ist aber nicht<br />

bereit zu teilen. Er gibt aber mit Worten<br />

Großzügigkeit vor und sagt zu seinem<br />

armen Bruder: »Geh und zieh dir etwas<br />

an und esse etwas gutes.« Aber er hebt<br />

1278<br />

noch nicht einmal den kleinen Finger, um<br />

etwas dafür zu tun. Was nützen solche<br />

Worte? Sie sind ausgesprochen wertlos!<br />

Sie stillen weder Hunger noch bieten sie<br />

Wärme für den Leib.<br />

2,17 »So ist auch der Glaube, wenn er<br />

keine Werke hat, in sich selbst tot.« Ein<br />

Glaube ohne Werke ist überhaupt kein<br />

Glaube. Er ist bloßes Gerede. Jakobus<br />

sagt hier jedoch nicht, daß wir durch<br />

Glaube und Werke gerettet werden.<br />

Wenn wir das meinen, dann verunehren<br />

wir das vollkommene Werk des Herrn<br />

Jesus Christus am Kreuz. Wenn wir durch<br />

Glaube und Werke gerettet würden, gäbe<br />

es zwei Retter: Jesus und uns selbst. Aber<br />

das NT macht uns sehr deutlich, daß<br />

Christus der eine und einzige Retter ist.<br />

Jakobus will hier betonen, daß wir nicht<br />

durch einen Glauben gerettet werden,<br />

der nur aus Worten besteht, sondern<br />

durch einen solchen Glauben, der sich in<br />

guten Werken auswirkt. Mit anderen<br />

Worten, die Werke sind nicht die Wurzel<br />

der Errettung, sondern ihre Frucht, sie<br />

sind nicht Ursache, sondern Wirkung.<br />

Calvin hat das so ausgedrückt: »Wir werden<br />

durch Glauben allein gerettet, aber<br />

nicht durch einen Glauben, der allein ist.«<br />

2,18 Echter Glaube und gute Werke<br />

sind untrennbar miteinander verbunden.<br />

Jakobus zeigt uns das, indem er uns<br />

einen kleinen Abschnitt einer Unterhaltung<br />

zweier Männer wiedergibt. Der<br />

erste Mann, der wirklich gerettet ist, ist<br />

der Sprecher. Der zweite Mann behauptet,<br />

gläubig zu sein, aber er zeigt diesen<br />

Glauben nicht durch gute Werke. Der<br />

erste fordert nun den anderen durch<br />

einen Anspruch heraus, den der nicht<br />

erfüllen kann. Wir könnten die Unterhaltung<br />

etwa so wiedergeben: »Ja«, sagt der<br />

erste Mann richtig und gerechtfertigt,<br />

»du magst sagen, daß du Glauben hast,<br />

aber du hast keine Werke vorzuweisen,<br />

die das zeigen. Ich behaupte, daß Glaube<br />

durch gute Werke bestätigt wird. Beweise<br />

mir, daß du Glauben ohne gute Werke<br />

hast. Das gelingt dir nicht. Glaube ist<br />

unsichtbar. Du kannst anderen deinen<br />

Glauben nur durch ein entsprechendes<br />

Leben beweisen. Ich werde dir aus mei-

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