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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 3<br />

Reich existiert heute, während der König<br />

abwesend ist, in den Herzen aller, die<br />

sein Königtum anerkennen. Die ethischen<br />

und moralischen Prinzipien dieses<br />

Reiches, einschließlich der Bergpredigt,<br />

sind auf uns heute anwendbar. Diese<br />

Zwischenzeit des Reiches wird in den<br />

Gleichnissen in Matthäus 13 beschrieben.<br />

Die vierte Phase des Reiches können<br />

wir mit dem Wort Verwirklichung beschreiben.<br />

Die verwirklichte Form des<br />

Reiches ist die tausendjährige Herrschaft<br />

Christi auf Erden, die durch die Verklärung<br />

Jesu dargestellt wurde, als er in<br />

der Herrlichkeit seiner zukünftigen<br />

Herrschaft erschien (Matth 17,1-8). Jesus<br />

bezog sich auf diese Phase in Matthäus<br />

8,11, als er sagte: »Ich sage euch aber, daß<br />

viele von Osten und Westen kommen<br />

und mit Abraham und Isaak und Jakob<br />

zu Tisch liegen werden in dem Reich der<br />

Himmel.«<br />

Die endgültige Form wird das ewige<br />

Reich sein. Es wird in 2. Petrus 1,11 als<br />

»das ewige Reich unseres Herrn und<br />

Heilandes Jesus Christus« beschrieben.<br />

Der Ausdruck »Reich der Himmel«<br />

findet sich nur im Matthäusevangelium,<br />

»Reich Gottes« dagegen wird in allen<br />

vier Evangelien benutzt. Praktisch gesehen<br />

besteht zwischen beiden kein Unterschied,<br />

denn über beide werden die gleichen<br />

Aussagen gemacht. In Matth 19,23<br />

sagt Jesus z. B., daß es für einen Reichen<br />

schwer sei, in das Reich der Himmel zu<br />

gelangen. Markus (10,23) und Lukas<br />

(18,24) schreiben, daß Jesus dasselbe<br />

über das »Reich Gottes« sagte (s. a. Matth<br />

19,24, wo der Ausdruck »Reich Gottes«<br />

im gleichen Zusammenhang verwendet<br />

wird.)<br />

Wir haben bereits oben erwähnt, daß<br />

das Reich der Himmel einen äußeren<br />

und einen inneren Bereich hat. Da das<br />

gleiche für das Reich Gottes gilt, ist das<br />

ein weiterer Hinweis, daß die beiden<br />

Ausdrücke dasselbe bedeuten. Das Reich<br />

Gottes enthält ebenfalls die Echten und<br />

die Falschen. Das kann man in den<br />

Gleichnissen vom Sämann (Lk 8,4-10),<br />

vom Senfkorn (Lk 13,18.19) und vom<br />

Sauerteig (Lk 13,20,21) sehen. Auch sein<br />

30<br />

innerer Bereich kann nur von denen erreicht<br />

werden, die wiedergeboren sind<br />

(Joh 3,3.5).<br />

Zum Schluß noch einen Punkt: Das<br />

Reich ist nicht mit der Kirche oder<br />

Gemeinde Gottes identisch. Das Reich<br />

begann, als Christus seinen öffentlichen<br />

Dienst begann, die Gemeinde entstand<br />

erst an Pfingsten (Apg 2). Das Reich wird<br />

fortbestehen, bis die Erde zerstört werden<br />

wird, die Gemeinde wird nur bis zur<br />

Entrückung (die Aufnahme oder Wegnahme<br />

der Gemeinde von der Erde,<br />

wenn Christus vom Himmel herabsteigt<br />

und alle Gläubigen mit sich nach Hause<br />

nimmt – 1. Thess 4,13-18) auf der Erde<br />

bleiben. Die Gemeinde wird mit Christus<br />

bei seiner zweiten Wiederkunft wiederkehren<br />

und mit ihm als seine Braut regieren.<br />

Gegenwärtig sind diejenigen, die im<br />

inneren Bereich des Königreiches sind,<br />

gleichzeitig Glieder der Gemeinde.<br />

3,3 Wenn wir nun zur Auslegung von<br />

Matthäus 3 zurückkehren, wollen wir<br />

festhalten, daß der vorbereitende Dienst<br />

des Johannes schon über 700 Jahre vor<br />

seiner Zeit von Jesaja vorausgesagt worden<br />

war:<br />

Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt<br />

den Weg des Herrn! Ebnet in der Steppe<br />

eine Straße für unseren Gott! (Jes 40,3)<br />

Johannes war die Stimme. Das Volk<br />

Israel war geistlich gesehen die Wüste –<br />

leblos und unfruchtbar. Johannes rief das<br />

Volk auf, »den Weg des Herrn« zu bereiten,<br />

indem sie Buße wegen ihrer Sünde<br />

taten, ihnen abschwörten und »seine<br />

Pfade gerade machten«, indem sie alles<br />

aus ihrem Leben verbannten, was seine<br />

völlige Herrschaft verhindern könnte.<br />

3,4 Das Gewand des Täufers bestand<br />

aus Kamelhaaren – nicht die weichen,<br />

luxoriösen Kamelhaarstoffe unserer Zeit,<br />

sondern das rauhe Gewand eines Mannes,<br />

der ständig draußen lebt. Auch trug<br />

er einen ledernen Gürtel. Das war die<br />

gleiche Kleidung, wie sie auch Elia trug<br />

(2. Kön 1,8), und diente vielleicht dazu,<br />

die Israeliten in dem Glauben zu bestärken,<br />

daß die Aufgabe von Elia und<br />

Johannes die gleiche war (Mal 3,23;

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