05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. Timotheus 5<br />

auch die Christen lehren, für die zu sorgen,<br />

die zu ihnen gehören und verlassen<br />

sind.<br />

5,8 Die Ernsthaftigkeit der Sünde,<br />

wenn jemand »für die Seinen« (d. h.<br />

seine Verwandten) »und besonders für«<br />

diejenigen, die seinem Haushalt angehören,<br />

nicht sorgt, wird hier betont.<br />

Ein solches Handeln stellt eine Verleugnung<br />

des Glaubens dar. Der christliche<br />

Glaube gebietet durchgehend, daß diejenigen,<br />

die wirklich gläubig sind, für<br />

einander sorgen sollten. Wenn ein Christ<br />

das nicht tut, dann leugnet er durch sein<br />

Handeln genau die Wahrheiten, die das<br />

Christentum lehrt. So jemand ist<br />

»schlechter als ein Ungläubiger« und<br />

zwar aus dem einfachen Grunde, daß die<br />

meisten Ungläubigen für ihre Verwandten<br />

liebevoll sorgen. Auch kann ein<br />

Christ auf diese Weise Schande über den<br />

Namen des Herrn bringen, wie es ein<br />

Ungläubiger nie könnte.<br />

5,9 Es geht aus diesem Vers hervor,<br />

daß eine Liste von Namen in jeder Ortsgemeinde<br />

geführt wurde, die namentlich<br />

diejenigen Witwen erwähnte, für die die<br />

Gemeinde aufkam. Paulus bestimmt<br />

hier, daß keine »Witwe« in dieses »Verzeichnis<br />

eingetragen« werden soll, die<br />

nicht »wenigstens sechzig Jahre alt ist«.<br />

Der Ausdruck »eines Mannes Frau«<br />

bringt die gleichen Probleme mit sich wie<br />

der entsprechende Ausdruck im Zusammenhang<br />

mit den Bischöfen und Diakonen.<br />

Die Erklärungen lauten in diesem<br />

Zusammenhang ähnlich. Es bedeutet <strong>zum</strong>indest,<br />

daß das Leben einer solchen<br />

Witwe über jeden Zweifel erhaben sein<br />

muß, ohne daß man irgendwelches Unrecht<br />

vermuten kann.<br />

5,10 Um in das Verzeichnis aufgenommen<br />

zu werden, muß eine Witwe<br />

auch dafür bekannt sein, daß sie solche<br />

»guten Werke« getan hat, wie es einem<br />

geistlich gesinnten Gläubigen ansteht.<br />

Die Worte »wenn sie Kinder auferzogen«<br />

hat, bedeuten zweifellos, daß sie sie<br />

in solcher Weise aufgezogen haben muß,<br />

daß sie von ihrer Glaubhaftigkeit und<br />

ihrer christlichen Familie Zeugnis ablegen.<br />

Kinder aufzuziehen ist an sich noch<br />

1118<br />

keine Tugend, sondern nur, sie gut aufzuziehen.<br />

Ein anderes Kennzeichen einer gottesfürchtigen<br />

Witwe ist, daß sie »Fremden«<br />

gegenüber gastfreundlich ist. Immer<br />

wieder wird die Tugend der Gastfreundschaft<br />

im NT erwähnt und empfohlen.<br />

Das Waschen der Füße der Besucher<br />

war die Aufgabe eines Sklaven. Hier ist<br />

wohl der Gedanke folgender, daß nämlich<br />

die Witwe für ihre Mitchristen sehr<br />

niedrige Dienste geleistet hat. Doch es<br />

kann auch bedeuten, daß sie auf geistliche<br />

Weise »der Heiligen Füße gewaschen«<br />

hat, nämlich indem sie sie mit<br />

dem Wasser des Wortes wusch. Das bedeutet<br />

keinen öffentlichen Dienst, sondern<br />

den Besuch in Familien und die<br />

Anwendung des Wortes Gottes auf solche<br />

Weise, daß Gläubige von den Verunreinigungen<br />

gereinigt wurden, die sie<br />

sich in ihrem Alltag zugezogen haben.<br />

Hilfe für »Bedrängte« bezieht sich auf<br />

barmherzige Taten für die Kranken,<br />

Trauernden oder auf andere Art Leidenden.<br />

Kurz gesagt, um in der Liste der Ortsgemeinde<br />

eingetragen zu sein, mußte<br />

diese Witwe »jedem guten Werk nachgegangen«<br />

sein.<br />

5,11 Dies ist ein schwieriger Vers,<br />

doch wir sind der Auffassung, daß die<br />

Bedeutung folgende ist: Im allgemeinen<br />

wäre es ein Fehler, »junge Witwen« zu<br />

Almosenempfängerinnen der Gemeinde<br />

zu machen. Da sie jung sind, »wollen« sie<br />

sicher wieder »heiraten«. Das wäre an<br />

sich nichts böses, doch dieses Verlangen<br />

könnte zeitweilig so stark werden, daß<br />

diese jungen Witwen sogar einen Ungläubigen<br />

heiraten könnten. Der Apostel<br />

nennt das »Christus zuwider üppig<br />

geworden«. Wenn sie die Wahl haben,<br />

einen Heiden zu heiraten oder aus Liebe<br />

zu Christus und aus Gehorsam gegen<br />

seinen Willen ledig zu bleiben, wird eine<br />

junge Witwe wahrscheinlich »heiraten«.<br />

Das würde natürlich Schande über die<br />

Gemeinde bringen, die sie unterstützt.<br />

5,12 »Urteil« heißt hier nicht ewige<br />

Verdammnis, sondern daß sie dieses

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!