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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Markus 15<br />

Q. Die Kreuzigung (15,22-32)<br />

Der Geist Gottes beschreibt die Kreuzigung<br />

einfach und ohne Gefühlsüberschwang.<br />

Er beschreibt weder ausführlich<br />

die außerordentliche Grausamkeit<br />

dieser Art der Hinrichtung noch die Leiden,<br />

die mit ihr verbunden waren.<br />

Der genaue Ort, an dem die Kreuzigung<br />

stattfand, ist heute unbekannt.<br />

Obwohl die Stelle, wo die Kreuzigung<br />

nach der Überlieferung stattfand, nämlich<br />

bei der Grabeskirche, heute innerhalb<br />

der Mauern Jerusalems liegt, sagen<br />

diejenigen, die sie für die richtige Stätte<br />

halten, daß sie zur Zeit Christi außerhalb<br />

der Mauern lag. Ein anderer Ort, der vorgeschlagen<br />

wurde, ist »Gordons Golgatha«,<br />

nördlich der Stadtmauer in der<br />

Nähe eines Gartens gelegen.<br />

15,22 Golgatha ist die aramäische<br />

Bezeichnung für Schädel. Das Wort<br />

»Kalvarienberg«, das im Deutschen seltener<br />

verwendet wird, stammt aus dem<br />

Lateinischen. Vielleicht sah der Ort<br />

einem Schädel ähnlich oder erhielt seinen<br />

Namen, weil er eine Hinrichtungsstätte<br />

war.<br />

15,23 Die Soldaten boten Jesus »mit<br />

Myrrhe vermischten Wein« an. Das war<br />

eine Art Droge, die seine Sinne benebelt<br />

hätte. Er war jedoch entschlossen, die<br />

Sünden der Menschheit bei vollem Bewußtsein<br />

zu tragen, und wollte das<br />

Getränk deshalb nicht annehmen.<br />

15,24 Die Soldaten spielten um die<br />

Kleider der Gekreuzigten. Als sie das<br />

Gewand des Retters nahmen, nahmen sie<br />

ihm seinen ganzen irdischen Besitz.<br />

15,25-28 Es war nun 9 Uhr morgens,<br />

als sie ihn kreuzigten. Über seinem Kopf<br />

hatten sie die Inschrift »Der König der<br />

Juden« angebracht. (Markus gibt nicht<br />

die gesamte Inschrift wieder, sondern<br />

beschränkt sich auf die Hauptaussage, s.<br />

Matth 27,37; Lk 23,38; Joh 19,19.) Zwei<br />

Räuber wurden mit ihm gekreuzigt, auf<br />

jeder Seite einer – wie Jesaja vorausgesagt<br />

hatte, daß er in seinem Tod zu den<br />

Verbrechern gezählt werden würde<br />

(Jes 53,12). 21)<br />

216<br />

15,29.30 Der Herr Jesus wurde von<br />

den Vorübergehenden (V. 29.30), den<br />

Hohenpriestern und Schriftgelehrten<br />

(V. 31.32a) und den Räubern (V. 32b) verspottet.<br />

Die »Vorübergehenden« waren wahrscheinlich<br />

Juden, die sich darauf vorbereiteten,<br />

das Passah in der Stadt zu halten.<br />

Draußen nahmen sie sich die Zeit<br />

anzuhalten, um das wahre Passahlamm<br />

zu schmähen. Sie zitierten ihn wieder einmal<br />

falsch, daß er gedroht habe, ihren geliebten<br />

Tempel abzubrechen und in drei<br />

Tagen wieder aufzubauen. Wenn er so<br />

mächtig wäre, könne er sich doch selbst<br />

retten und vom Kreuz heruntersteigen.<br />

15,31 Die Hohenpriester und Schriftgelehrten<br />

schmähten ihn wegen seines<br />

Anspruchs, andere zu retten: »Andere<br />

hat er gerettet, sich selbst kann er nicht<br />

retten.« Das war wirklich grausam, aber<br />

dennoch unbeabsichtigt wahr. Es gilt<br />

sowohl für das Leben unseres Herrn als<br />

auch für das unsrige. Wir können nicht<br />

andere retten, wenn wir noch uns selbst<br />

retten wollen.<br />

15,32 Die religiösen Führer forderten<br />

ihn auch auf, vom Kreuz herabzusteigen,<br />

wenn er der Messias, »der König Israels«,<br />

wäre. Dann, so sagten sie, würden sie<br />

glauben. Sie wollten glauben, sobald sie<br />

etwas sähen. 22)<br />

Aber die Reihenfolge Gottes<br />

lautet: »Glaube, und du wirst sehen.«<br />

Sogar die Verbrecher verspotteten<br />

ihn!<br />

R. Drei Stunden Finsternis (15,33-41)<br />

15,33 Zwischen 12 und 15 Uhr war das<br />

ganze Land von einer Finsternis bedeckt.<br />

Jesus trug zu dieser Zeit das ganze<br />

Gericht Gottes über unsere Sünden. Er<br />

erlitt völlige Verlassenheit und Trennung<br />

von Gott. Kein Mensch kann je die Qual<br />

verstehen, die er erlitt, als er für uns zur<br />

Sünde gemacht wurde.<br />

15,34 Gegen Ende seiner Qual »schrie<br />

Jesus mit lauter Stimme« (auf aramäisch):<br />

»Mein Gott, mein Gott, warum<br />

hast du mich verlassen?« Gott hatte ihn<br />

verlassen, weil er sich in seiner Heiligkeit<br />

von der Sünde trennen muß. Der Herr<br />

Jesus hatte nun alle unsere Sünden auf

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