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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Einführung<br />

Der zweite Thessalonicherbrief<br />

»Wie in seinem ersten Brief bekämpft der Apostel den Irrtum nicht direkt,<br />

sondern bereitet die Herzen der Heiligen schrittweise und von allen Seiten darauf vor,<br />

so daß die Wahrheit festgehalten und der Irrtum ausgeschlossen wird,<br />

sobald er in Erscheinung tritt.<br />

Das ist die Vorgehensweise der göttlichen Gnade und Weisheit;<br />

das Herz wird zurecht gebracht,<br />

und es wird nicht nur der einzelne Irrtum oder die einzelne Sünde behandelt.«<br />

<strong>William</strong> Kelly<br />

I. Einzigartige Stellung im Kanon<br />

Die wichtigen Wahrheiten, die sich in<br />

diesem Brief finden, sind sowohl lehrmäßiger<br />

als auch praktischer Art. Paulus<br />

vertieft und korrigiert das Wissen der<br />

Thessalonicher über die Wiederkunft<br />

Christi und die Offenbarung des Menschen<br />

der Sünde. Er gibt auch bezüglich<br />

der Gläubigen nüchterne Ratschläge, die<br />

die Wiederkunft Christi als Ausrede<br />

dafür benutzen wollten, nicht zu arbeiten<br />

– dann sollen sie auch nicht essen!<br />

II. Verfasserschaft<br />

Wenn überhaupt, dann sind die äußeren<br />

Beweise für den 2. Thessalonicherbrief<br />

noch aussagekräftiger als die für den<br />

1. Thessalonicherbrief. Er wird nicht nur<br />

früh durch Polykarp, Ignatius und Justin<br />

bezeugt (auch im Marcionitischen Prolog<br />

und im Muratorischen Kanon), sondern<br />

Irenäus zitiert den 2. Thessalonicherbrief<br />

auch namentlich.<br />

Weil der Brief so kurz ist, finden sich<br />

in ihm nicht so viele innere Beweise wie im<br />

1. Thessalonicherbrief, doch ergänzt er<br />

diesen Brief so gut und stimmt mit ihm<br />

so gut überein, daß nur wenige Gelehrte<br />

zögern, ihn als Paulusbrief zu akzeptieren.<br />

III.Datierung<br />

Der 2. Thessalonicherbrief wurde als<br />

Antwort auf weitere Fragen und auch<br />

auf Mißverständnisse von Teilen des<br />

1. Thessalonicherbriefes geschrieben.<br />

Man braucht nicht viel mehr als ein paar<br />

Monate oder sogar Wochen zu veranschlagen,<br />

die zwischen der Abfassung<br />

der beiden Briefe vergangen sind. Paulus,<br />

Silvanus und Timotheus sind noch<br />

immer beieinander (1,1), und Korinth ist<br />

die einzige Stadt, in der sie nach unseren<br />

Informationen zusammen gewesen sind<br />

(Apg 18,1.5). Von daher liegt das Datum<br />

in den frühen fünfziger Jahren, wahrscheinlich<br />

50 oder 51 n. Chr.<br />

IV. Hintergrund und Thema<br />

Es gab drei Hauptgründe, einen zweiten<br />

Brief schon so bald nach dem ersten zu<br />

schreiben. Die Heiligen wurden verfolgt<br />

und brauchten Ermutigung (Kap. 1). Sie<br />

wurden bezüglich des Tages des Herrn in<br />

die Irre geführt und brauchten Erleuchtung<br />

(Kap. 2). Einige lebten angesichts der<br />

Wiederkunft des Herrn im Müßiggang<br />

und mußten korrigiert werden (Kap. 3).<br />

In bezug auf den Tag des Herrn<br />

fürchteten die Gläubigen, daß sie ihn<br />

schon erlebten. Ihre Furcht wurde durch<br />

falsche Gerüchte bestärkt, die besagten,<br />

daß Paulus selbst lehre, daß der Tag<br />

schon gekommen sei. Deshalb berichtigt<br />

der Apostel dies.<br />

Es sollte eindeutig sein, daß der Tag<br />

des Herrn nicht dasselbe ist wie das<br />

Kommen des Herrn, d. h. die Entrückung.<br />

Die Heiligen fürchteten nicht,<br />

daß der Herr schon gekommen sei, sondern<br />

fürchteten, daß sie schon in der Zeit<br />

der großen Trübsal lebten, der ersten<br />

Phase des Tages des Herrn.<br />

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