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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 9<br />

bringen (Lk 4,29-31). Hier vollbrachte er<br />

einige seiner machtvollsten Wunder.<br />

9,2 Vier Männer kamen zu ihm und<br />

brachten einen Gelähmten, der auf einem<br />

primitiven Bett oder einer Matte lag. Der<br />

Bericht des Markus erzählt uns, daß sie<br />

wegen der Menge das Dach abdecken<br />

mußten und den Mann vor Jesus hinabließen<br />

(Mk 2,1-12). »Als Jesus ihren Glauben<br />

sah, sprach er zu dem Gelähmten:<br />

Sei guten Mutes, mein Sohn, deine Sünden<br />

sind vergeben.« Man beachte, daß er<br />

ihren Glauben sah. Der Glaube führte<br />

diese Männer dazu, den Gelähmten zu<br />

Jesus zu bringen, der ihn heilen sollte,<br />

und der Glaube des Gelähmten streckte<br />

sich auch nach Jesus um Heilung aus.<br />

Unser Herr belohnte diesen Glauben<br />

zuerst, indem er dem Mann seine Sünden<br />

vergab. Der große Arzt heilte die<br />

Ursache, ehe er die Symptome behandelte,<br />

er gab zuerst den größeren Segen. Das<br />

wirft die Frage auf, ob der Herr Jesus<br />

jemals einen Menschen geheilt hat, ohne<br />

ihm auch die Rettung zu geben.<br />

9,3-5 Als einige Schriftgelehrte hörten,<br />

wie Jesus diesem Mann die Sünden<br />

vergab, klagten sie ihn »bei sich selbst«<br />

der Gotteslästerung an. Schließlich konnte<br />

nur Gott Sünden vergeben – und sie<br />

würden ihn sicherlich nicht als Gott<br />

annehmen. Der allwissende Herr Jesus<br />

las ihre Gedanken, tadelte sie wegen des<br />

Argen in ihren ungläubigen Herzen und<br />

fragte sie dann, was leichter zu sagen<br />

wäre: »Deine Sünden sind vergeben,<br />

oder zu sagen: Steh auf und geh umher.«<br />

Eigentlich ist es ebenso einfach, das eine<br />

wie das andere zu sagen, doch was ist<br />

leichter zu tun? Beides ist menschlich<br />

gesehen unmöglich, aber die Ergebnisse<br />

der ersten Aufforderung waren nicht<br />

sichtbar, während die Auswirkung der<br />

zweiten sofort wahrnehmbar war.<br />

9,6.7 Um den Schriftgelehrten zu zeigen,<br />

daß er die Autorität hatte, »auf Erden<br />

Sünden zu vergeben« (und deshalb als<br />

Gott geehrt werden sollte), ließ sich Jesus<br />

herab, ihnen ein Wunder zu zeigen, das<br />

sie sehen konnten. Er wandte sich dem<br />

Gelähmten zu und sagte: »Steh auf, nimm<br />

dein Bett auf, und geh in dein Haus!«<br />

60<br />

9,8 Als die Menge sah, wie er mit seiner<br />

Matte davonging, wurde sie von<br />

zwei verschiedenen Gefühlen bewegt:<br />

Furcht und Verwunderung. Sie hatten<br />

Angst vor der Gegenwart einer so offensichtlich<br />

übernatürlichen Heimsuchung.<br />

Sie »verherrlichten Gott, der solche Vollmacht<br />

den Menschen gegeben hat«.<br />

Doch wurde ihnen nicht die Bedeutung<br />

des Wunders klar. Die sichtbare Heilung<br />

des Gelähmten geschah, um zu bestätigen,<br />

daß dem Mann die Sünden vergeben<br />

waren, was ein unsichtbares Wunder<br />

ist. Daraus hätten sie schließen müssen,<br />

daß sie nicht Zeuge davon gewesen<br />

waren, wie Gott seine Autorität an Menschen<br />

weitergibt, sondern daß Gott unter<br />

ihnen in der Person des Herrn Jesus Christus<br />

gegenwärtig war. Doch das verstanden<br />

sie nicht.<br />

Was die Schriftgelehrten angeht, so<br />

wissen wir durch spätere Ereignisse, daß<br />

sie in ihrem Unglauben und Haß nur verhärtet<br />

wurden.<br />

I. Jesus beruft Matthäus, den Zöllner<br />

(9,9-13)<br />

9,9 Die gespannte Atmosphäre, die sich<br />

um unseren Retter aufbaut, wird zeitweilig<br />

entspannt durch Matthäus' einfache<br />

und demütige Schilderung seiner<br />

eigenen Berufung. Er war ein Zöllner<br />

und samt seinen Berufskollegen bei den<br />

Juden sehr verhaßt, und zwar wegen<br />

seiner Unehrlichkeit, seinen ungerechterweise<br />

überhöhten Steuern und Zolleinnahmen<br />

und vor allem weil er den<br />

Interessen des Römischen Reiches diente,<br />

das Israel beherrschte. Als Jesus am<br />

Zollhaus vorbeikam, sagte er zu Matthäus:<br />

»Folge mir nach!« Die Reaktion<br />

kam sofort, er erhob sich und folgte<br />

Jesus nach. Er verließ damit seinen traditionell<br />

unehrlichen Beruf, um sofort<br />

ein Jünger Jesu zu werden. Wie einmal<br />

jemand gesagt hat: »Er verlor einen bequemen<br />

Job, aber er fand seine Bestimmung.<br />

Er verlor seine gemütliche<br />

Sicherheit, aber er fand ein Abenteuer,<br />

von dem er sich nie hätte träumen lassen.«<br />

Sein Lohn war nicht zuletzt, daß er<br />

einer der Zwölf wurde und die Ehre

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