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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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andere kamen, »damit sie auch den<br />

Lazarus sähen, den er aus den Toten auferweckt<br />

hatte«.<br />

12,10.11 Der unsinnige Haß des<br />

menschlichen Herzens wird auch in diesem<br />

Vers wieder deutlich. »Die Hohenpriester<br />

aber ratschlagten, auch den<br />

Lazarus zu töten.« Man sollte meinen,<br />

daß er Hochverrat begangen hätte,<br />

indem er von den Toten auferstand.<br />

Doch dafür konnte er doch gar nichts,<br />

und doch meinten sie, daß er den Tod<br />

dafür verdient habe.<br />

Wegen Lazarus »glaubten . . . viele<br />

von den Juden an Jesus«. Lazarus war<br />

deshalb ein Feind des jüdischen »Establishments«<br />

und mußte aus dem Weg<br />

geschafft werden. Diejenigen, die andere<br />

<strong>zum</strong> Herrn führen, werden immer <strong>zum</strong><br />

Ziel der Verfolgung und sogar zu Märtyrern.<br />

Einige Kommentatoren sind der Meinung,<br />

daß die Hohenpriester als Sadduzäer<br />

nicht an die Auferstehung glaubten,<br />

und deshalb den Gegenbeweis – den auferweckten<br />

Lazarus – los werden wollten.<br />

C. Der Einzug in Jerusalem (12,12-19)<br />

12,12.13 Nun kommen wir <strong>zum</strong> triumphalen<br />

Einzug Jesu nach Jerusalem. Das<br />

war am Sonntag vor seiner Kreuzigung.<br />

Es ist schwierig, genau zu wissen,<br />

was die »Volksmenge« von Jesus dachte.<br />

Hatten sie wirklich verstanden, daß er<br />

der Sohn Gottes und der Messias Israels<br />

war? Oder sahen sie ihn einfach nur als<br />

einen König an, der sie von der römischen<br />

Herrschaft befreien würde? Wurden<br />

sie nur durch die augenblickliche<br />

Emotion mit fortgetragen? Zweifellos<br />

fanden sich in der Menge echte Gläubige,<br />

doch der allgemeine Eindruck bleibt<br />

bestehen, daß die meisten dieser Leute<br />

kein echtes Interesse an dem Herrn hatten.<br />

Die Palme ist ein Bild der Ruhe und<br />

des Friedens nach Leiden (Offb 7,9). Das<br />

Wort »Hosanna« bedeutet »Wir bitten<br />

dich, erlöse uns jetzt«. Wenn man diese<br />

Gedanken zusammen sieht, dann scheint<br />

es so, als ob die Menschen Jesus als den<br />

anerkennen würden, der von Gott<br />

Johannes 12<br />

gesandt wurde, um sie von der grausamen<br />

Herrschaft der Römer zu befreien<br />

und ihnen nach dem Leiden der jahrelangen<br />

Unterdrückung durch die Römer<br />

Ruhe und Frieden zu geben.<br />

12,14.15 Jesus ritt auf »einem jungen<br />

Esel« in die Stadt ein, einem damals üblichen<br />

Lasttier. Doch darüber hinaus<br />

erfüllte der Herr eine Prophezeiung,<br />

indem er so in die Stadt ritt.<br />

Dieses Zitat stammt nämlich aus<br />

Sacharja 9,9. Der Prophet sagte voraus,<br />

daß der König, wenn er käme, »sitzend<br />

auf einem Eselsfüllen« käme. Der Ausdruck<br />

»Tochter Zion« ist ein bildlicher<br />

Ausdruck für das jüdische Volk, wobei<br />

der Zion ein Hügel der Stadt Jerusalem<br />

ist.<br />

12,16 »Seine Jünger« erkannten nicht,<br />

daß Sacharjas Prophezeiung vor ihren<br />

Augen in Erfüllung ging, daß Jesus nun<br />

wirklich als der rechtmäßige König von<br />

Israel nach Jerusalem einzog. Doch nachdem<br />

der Herr in den Himmel zurückgekehrt<br />

war, um dort zur Rechten des<br />

Vaters »verherrlicht« zu werden, dämmerte<br />

den Jüngern, daß diese Ereignisse<br />

in Erfüllung der Schrift geschehen<br />

waren.<br />

12,17.18 In der Menge, die sah, wie<br />

Jesus in Jerusalem einzog, befanden sich<br />

auch Menschen, die gesehen hatten, wie<br />

er »Lazarus . . . aus den Toten auferweckt«<br />

hat. Diese erzählten den Umstehenden,<br />

daß dieser derselbe sei, der auch<br />

Lazarus das Leben wiedergegeben habe.<br />

Als sich die Nachricht dieses bemerkenswerten<br />

»Zeichens« verbreitete, kam eine<br />

große »Volksmenge« Jesus entgegen.<br />

Unglücklicherweise waren sie mehr an<br />

der Befriedigung ihrer Neugier als ihrer<br />

geistlichen Bedürfnisse interessiert.<br />

12,19 Als die Menge immer größer<br />

wurde und das Interesse am Erlöser seinen<br />

Höhepunkt erreichte, waren »die<br />

Pharisäer« außer sich. Weder ihr Reden<br />

noch ihr Tun hatte den geringsten Einfluß.<br />

Mit rasender Übertreibung schrien<br />

sie, daß die ganze »Welt . . . ihm nachgegangen«<br />

sei. Sie erkannten nicht, daß das<br />

Interesse des Volkes sehr vergänglich<br />

war, und daß diejenigen, die wirklich<br />

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