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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen<br />

im Zaum hält, ist klug« (Spr 10,19,<br />

LU84). Schwätzer werden wahrscheinlich<br />

irgendwann in Sünde fallen.<br />

1,19b.20 Wir sollten »langsam <strong>zum</strong><br />

Zorn« sein. Ein jähzorniger Mensch<br />

»wirkt nicht … die Gerechtigkeit«, die<br />

Gott von seinen Kindern erwartet. Wer<br />

sich im Zorn selbst vergißt, der gibt den<br />

Menschen einen falschen Eindruck vom<br />

Christentum. Es stimmt auch heute noch:<br />

»Besser langmütig sein als ein Kriegsheld,<br />

besser sich selbst beherrschen als<br />

Städte bezwingen« (Spr 16,32, Zü).<br />

1,21 Eine andere Weise, auf die wir<br />

uns als Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe<br />

zeigen können, ist, »alle Unsauberkeit<br />

und all die viele Schlechtigkeit« abzulegen.<br />

Diese Laster werden mit verdorbener<br />

Kleidung verglichen, die ein für allemal<br />

abgelegt werden muß. Zur Unsauberkeit<br />

gehört jede Art der Unreinheit,<br />

ob sie geistlich, geistig oder leiblich ist.<br />

Der Ausdruck »alles Überfließen von<br />

Schlechtigkeit« (Elb) kann sich auf solche<br />

Laster beziehen, die noch aus der Zeit<br />

vor unserer Bekehrung stammen. Er<br />

kann sich auch auf Sünden beziehen, die<br />

von unserem Leben auf das Leben anderer<br />

»überfließen«. Aber er kann sich auch<br />

auf das Böse an sich beziehen. Dann<br />

beschreibt Jakobus hier nicht so sehr<br />

einen Exzeß in Sünden, sondern die Bosheit<br />

der Sünde selbst. Die allgemeine<br />

Bedeutung ist eindeutig. Um die Wahrheit<br />

des Wortes Gottes empfangen zu<br />

können, müssen wir ethisch rein sein.<br />

Wenn wir göttliche Wahrheiten empfangen<br />

wollen, wird an uns noch eine<br />

weitere Anforderung gestellt: die Sanftmut.<br />

Es ist viel zu leicht möglich, daß wir<br />

die Bibel lesen, ohne sie zu uns sprechen<br />

zu lassen. Wir können sie rein intellektuell<br />

studieren, ohne von ihr auch nur im<br />

geringsten berührt zu sein. Unser Stolz,<br />

unsere Hartherzigkeit und unsere Sünde<br />

machen es uns unmöglich, ihre Lehren<br />

anzunehmen und in die Tat umzusetzen.<br />

Nur diejenigen, die mit demütigem, <strong>zum</strong><br />

Gehorsam bereiten Geist an die Bibel<br />

herangehen, können erwarten, den<br />

größtmöglichen Nutzen aus der Bibel zu<br />

Jakobus 1<br />

ziehen. »Er leitet die Sanftmütigen im<br />

Recht und lehrt die Sanftmütigen seinen<br />

Weg« (Ps 25,9). »Aber auf den will ich<br />

blicken: auf den Elenden und den, der<br />

zerschlagenen Geistes ist und der da zittert<br />

vor meinem Wort« (Jes 66,2).<br />

Jakobus spricht von der Schrift als<br />

»dem eingepflanzten Wort, … das eure<br />

Seelen zu erretten vermag«. Es geht hier<br />

darum, daß das Wort ein heiliges Guthaben<br />

im Leben des Christen wird, sobald<br />

er wiedergeboren wird. Eine Randbemerkung<br />

der englischen RV liest »das<br />

eingeborene Wort«. Dieses Wort ist in der<br />

Lage, »eure Seelen zu erretten«. Die Bibel<br />

ist das Werkzeug, das Gott bei der Wiedergeburt<br />

verwendet. Er benutzt es, um<br />

den Menschen nicht nur von der Strafe,<br />

sondern auch von der Macht der Sünde<br />

zu erlösen. Er benutzt es nicht nur, um<br />

von uns die ewige Verdammnis abzuwenden,<br />

sondern auch, um uns vor<br />

Schaden in diesem Leben 3)<br />

zu bewahren.<br />

Zweifellos spricht Jakobus in Vers 21<br />

von diesem gegenwärtigen, ständigen<br />

Aspekt der Errettung.<br />

1,22 Es ist nicht ausreichend, das eingepflanzte<br />

Wort nur zu empfangen: Wir<br />

müssen ihm auch gehorchen. Es ist keine<br />

Tugend, die Bibel zu besitzen oder sie als<br />

wertvolles Buch der Weltliteratur zu<br />

lesen. Wichtig ist ein tiefes Verlangen,<br />

Gott zu uns sprechen zu hören und der<br />

Wille, ohne Hinterfragen zu tun, was<br />

immer er uns sagen mag. Wir müssen die<br />

Bibel in Taten übersetzen. Das Wort muß<br />

in unserem Leben Fleisch werden. Es<br />

sollte niemals einen Zeitpunkt geben, an<br />

dem wir zur Bibel gehen, ohne ihr zu<br />

erlauben, unser Leben <strong>zum</strong> Besseren zu<br />

verändern. Wenn wir auf unsere große<br />

Liebe <strong>zum</strong> Wort Gottes pochen oder uns<br />

sogar als eifrige Bibelleser bezeichnen,<br />

dann frönen wir einer Form des Selbstbetrugs,<br />

es sei denn, unser wachsendes<br />

Bibelwissen läßt uns in zunehmendem<br />

Maße dem Herrn Jesus ähnlicher werden.<br />

Es kann uns <strong>zum</strong> Fallstrick statt<br />

<strong>zum</strong> Segen werden, wenn wir immer<br />

mehr intellektuelles Wissen über die<br />

Bibel ansammeln, ohne ihr zu gehorchen.<br />

Wenn wir uns immer genauer informie-<br />

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