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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Römer 1<br />

nehmen. Man sucht vielmehr eine Erklärung<br />

seines Ursprungs, die Gott gänzlich<br />

ausschließt. Der Mensch weiß, daß er<br />

Gott moralisch verantwortlich ist, wenn<br />

es ihn gibt.<br />

1,29 Hier ist nun die schwarze Liste<br />

von weiteren Sünden, die den von Gott<br />

entfremdeten Menschen kennzeichnen.<br />

Man beachte, daß ein solcher Mensch<br />

»erfüllt« mit diesen Sünden ist, und<br />

ihnen nicht nur gelegentlich anhängt. Er<br />

hat ein gutes Training in Verhaltensweisen,<br />

die sich für ein menschliches Wesen<br />

nicht gehören: »Ungerechtigkeit« (Sündhaftigkeit),<br />

»Hurerei« (LU 1912. Dazu<br />

gehören Unzucht, Ehebruch und alle anderen<br />

Formen verbotener sexueller Akti-<br />

vitäten) 2)<br />

, »Bosheit« (willentlich Böses<br />

tun), »Habsucht« (Geldgier; die Sucht,<br />

immer mehr haben zu wollen), »Schlechtigkeit«<br />

(das Verlangen, andere zu schädigen;<br />

giftiger Haß), »voll von Neid«<br />

(Eifersucht auf andere), voll von »Mord«<br />

(geplantes und ungesetzliches Töten anderer,<br />

entweder im Zorn oder beim Begehen<br />

eines anderen Verbrechens), voll von<br />

»Streit« (rangeln, zanken, Streitsucht),<br />

voll von »List« (Verrat, Intrigen und Überlistung),<br />

voll von »Tücke« (böses Blut<br />

machen, Gehässigkeit, Feindschaft, Bitterkeit),<br />

1,30 »Ohrenbläser« (schwatzsüchtige<br />

Heimlichtuer), »Verleumder« (Lästermäuler;<br />

Menschen, die anderen übel<br />

nachreden), »Gottverhaßte« (oder auch<br />

Gotteshasser), »Frevler« (LU 1984. Verächter,<br />

beleidigend), »stolz« (hochmütig,<br />

arrogant), »Prahler« (Angeber, Wichtigtuer),<br />

»Erfinder böser Dinge« (Erfinder<br />

von Möglichkeiten, Schaden anzurichten<br />

und von neuen Arten der Schlechtigkeit),<br />

»den Eltern Ungehorsame«, (Menschen,<br />

die sich gegen die elterliche Autorität<br />

erheben),<br />

1,31 »Unverständige« (Menschen<br />

ohne ethische und geistliche Unterscheidungsfähigkeit,<br />

ohne Gewissen), »Treulose«<br />

(Menschen, die Versprechen, Verträge,<br />

Vereinbarungen und Abkommen<br />

brechen, wann immer es ihnen paßt),<br />

»ohne natürliche Liebe« (Menschen, die<br />

unter völliger Mißachtung natürlicher<br />

606<br />

Bindungen und den damit verbundenen<br />

Verpflichtungen handeln), »unversöhnlich«<br />

(unbelehrbar, unnachgiebig) 3) , »Unbarmherzige«<br />

(grausam, mitleidslos,<br />

rachsüchtig).<br />

1,32 Diejenigen, die die Sexualität<br />

mißbrauchen (1,24) oder sie pervertieren<br />

(1,26.27) und die die anderen aufgeführten<br />

Sünden praktizieren (1,29-31), haben<br />

das innere Bewußtsein, daß ihr Handeln<br />

nicht nur falsch ist, sondern daß sie selbst<br />

auch »des Todes würdig sind«. Sie wissen,<br />

daß dies Gottes Urteilsspruch sein<br />

muß, doch sie versuchen, ihre Sünden zu<br />

rationalisieren oder zu legalisieren. Doch<br />

dieses Bewußtsein hält sie nicht davon<br />

ab, sich diesen Formen der Gottlosigkeit<br />

hinzugeben. Sie vereinen sich sogar mit<br />

anderen, um die Sünden zu legitimieren<br />

und fühlen sich mit ihren Mitsündern<br />

kameradschaftlich verbunden.<br />

Exkurs über die unerreichten Heiden<br />

Was ist nun Gottes Antwort auf die<br />

Frage »Sind die Heiden, die das Evangelium<br />

nie gehört haben, verloren?« Das<br />

Urteil über die Heiden wird durch die<br />

Tatsache gesprochen, daß sie nicht nach<br />

der Erkenntnis leben, die Gott ihnen in<br />

der Schöpfung gegeben hat. Statt dessen<br />

werden sie Götzendiener. Die Folge<br />

davon ist, daß sie sich einem Leben der<br />

Verwahrlosung und Bosheit ergeben<br />

haben.<br />

Doch man stelle sich nun vor, daß ein<br />

einzelner Heide doch nach der Erkenntnis<br />

lebt, die Gott ihm gibt. Man nehme an, er<br />

verbrenne seine Götzen und suche nach<br />

dem wahren Gott. Was dann?<br />

Es gibt zu diesem Thema zwei Lehrrichtungen<br />

unter den evangelikalen<br />

Gläubigen.<br />

Einige sind der Ansicht, daß Gott<br />

dem Heiden, wenn er entsprechend seiner<br />

Erkenntnis Gottes in der Schöpfung<br />

lebt, das Licht des Evangeliums schickt.<br />

Kornelius wird hier als Beispiel dafür<br />

angeführt. Seiner Gebete und Almosen<br />

wurden vor Gott gedacht. Dann sandte<br />

Gott Petrus, um ihm mitzuteilen, wie er<br />

errettet werden könnte (Apg 11,14).

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