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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Johannes 8<br />

ertappt hatten, und sie »stellen sie in die<br />

Mitte« der Menschenmenge, wahrscheinlich<br />

so, daß sie Jesus ansah.<br />

8,4 Die Anklage gegen »diese Frau«<br />

lautete auf Ehebruch, und sie entsprach<br />

zweifellos der Wahrheit. Wir haben keinen<br />

Grund in Frage zu stellen, ob sie<br />

wirklich bei dieser schrecklichen Sünde<br />

ertappt worden war. Doch wo war der<br />

Mann geblieben? Zu oft sind schon Frauen<br />

bestraft worden, während die Männer,<br />

die ebenso schuldig waren, straffrei<br />

ausgingen.<br />

8,5 Nun war die Falle deutlich: Sie<br />

wollten, daß der Herr »dem Gesetz« des<br />

Mose widersprach. Wenn ihnen das<br />

gelingen sollte, dann konnten sie das einfache<br />

Volk gegen Jesus aufhetzen. Sie<br />

erinnerten den Herrn daran, daß Mose<br />

im Gesetz geboten hatte, Menschen, die<br />

beim Ehebruch ertappt wurden, »zu steinigen«.<br />

Weil sie ihre bösen Pläne durchführen<br />

wollten, hofften die Pharisäer,<br />

daß der Herr anderer Meinung war, und<br />

deshalb fragten sie ihn, was er zu diesem<br />

Thema zu sagen hätten. Sie waren der<br />

Meinung, daß die Gerechtigkeit und das<br />

Gesetz des Mose vorschrieben, daß an<br />

dieser Frau ein Exempel statuiert würde.<br />

Wie Darby sagt:<br />

Es tröstet und beruhigt das boshafte Herz<br />

des Menschen, wenn er nur einen Menschen<br />

finden kann, der noch schlechter als er selbst<br />

ist: Er denkt, daß die größere Sünde des anderen<br />

ihn selbst entschuldigt, und während er<br />

einen anderen Menschen anklagt und heftig<br />

tadelt, vergißt er seine eigenen Sünden. Und<br />

so freut er sich seiner Missetaten. 27)<br />

8,6 Sie hatten gegen den Herrn keine<br />

wirkliche Anklage und versuchten nun,<br />

eine an den Haaren herbei zu ziehen. Sie<br />

wußten, daß er gegen das Gesetz des<br />

Mose verstoßen würde, wenn er die Frau<br />

ohne Strafe gehen lassen würde, und<br />

dann könnten sie »ihn anklagen«, ungerecht<br />

zu sein. Wenn er jedoch die Frau<br />

<strong>zum</strong> Tode verurteilen würde, dann könnten<br />

sie das benutzen, um zu zeigen, daß<br />

er ein Feind der Römer war und außerdem<br />

konnten sie sagen, daß er nicht<br />

barmherzig gewesen sei. »Jesus aber<br />

bückte sich nieder und schrieb mit dem<br />

400<br />

Finger auf die Erde« (vgl. Jer 17, 13). Wir<br />

können auf keinen Fall wissen, was Jesus<br />

geschrieben hat. Viele behaupten, es zu<br />

wissen, doch es bleibt eine einfache Tatsache,<br />

daß uns die Bibel das nicht sagt.<br />

8,7 Die Juden waren damit nicht<br />

zufrieden und bestanden darauf, daß er<br />

eine Antwort gebe. So stellte Jesus einfach<br />

fest, daß die Vorschrift des Gesetzes<br />

erfüllt werden sollte, doch sollte die Strafe<br />

von denen vollzogen werden, die<br />

selbst ohne Sünde waren. So hielt der<br />

Herr am Gesetz des Mose fest. Er sagte<br />

nicht, daß die Frau straffrei ausgehen<br />

sollte. Aber er klagte alle Anwesenden<br />

an, selbst gesündigt zu haben. Wer über<br />

andere richten will, muß selbst rein sein.<br />

Dieser Vers wird oft als Entschuldigung<br />

für Sünden mißbraucht. Man meint, daß<br />

wir nicht getadelt werden könnten, da<br />

doch alle anderen auch sündigen würden.<br />

Doch dieser Vers entschuldigt Sünde<br />

in keiner Weise. Er verurteilt diejenigen,<br />

die ebenso schuldig sind, doch nie<br />

bei ihrer Sünde ertappt wurden.<br />

8,8 »Und wieder bückte er sich nieder<br />

und schrieb auf die Erde.« Dies sind die<br />

einzigen Verse, die festhalten, daß der<br />

Herr Jesus etwas geschrieben hatte, und<br />

was er geschrieben hat, ist schon längst<br />

wieder ausgetilgt.<br />

8,9 Diejenigen, die die Frau angeklagt<br />

hatten, waren »von ihrem Gewissen<br />

überzeugt« (LU 1912). Sie hatten nichts<br />

mehr zu sagen. Sie gingen weg, »einer<br />

nach dem anderen«. Alle waren schuldig,<br />

vom Ältesten bis hin <strong>zum</strong> Jüngsten.<br />

Jesus »wurde allein gelassen mit der<br />

Frau«, die bei ihm stand.<br />

8,10 In wunderbarer Gnade machte<br />

der Herr Jesus die Frau darauf aufmerksam,<br />

daß ihre Ankläger verschwunden<br />

waren. Sie waren nicht mehr aufzufinden.<br />

Kein einziger in der Menge hatte es<br />

gewagt, sie zu verurteilen.<br />

8,11 Das Wort »Herr« ist hier wahrscheinlich<br />

als Anrede, nicht als Titel Jesu<br />

gebraucht. Als die Frau sagte: »Niemand,<br />

Herr«, antwortete ihr Jesus mit<br />

den wunderbaren Worten: »So verurteile<br />

auch ich dich nicht. Geh hin und sündige<br />

nicht mehr!« Der Herr beanspruchte

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