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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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heit erreichen, aber es handelt sich um<br />

einen Prozeß, der in jedem Gläubigen<br />

stattfinden sollte.<br />

Wir sind nicht nur »gestorben«, sondern<br />

unser »Leben ist verborgen mit dem<br />

Christus in Gott«. Was die Weltmenschen<br />

interessiert und bewegt, findet sich auf<br />

dem Planeten, auf dem wir leben. Doch<br />

was den Gläubigen bewegt, ist alles in<br />

der Person des Herrn Jesus Christus<br />

zusammengefaßt. Christi Schicksal und<br />

unseres sind untrennbar miteinander<br />

verbunden. Paulus ist der Ansicht, daß,<br />

weil unser »Leben … verborgen mit dem<br />

Christus in Gott« ist, wir uns nicht mit<br />

den kleinlichen Anliegen dieser Welt<br />

befassen sollten, und zwar insbesondere<br />

nicht mit ihren religiösen.<br />

Doch ist mit dem Satz »euer Leben ist<br />

verborgen mit dem Christus in Gott«<br />

noch ein anderer Gedanke verbunden.<br />

Die Welt sieht unser geistliches Leben<br />

nicht. Die Menschen können uns nicht<br />

verstehen. Sie sind der Ansicht, daß es<br />

seltsam ist, daß wir anders leben als sie.<br />

Sie können unsere Gedanken, unsere<br />

Motive und unsere Lebensweise nicht<br />

verstehen. Genauso, wie es vom Heiligen<br />

Geist ausgesagt ist, daß die Welt ihn<br />

weder sieht noch kennt, so ist es mit<br />

unserem geistlichen Leben, es »ist verborgen<br />

mit dem Christus in Gott«. 1. Johannes<br />

3,1 sagt uns: »Deswegen erkennt<br />

uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht<br />

erkannt hat.« Die wirkliche Trennung<br />

von der Welt besteht in der Tatsache, daß<br />

die Welt das Verhalten des Gläubigen<br />

mißversteht.<br />

3,4 Um seiner Beschreibung des<br />

Anteils des Gläubigen an Christus einen<br />

Höhepunkt zu verleihen, schaut der<br />

Apostel auf die Wiederkunft Christi.<br />

»Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart<br />

werden wird, dann werdet<br />

auch ihr mit ihm geoffenbart werden in<br />

Herrlichkeit.« In der Gegenwart sind wir<br />

mit Christus auferweckt und genießen<br />

ein Leben, das von Menschen weder<br />

gesehen noch verstanden wird. Doch<br />

eines Tages wird der Herr Jesus für seine<br />

Heiligen wiederkommen. Dann werden<br />

wir »mit ihm … in Herrlichkeit … ge-<br />

Kolosser 3<br />

offenbart werden«. Die Menschen werden<br />

uns dann verstehen und wissen, warum<br />

wir uns so und nicht anders verhalten<br />

haben.<br />

3,5 In Vers 3 wurde uns gesagt, daß<br />

wir gestorben sind. Hier wird uns gesagt,<br />

daß wir unsere »Glieder« töten sollen,<br />

»die auf der Erde sind«. In diesen beiden<br />

Versen haben wir die klare Darstellung<br />

des Unterschieds zwischen der Stellung<br />

des Gläubigen und seinem Zustand. Seine<br />

Stellung ist, daß er gestorben ist. Sein<br />

Zustand sollte sein, daß er sich selbst der<br />

Sünde für tot hält, indem er seine »Glieder,<br />

die auf der Erde sind«, tötet. Unsere<br />

Stellung entspricht dem, was wir in Christus<br />

sind. Unser Zustand ist das, was wir<br />

in uns selbst sind. Unsere Stellung ist das<br />

kostenlose Geschenk Gottes durch den<br />

Glauben an den Herrn Jesus Christus.<br />

Unser Zustand repräsentiert unsere<br />

Reaktion auf Gottes Gnade.<br />

Hier sollten wir auch noch den Unterschied<br />

zwischen Gesetz und Gnade festhalten.<br />

Gott sagt nicht: »Wenn du ein<br />

Leben ohne Sünde lebst, dann werde ich<br />

dir die Stellung ›mit Christus gestorben‹<br />

geben.« Das wäre Gesetz. Unsere Stellung<br />

würde von unseren eigenen Bemühungen<br />

abhängen, und man braucht<br />

es kaum zu sagen, keiner würde je diese<br />

Stellung erlangen. Statt dessen sagt Gott:<br />

»Ich gebe allen, die an den Herrn Jesus<br />

glauben, eine Stellung des Wohlwollens<br />

vor meinen Augen. Nun geht hin und<br />

führt ein Leben, das zu solch einer hohen<br />

Berufung paßt.« Das ist Gnade! Wenn<br />

der Apostel sagt, daß wir unsere »Glieder,<br />

die auf der Erde sind« töten sollen,<br />

dann meint er damit nicht, daß wir wörtlich<br />

eines der Glieder unseres Leibes zerstören<br />

sollten. Es handelt sich um einen<br />

bildlichen Ausdruck, der in den folgenden<br />

Sätzen erklärt wird. Das Wort »Glieder«<br />

steht für die verschiedenen Formen<br />

von Begierde und Haß, die aufgezählt<br />

werden.<br />

»Unzucht« beschreibt normalerweise<br />

ungesetzlichen sexuellen Kontakt oder<br />

Sittenlosigkeit, insbesondere von Unverheirateten<br />

(Matth 15,19; Mk 7,21).<br />

Manchmal reicht die Bedeutung weiter<br />

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