05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Galater 3<br />

Irrlehrer mißbrauchten, um die Notwendigkeit<br />

der Beschneidung zu beweisen!<br />

Was sagte das AT wirklich?<br />

3,6 Paulus hat schon gezeigt, daß Gott<br />

mit den Galatern nur aufgrund ihres<br />

Glaubens gehandelt hatte. Nun zeigt er,<br />

daß die Menschen auch schon im AT nur<br />

auf diese Weise gerettet wurden. Die Frage<br />

in Vers 5 lautete: »Tut er es aus Gesetzeswerken<br />

oder aus der Kunde des Glaubens?«<br />

Die Antwort lautete: »Aus der<br />

Kunde des Glaubens.« Mit dieser Antwort<br />

im Hintergrund beginnt Vers 6:<br />

»Ebenso wie Abraham …« Er wurde auf<br />

die gleiche Art gerechtfertigt – »aus der<br />

Kunde des Glaubens«.<br />

Vielleicht stellten die jüdischen Irrlehrer<br />

Abraham als ihren Helden und ihr<br />

Vorbild dar, und begründeten ihre<br />

Behauptung, daß die Beschneidung notwendig<br />

sei, mit seiner Erfahrung<br />

(1. Mose 17,24.26). Wenn das so war,<br />

dann griff Paulus sie auf ihrem eigenen<br />

Territorium an. Wie wurde denn Abraham<br />

nun gerettet? »Abraham … glaubte<br />

Gott.« Er hatte keinen Verdienst daran.<br />

Er »glaubte« Gott einfach nur. Damit verdiente<br />

er sich nichts, denn es wäre Torheit,<br />

Gott nicht zu glauben. Gott glauben<br />

ist das einzige, das ein Mensch im Zusammenhang<br />

mit seiner Erlösung tun<br />

kann, und das läßt ihm keinerlei Grund<br />

mehr zur Prahlerei. Glaube ist kein »gutes<br />

Werk«, das eine Bemühung des Menschen<br />

erfordert. Glaube läßt dem Fleisch<br />

keinen Raum. Was wäre für ein Geschöpf<br />

normaler, als seinem Schöpfer zu glauben?<br />

Was wäre für ein Kind normaler, als<br />

seinem Vater zu vertrauen?<br />

Rechtfertigung ist eine Tat Gottes,<br />

durch die er alle für gerecht erklärt, die<br />

an ihn glauben. Gott kann gerechterweise<br />

so mit Sündern umgehen, weil Christus<br />

als Stellvertreter am Kreuz von Golgatha<br />

für die Sünder gestorben ist, indem<br />

er die Schuld ihrer Sünde beglich. Die<br />

Rechtfertigung bedeutet nicht, daß Gott<br />

den Gläubigen gerecht und sündlos an<br />

sich macht. Er sieht ihn aufgrund des<br />

Erlösungswerkes Christi als gerecht an.<br />

Gott gibt dem glaubenden Sünder eine<br />

gerechtfertigte Stellung, die ihn für den<br />

856<br />

Himmel geeignet macht und erwartet<br />

dann von ihm, daß er als Dank für das,<br />

was für ihn getan wurde, gerecht lebt.<br />

Wichtig ist hier an<strong>zum</strong>erken, daß die<br />

Rechtfertigung nichts mit Gesetzeswerken<br />

zu tun hat. Sie besteht nur auf dem<br />

Prinzip des Glaubens.<br />

3,7 Zweifellos waren die jüdischen<br />

Lehrer der Ansicht, daß die Galater<br />

beschnitten werden mußten, um wirkliche<br />

Söhne Abrahams zu werden. Diesen<br />

Gedanken lehnt Paulus ab. Die echten<br />

»Söhne Abrahams« sind nicht diejenigen,<br />

die als Juden geboren sind oder sich<br />

<strong>zum</strong> Judentum bekehren, sondern diejenigen,<br />

die durch den Glauben gerettet<br />

werden. In Römer 4,10.11 zeigt Paulus,<br />

daß Abraham als gerecht anerkannt wurde,<br />

ehe er beschnitten worden war. Mit<br />

anderen Worten, er wurde gerechtfertigt,<br />

als er noch Heide war.<br />

3,8 Das AT wird hier als Prophet dargestellt,<br />

der die Jahrhunderte überblickt<br />

und voraussieht, »daß Gott die Nationen«<br />

und auch die Juden aufgrund des<br />

Glaubens »rechtfertigen werde«. Die<br />

Segnung der »Nationen aus Glauben«<br />

wurde nicht nur im AT vorausgesagt,<br />

sondern sogar Abraham in 1. Mose 12,3<br />

bereits angekündigt: »In dir werden<br />

gesegnet werden alle Nationen.«<br />

Wenn wir dieses Zitat aus dem 1.<br />

Buch Mose lesen, finden wir es schwer<br />

zu verstehen, wie Paulus eine solche<br />

Bedeutung herauslesen konnte. Doch<br />

der Heilige Geist, der diesen Vers des AT<br />

geschrieben hat, wußte, daß er schon das<br />

Evangelium der Erlösung durch den<br />

Glauben für alle Völker enthält. Weil<br />

Paulus durch Inspiration mit demselben<br />

Geist schrieb, wurde es ihm gegeben, uns<br />

die tiefere Bedeutung dieses Verses zu<br />

erklären: »In dir« – das heißt, mit Abraham,<br />

auf dieselbe Weise wie Abraham.<br />

»Alle Nationen« – d. h. sowohl Heiden<br />

als auch Juden. »Werden gesegnet werden«<br />

– errettet werden. Wie wurde Abraham<br />

gerettet? »Aus Glauben.« Wie werden<br />

die Nationen gerettet? Genauso wie<br />

Abraham – »aus Glauben«. Und sie werden<br />

als Heiden gerettet werden, nicht,<br />

indem sie Juden werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!